Du thůst wie Hans koch.

[23] Es ist gewesen eins herrn koch / diser / ob er wol nun mehr alters halben vntüchtig war / ein solch ampt zu verwesen / Noch dennocht / wann herrschafften kamen / so wolte er niemandt zu solchem ampt zůlassen / dann er wolte das trinckgelt haben / vnd den genieß. Also haben gemeynlich die geschickten leut dise böse gewonheyt / daß sie nimandt neben sich leiden können / sie wöllen es allein sein / vnd das regiment allein inn händen haben.

Ein mal / daß jn die ehr so wol thůt / daß man von jn sage / sie vermögen vil arbeyt / vnn wann der mann nit were / so leg es alles / Sie kündtē wol andere neben sich auffkommen lassen / allein Hans koch günnt niemandt der ehr dann im selbs. Zum andern /daß jn der genieß zu wol thůt / ehe sie den wöllen faren lassen / ehe arbeyten sie sich zu todt. Es ist auch noch ein vrsach / Andere seind vngeschickt / vnd wann den selbigen vngeübten er was befolhen wirt /so machen sie es so bößlich / daß dise als die meyster / die arbeyt selbs thůn / ehe sie den vnwillen sehen /Dann sie wöllen / daß alle andere sollen meyster sein wie sie / vnd künnen kein gedult mit jn haben.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 23.
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