93. An Moritz Schauenburg

[64] 93. An Moritz Schauenburg


Wiedensahl b. Loccum

Provinz Hannover

d. 6. Juni 1871.


Mein lieber Herr Schauenburg!

Mit der Verabredung über den Jobs hat es ja keine so große Eile, da ich die Sommermonate jedenfalls meine Ruh haben muß. Sie wißen nach unsern mündlichen Besprechungen, daß ich im allgemeinen mit Ihren Vorschlägen einverstanden bin. Ich zeichne Ihnen die Sachen auf Zink, mache den verbindenden Text dazu, und Sie beginnen dann die Zahlungen in bestimmten Fristen, aber, wie ich meine, sofort und nicht etwa nach drei Monaten. Sobald Sie mir offen entgegenkommen, werden wir bald einig sein und es auch für andere Unternehmungen bleiben; die geringste Heimtückerei würde aber ein hartnäckiges Stillschweigen meinerseits zur Folge haben. Denn so sind wir Menschenkinder, daß es unsere Eitelkeit gewaltig übel nimmt, wenn uns der Andre nur um einen einzigen kleinen Kreuzer überlisten will. Man mag eben die Leute nicht gern leiden, die Einen für dümmer halten wie sich selbst.

Sagen Sie den Ihrigen viel freundliche Grüße. Wie ich dort so freundlich aufgenommen, wird mir stets in angenehmer Erinnerung bleiben.

Ihr ganz ergebenster

Wilh. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 64.
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