84. An Adolf Busch

[61] 84. An Adolf Busch


Frankfurt a/M. d. 20t Jan 71


Mein lieber Adolf!

Vielen Dank für das ausgezeichnete Brod, welches Ihr mir geschickt habt. Es kam mir recht erwünscht. Von Alwinen habe ich eine Büchse voll Gänseschmalz bekommen, was nun jeden Abend mit dem Wiedensahler Brode nähere Bekanntschaft macht.

Johanne danke ich speziell für die Hemden. Ich darf aber wohl nicht verschweigen, daß sie mir am Halse zu weit sind. Ich will die Paße hinten im Nacken verengern laßen.[61]

Die Kiste mit den Töpfen, welche Du im November abgeschickt, ist erst vor ein paar Tagen in meine Hände gekommen. Ich glaubte schon, sie wäre verloren gegangen.

Die Nachrichten aus Frankreich lauten heute so günstig, daß ja nun der entsetzliche Krieg wohl seinem Ende nahe ist. Wer wünscht es nicht!

Ich freue mich schon auf meinen Sommeraufenthalt bei Euch.

Viele herzliche Grüße an Johanne und die Kinder, auf der Pfarre und bei Docters.

von Deinem getr. Bruder

Wilhelm

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 61-62.
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