177. An Otto Bassermann

[104] 177. An Otto Bassermann


Wiedensahl 19 März 1873


Mein lieber B!

In der fraglichen Angelegenheit theile ich Deine Bedenken vollkommen.– Ich meine, eine Art Mensch, wie Ernst Eckstein, der die Wanderbriefe in der »Magdeburger« schreibt, thäte Noth: leicht, formgewandt – nur müßte er auch zugleich solid und ausdauernd sein. – Der politische Stoff müßte das tägliche Brod liefern; dazu gehört Sicherheit, behagliche Überlegenheit, und die findet sich nur in einer großen Stadt – München, Berlin.

Die ersten 20 Stöcke zu den Partikularisten sollen morgen an Ettling abgehen; ich werde ihn auf deine weiteren Ordres hinweisen. Die nächstfolgenden werde ich an Dich zur Beförderung abschicken. In den ersten Tagen des April will ich fertig sein.

Wie wirds aber mit der Affiche für Wien? Ist's im April noch Zeit dazu?

Vom Redactionscomité des Deutschen Reichskalenders in Berlin pro 1874 wurde ich zu Beiträgen aufgefordert. Abgelehnt.

Herzlichen Gr!

Willem[104]

Möchtest du mir nicht ein Gebinde mit etwa 50 Flaschen reinen guten Pfälzer schicken? Wiedensahl Bahnhof Stadthagen via Hannover

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 104-105.
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