431. An Friedrich August von Kaulbach

[191] 431. An Friedrich August von Kaulbach


Wiedensahl d. 12. März 79.


Lieber Kaulbach!

Ich gebe Dir anbei die Bücher mit Dank zurück.

Bei uns ist's Winter. – Die Staare, welche schon angekommen waren, haben wieder aufgehört zu pfeifen. Statt deßen pfeift der Wind recht sehr unter dem Dach und hinter den Fensterladen, und der Schnee mülmt durch die alten Zwetschenbäume, daß ich das rotirende Kreuz der Windmühle in der Ferne nur stellenweise zu Gesichte kriege. – Du aber, so hoff ich, sitzest oder wandelst bereits mit Deiner Herzallerliebsten im milden Frühlingssonnenscheine der guten Stadt München, die nun leider viel zu weit von mir weg ist.

Deinen liebenswürdigen und von mir so sehr verehrten Hausgenoßinnen, sowie auch den Freunden und Bekannten, bitt ich meine besten Grüße zu sagen.

Immer und immer

Dein getreuer

Wilh. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 191-192.
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