Liegen.

[322] Krämer liegen gern. Er sagt kein warheit sie entrinn jm dann. Er sol zu keim Zigeuner / kan nicht warsagen. Du gebest einn gůten pfaffen / aber einn bösen Propheten. Singer / bůler / vnd poeten liegen gern. Den wind verkauffen. Breyte glatte wort schleiffen. Den athem feyltragen. Es redt mancher ein wort / were es ein gülden / er legt jn in die taschen.

Es ist mit eim dreck versigelt / vnnd mit einer wächsin fallen verrigelt. Ein güldiner traum. Er überredt sich selbs Er gibts jm selbs ein. Er hats von jm selbs gehört. Faul lam zotten. Lose Grammantzen. Es sind hundert gülden in eim wetzsteyn vernähet. Es hat weder trumm noch anfang. Alter weiber theding. Es ist Loröl. Von des Esels leiden predigen. Er saget von herr Dolman / der ward mit einem polster durch bede arßbacken geschossen.

Er traff den hirsch zum hindern klawen hinein / daß jm durch bede ohrn hinauß gieng. Einlügen also heyß. Ein newbachen lügen. Er leugnet / vnd geht erst daruon.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 322.
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