Ein ieder weyß am besten / wo jn der schůch truckt.

[382] Gefellt vilen dein leben / so sol es dir eben drumb nit gefallen / Vrsach / Es sind mehr böser dann gůter / Es gefellt aber den bösen nicht dann böses. Wer dem pöfel miß felt / der ist darumb erwelt. Der ist aber welt / zu dem sich dvile gsellt. Es ist ein lob den bösen miß fallen. Also sůcht Paulus Gal. j. nit den menschen zugefallen / Vnnd Christus sagt denen wee / Luc. vj. so den menschen gefallen. Item / Der müßt frü auffstehen / der iederman wolt recht thůn / Vnd vil häw haben / wolt er ieder man das maul verstopffen. Man můß die leut lassen reden / dann es mag ein ieder reden was er wil / hat auch in worten was er wil. Dise herrschafft können Fürsten vnd Herrn dem pöfel nicht benemen / sie müssen von jn reden lassen. Es schadt aber der vnschuld nicht / wie Cristus Matthei xv. sagt / Mann sols nur reden vnnd sich ärgern lassen / sie seien nicht bessers werdt / Sihe thů du recht / das wirt allweg schlecht / Gott geb was man sag / vnnd hüte dich vor der that / der wort wirt allweg rath.


Cato:


Leb erbarlich / vnd frag nicht hoch /

Was ander leut dir reden nach.

Dann es in deiner macht nit steht /

Was diser oder jhener redt.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 382.
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