Ein narr redt alles was jm einfellet.

[122] Salomon Prouer. xxix. Ein narr schütt seinen geyst auff ein mal gar auß / aber ein weiser man helt ansich. Ein narr hat keines dings vnderscheyd / kan auch vnder seinn eygen reden nit vnderscheyd findē / sonder was jm am ersten einfelt / das můß herauß / es reim sich oder reim sich nit. Ein weiser mann aber bedenckt sich / vnd redt wo es zeit ist / schweigt auch wo es zeit ist.

Wil nun iemand einn vor eim narren erkennen / so hab er acht drauff / Redet er was jhm einfellt / vnnd vnderscheydets nit / so ist er eygentlich ein narr / halt er aber maß vnnd vernunfft / thůt jm nit zuuil / auch nit zuwenig / so ist er eygentlich ein weiser mann.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 122.
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