473. An Otto Bassermann

[205] 473. An Otto Bassermann


Wiedensahl 30ten April. 1880


Lieber Baßermann!

Die Schrift sieht entsetzlich unbeholfen aus und kann unmöglich so bleiben. Der Mann, eh er in die Zeichnungen hineinschmiert, soll sich erst üben – oder – es muß einer genommen werden, der schreiben kann. Wollte ich es selbst thun, so müßte ich 14 Tage bis drei Wochen hinsitzen und schreiben, um mich einzuschießen, wozu doch keine Zeit ist. Aber, wie gesagt, so kann's nicht bleiben, sonst ist es eine Blamage.

Um noch mal einen Versuch zu machen (in dem »Häschen« ist eine Seite nicht so schlecht) schick ich die Mäuse zurück. Außerdem probire einen Andern und die Schwabacher mit Einkleben.[205]

Bemerkungen zu »Sack und Mäuse«:

Der Titel, wie ich ihn gezeichnet, soll nur den Charakter der Schrift angeben. Sklavisches Copiren kann nicht helfen. –

– Das oh du – Excellenz ist zu groß und plump und dadurch zu weit nach rechts herausgedrängt. –

– Es muß die Regel festgehalten werden, daß nur nach Colon, Ausrufzeichen, Punkt und beim Hauptwort die Zeile mit großem Buchstaben beginnt.

Die 8000 Mk. bitt ich dich nur an die

Hannoversche Bank Hannover

einzuzahlen.

Die Reihenfolge der Geschichten: Rothk., Lenchen, Mäuse, Däumling, Häschen, Schwestern, Schuhu hab ich übrigen[s] noch nicht definitiv festgestellt. Zunächst kommts auf ordentliche Schrift an.

freundl. Gruß

Wilhelm

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 205-206.
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