212. An Otto Bassermann

[116] 212. An Otto Bassermann


Wiedensahl 2ten Weihnachtstag 1873


Mein lieber Otto!

Von Ettling erhielt ich 28 Hölzer, gut und kernig; einige zwar an den Ecken geleimt; doch werde ich die Zeichnung leicht danach einrichten können; für den Druck sind sie so jedenfalls handlicher.[116]

Vogel wünscht einen Titel für Logau; da er Dir geschrieben, so habe ich ihm zugesagt.

Der Verfaßer des »Dudeldee« schrieb wieder und wünscht, daß ich ihm einen Verleger empfehle. Wie ich höre, ist er Freimaurer. Soll ich dumm thun und ihn an dich verweisen? Das wird ihn, denk ich, abschrecken. Den »n. Tannhäuser« erhältst du zurück. Er ist in seiner Art wundervoll, noch heinischer als Heine. Die Ausstattung wirklich fein.

Wultze kam nach Ebergötzen angereist, mit einer großen Tasche, die seine Werke enthielt, welche also auch mir nicht erspart blieben. Die altdeutschen Zeichnungen sollen aber durchaus nicht von ihm sein, obgleich er so thut. Ich sagte ihm offen, was ich dachte. Er pumpte mich darauf um ein Capital an. Wie ich höre denkt er nun an Selbstverlag und Subscription. Unverbeßerlich!

Wünsche Dir und den Deinigen fröhliche Festtage! Prost Neujahr!

Willem

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 116-117.
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