60. An Adolf Busch

[51] 60. An Adolf Busch


Frankfurt a/M 2/12 68


Lieber Adolf!

Bei meiner Ansicht über unsern Erbschaftsvergleich war ich von folgenden Punkten ausgegangen.

1. Mama's Existenz im Hause oder außer dem Hause sollte jedenfalls auf eine anständige Weise gesichert werden.

2. Fanny, welche keine Aussteuer erhielt, sollte eine reichlichere Abfindung bekommen als wir übrigen.

3. Du solltest das Anwesen zu der Hälfte, das Waarenlager und ausstehende Gelder zu etwas mehr als der Hälfte des reinen Werthes, also nach Abzug der kaufmännischen und sonstigen Schulden übernehmen.

4. Ich brachte die Summe von 7500 rth in Vorschlag, weil ich den reinen Werth der Erbschaft zu ohngefähr 14000 rth meinte annehmen zu dürfen. Ich stehe den Verhältnißen jetzt zu fern, um, im Falle ich mich in der Grundannahme geirrt haben sollte, irgendwie einen andern bestimmten Vorschlag machen zu können, bin aber fest überzeugt, daß du dich mit Gustav und Nöldeke schon einigen wirst.

Mit herzlichen Grüßen an Alle

Dein getr. Br. Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 51.
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