Der eilend wirt nit on sünd reich.

[318] Der eilt nach frembdem gůt / auff den wart armůt. Reichthumb haben Adlers federn / bleiben an keinem ort. Mann füllt einem ieden eh seinen bauch / dann seine augen. Den geitz vnd die augen kan niemand erfüllen. Das aug sihet sich nimmer satt. Der armůt gehet vil ab / dem geitz alles. Der geitzig ist keinem gůt / jm selbs der ärgst. Dem geitz ist nichts / der natur wenig gnůg. Es wirt eim der bauch ehe voll denn die augen.

Was sol dem narren gelt / so ers nit brauchen kan /sagt Salomon. Seneca aber inn sprichwörtern: Mann můß dem gelt gebieten / nit dienen / Kanstus brauchen / so ists dein knecht / wo nicht / so ists dein herr. Es geht hin wie her. Vnrecht gewunnen / kompt nit an dsonnen. Der vil begert / dem mangelt vil. Der geitzig ist allweg arm.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 318.
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