Vorbericht.

Es ist heute zu Tage Mode unter allgemeinen Rubriken allerley an den Mann zu bringen. Merkur de France, der teutsche Merkur, Por pourri vom Buchhändler Wever voll süßen Geruchs, Marionettentheater, worin die Quintessenz teutscher Genies den Liebhabern zu riechen gegeben wird – der Embrion, eines gelehrten Nachtstuhls den Herr H ... in seinem Kopf herumträgt und welchen der Verfasser der Gallerie der Teufel des nächstens mit prosaischen Diahreen füllen wird, um das ehrbare Berlinische Publikum nach Stand und Würden zu regaliren – eine Menge von Magazinen und d. gl. das sind lauter solche Niederlagen die den Apotheken gleichen, in welchen der eine bittre Tropfen, der andere Pillen zum purgiren, der dritte einen Schlaftrunk, und besonders in Provinzialstädten die Hanoratiores, Herz- und Geiststärkende Sachen in ihren Erquickungsstunden, genießen können.

Selten ist unter so einer Rubrik mehr verborgen; als die Ankündigung von kurrenten Meßartikels, und die allgemeine Einladung über die Garküchen: Hier speist man nach Belieben.

Ob der hier gewählte Titel: Charlatanerien mehr besondere Beziehung auf die Sachen hat, welche in diesem Werkchen dürften verhandelt werden; das überläßt der Verfasser der erleuchteten Beurtheilung des geneigten Publicums, indem er dasselbe der Charlatanerien zu Ehren bitter ihm mit Gnaden gewogen zu bleiben. Gegeben Berlin etc.

Quelle:
[Cranz, August Friedrich]: Charlatanerien in alphabetischer Ordnung als Beyträge zur Abbildung und zu den Meynungen des Jahrhunderts, 1–4, Berlin: 41781, 21781, 1781, 1781 [Nachdruck Dortmund 1978].
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