42.

Je näher dem Jupiter, je näher dem Donner

Als Hertzog Frantz Albrecht hinter Mertzdorff geschlagen worden

[411] Der Ort, das Dorff ist hier, das man vom Mertzen nennt,

Drauff ich ins Vierdte Jahr nicht Wirthschafft können treiben:

Hier ist es, da der Held im Felde muste bleiben.

Aus Sachsen Lauenburg: Seht, wie sein Hertze brennt.


Die helle Mitternacht, da, als der Tag anbrach,

Macht alle Felder schwartz, so weit man konte sehen,

Der Hertzog wuste sich nicht aus der Schaar zu drehen,

Der Torsten Sohn gieng ihm auff heißem Fuße nach.


Nu beyde satzten sich dort umb das trübe See,

Daraus mein Schwäher ließ ein Schlam Gebürge tragen,

Und als die Völcker theils gelauffen, theils geschlagen,

Macht ihm ein strenger Schluß mit zweyen Kügeln weh.


Der Zobtenberg, als er den Hertzog so allein

Verwundet und zugleich gefangen sahe liegen,

Kam auff die Wahlstatt hin im Schatten selbst gestiegen,

Und haubte sich und dann sein andre Brüder ein.


Nachdem Sie ihn gantz matt auff Kletschkau zugebracht,

Da auch mein Meyerhoff die Helden unterhalten,

Biß Bolco seine Statt mit Stücken ward zuspalten:

Gab er der Welt und uns in Schweidnitz gute Nacht.


Wie aber, daß das Dorff durch Glut ward abgethan?

Wann Fürsten untergehn, so muß man Fackeln haben,

Und weil das arme Land man künfftig wird begraben,

Sagt es dem Fürstenthum auch seine Hinfarth an.

Quelle:
Daniel Czepko von Reigersfeld: Weltliche Dichtungen, Breslau 1932, S. 411.
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