Die hab ist wie der haber.

Et bona mala malo.

[145] Ein ding ist wie der ist / ders besitzt.[145]

Es ist alles böß odder gůt / wie der ist / ders hat /thůt. Proxima rebus opinio, Ein ding ist wie mans acht. Die frucht ist wie der baū / Das werck wie sein meyster. Vonn Gottlosen steht: Ihr gebett wirt jn zu sünden. Vonn Got frommen: Omnia quæcunq facient prospera buntur, Psalm. 1. Den reynen ist all ding reyn / Den vngläubigen aber vnd vnreynen ist glat nicht reyn / Vrsach / Dann vnreyn vnd befleckt seind bede jr sinn vnd gewissen / vnd seind zu allen gůten wercken vntüchtig. Wie nun den Gottliebenden alle ding zu gůtem kommen / auch jr fehl vnd fall / Nemlich daß sie fürthin dester steiffer stehn / dester leichter andern glauben / dienstlicher vnd geneygter zůlauffen / fleissig er hüten / hitziger lieben / demütiger flehen etc. Also kompt den Gottlosen alles zu argem. Das kindt schlegt nach dem vatter / die frucht nach dem baum. Darumb sind dem menschen alle ding wie er ist / reyn dem reynen / vnreyn dem besudelten /Reyn Christo vnnd der widergeburt / vnreyn Adam vnnd dem alten menschen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 145-146.
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