Leid vnd meid.

Sustine & abstine.

[145] In disen zweyen worten wirt begriffen alles das in aller Philosophen büchern / gesatzen vnd leren / gefunden wirt. Das Sprichwort steht in aller menschen hertz / mit dem finger Gots geschriben / wolt Got es stünd auch vor vns zum zeugniß vnn erinnerung an allen wänden / tafeln / ob allen thüren / vnd an allen finger ringē. Das erst geht vff das creutz / dz wir da gedultig stillhalten / Gottes werck / die tödtung vnsers fleysches / so Gottes geyst in vns zum leben angefangen / leiden / wie Hie. Thren iij. vnd die geschrifft an vil orten zeuget / ja Christus das leiden vnd creutz selbs / aller schrifft zweck vnnd summ ist. Das ander wort / Abstine Meid / gebt auff des fleysches affect /daß wir sollen lassen / hassen / meiden / was vns von Adam angborn / Wenn ich dann Gottes werck leide /Gottes Sabath halte / Gott feire / hin vnd still halt /vnd darnach des fleysches werck / willen / vnd affect meid / laß / haß / was kan mann mich weiter leren?

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 145.
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