Es gieng zugleich auff / liebe / gůt vnd ehr.

[203] Das sagt man vonn verrůchten leuten / võ vngeradtnen kindern / die alles hindurch bringen was jn jre vätter verlassen habē. Ein reicher kam durch seinn kauffhãdel zu grossem gůt / war aber so karg vnd gnaw / daß er sich nit wol dorfft satt essen vnn trincken. Diser het einen son / dem verließ er vil gelts vnnd gůts. Aber er fůrte ein solches leben / dz die ehr bald dahin fiele / dem gůt thet er auch also wehe / dz es auffhören můst / Vnd eben am ende / da es alles auff gezert was / vnnd gar nichts mehr vorhanden /legt er sich nider vnn stirbt / da sagt alle welt: Es ist zeit daß er stirbt / dann da ist leib / gůt / vnd ehr / zugleich auffgangen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 203.
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