20.

Beste Artzney wieder alle Unglücks Fälle

Verachtung des Todes

[22] Indem der wilde Krieg kommt alle zu verjagen,

Was ist doch wol zu thun? hör, ich wil es dir sagen:[22]

Ist dir dein Gut verterbt? Begieb dich in Verstand.

Must du ins Elend gehn? Die Welt ist Vaterland.

Hast du kein Kleid? Du kommst, und zeuchst auch nackt von hinnen,

Kein Brod? Gott kan ohn Brod, o Mensch, dein Heil beginnen.

Kein Geld? Wie viel hat Geld in Noth und Tod gebracht.

Bist du allein? Gott nihmt auch dich allein in acht.

Verstößet dich die Welt? Dir bleibt der Himmel offen,

Den weder Krieg noch Feind noch Elend ie betroffen.

Auff daß dich aber gar kein Unglück fällen kan,

Ob es gleich Tag vor Tag dich spornstreichs drabet an,

Wil ich auff ieden Fall (: Wilt du es recht betrachten :)

Ein Mittel geben dir: Du must den Tod verachten.

Quelle:
Daniel Czepko von Reigersfeld: Geistliche Schriften, Breslau 1930, S. 22-23.
Lizenz:
Kategorien: