XII.

Eine Misgeburt, welcher das Herz an dem Hals wie ein Schaustück hienge.

[19] Folgender Zufall wird mit Recht seinen Platz unter den besondern und wunderlichen Spielen der Natur finden, die unsere Bewunderung erregen. Zu Grenoble wurde eine todte Misgeburt zur Welt gebracht, die sich aber einige Zeit vor der Geburt noch gereget hatte, wie solches die Mutter gespüret hatte, deren Herz ausserhalb wie ein Schaustück an dem Hals hienge, so daß es sich auf der Brust hin und her bewegen konnte. Dieses Herz hatte kein Fell, und war an seinen grossen Gefässen befestiget, die ihm an Statt der Nabelschnur[19] dienten, und durch den vördern Theil des Halses von innen heraus giengen. Dieser Zufall ist von unterschiedlichen Aerzten und Wundärzten zu Grenoble bezeuget worden.


Histoire de l'Acad. 1712. p. 39.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 19-20.
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