409. An Hermann Nöldeke

[185] 409. An Hermann Nöldeke


München 3 April 78


Lieber Hermann!

Den Tag nach meiner Ankunft hier hatten wir das schönste Frühlingswetter, und ich hoffte schon, es werde hinfort so bleiben; allein da hatt ich mich mal wieder getäuscht. Regen, Schnee, Wind mit Staub lösen sich brüderlich ab. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß der Bozener. Wettermacher dir günstiger sein möge, als mir der Isarathener. Wenn du dich nur vor Erkältung hüthest u. durch keine Extravaganzen deinen doppelten Beafsteckappetit verdirbst, so denk ich wird dir dein ultramontaner Aufenthalt schließlich doch noch recht gut bekommen.

Grüße mir alle Bekannten und sei selber recht herzlich gegrüßt von Deinem getr. Onkel

Wilhelm

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 185.
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