381. An Johanna Keßler

[177] 381. An Johanna Keßler


Wiedensahl 11. März 1877


Liebes Tantchen!

Die nachgeeilten Butterbröde wurden dankbarlichst verzehrt.

Das ist heut mal wieder ein stiller, ländlicher Sonntag. Die Staare pfeifen vor meinem Fenster, aber draußen im Felde, die Furchen entlang, liegt Schnee.

Ich träume und dusle noch Alles mal wieder so durch, was ich in letzter Zeit erlebt. Alles ist hin und weg. Wenn man's doch halten könnte – nahe, näher, am nächsten.

Adio! Stets Ihr getr. Freund

Wilh. B.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 177.
Lizenz: