689. An Marie Hesse

[284] 689. An Marie Hesse


Wiedensahl 24. April 87.


Haben Sie vielen Dank, liebe Frau Heße, für Ihre freundlichen Wünsche zu meinem Geburtstage! Sowohl ich, wie meine drei Neffen, gedenken noch oft und mit Theilnahme an unsere liebenswürdigen Freunde von Borkum her und freuen uns stets, von Ihnen zu hören, vor allem, wenn Sie uns mittheilen, daß es Ihnen und den Ihrigen gut geht.

Hermann, der kurz vor Ostern in Hattorf am Harz mit Erfolg zur Wahl gepredigt, wird voraussichtlich noch vor Pfingsten seine interimistische Stelle in Bergen bei Celle verlaßen, um seine neue Pfarre anzutreten, nachdem er zuvor Hochzeit gehalten. – Adolf geht morgen wieder nach Göttingen. – Otto hat Ostern sein Maturitätsexamen gemacht, wurde vom Mündlichen dispensirt, erhielt ein glänzendes Abgangszeugnis und bezog am vergangenen Donnerstage die Universität Tübingen, wo er ein Semester zu bleiben und nicht eben viel zu arbeiten gedenkt.

Leben Sie wohl, liebe Frau Heße! – Mit den herzlichsten Grüßen

Ihr alter Freund

Wilh. Busch.[284]

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 284-285.
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