Es geht nit recht zů.

[204] Wann etwas geschicht über gemeyne natürliche weise / als / es zeucht vnn reyset einer in ein frembd land /vnn bleibt etwas über die zeit aussen / in der er solt herwider kommen / so sagen wir / Es geht nit recht zů / es můß jm etwas widerfaren sein / das jhn hindert /er were sonst lengst widerkommen / es sei wie jm wöll / es geht nit recht zů. Ich hab wein im keller /korn auff dem boden / gelt im seckel / des meins wirt weniger / des korns vnnd gelts auch / vnnd ich weyß nit wie es kompt / so sage ich: Es geht nimmer recht zů / Ich můß einen dieb im hauß haben. Mancher schlempt / brasset / geht täglich zum wein vnd bier /vnnd hat keinn handel darnach / der es jm trüg ein solche zerung zufüren / wir wundern vns des / künnen aber nit wissen wies ein ding sei / sagen: Es můß nit recht zůgehn / es můß was dahinden verborgen ligen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 204.
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