471. An Otto Bassermann

[205] 471. An Otto Bassermann


Wiedensahl 25 April 1880


Lieber Baßermann!

Schriftprobe gestern, Karte heut erhalten. – Mit der Schrift geht es so noch nicht. Bald ist ein Buchstabe so, bald anders, während alles flott, sicher und gleichmäßig dastehn sollte. Der Mann kann wohl copiren, was mir natürlich nichts helfen kann; und wird er selbständig, wie bei »othkehlchen«, so zeigt er, daß er absolut keinen Geschmack hat. Er müßte sich ordentlich einschießen, oder – und das ist meiner Meinung nach das beste – wir wenden uns gleich an einen geübten Schreiber, der ja doch zu finden sein muß. Die beigelegte neue Skizze giebt nochmals den Charakter der Schrift an, wie ich ihn mir ungefähr vorstelle; nur müßte alles fest und sicher sein. – Geht das auch nicht, dann muß mit Schwabacher gesetzt werden, wozu dem Setzer jedesmal das Formular vorgezeichnet wird. Es würden dann ein paar Abzüge gemacht, und ich paßte die Zeichnung hinein. – Zeit ist nicht zu verlieren.

Herzl. Gruß

Wilhelm

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 205.
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