Mit den nachbaurn hebt mann die scheuren auff.

[241] Es ist vil an einem nachbaurn gelegen / also / daß er besser ist denn ein brůder / der weit von eim ist / wie Salomon sagt / Wenn vnsern nachbaurn schad geschicht / so geschicht es vns auch / Geschicht vns schad / so gschicht es jnen auch. Darumb sollen sich die nachbaurn freundtlich vnder einander halten / einander helffen vnnd rathen / dienen / vnnd gůten willen erzeygen / Denn mit den nachbaurn hebt mann den zaun vnnd scheurn auff / das ist / sie helffen vns in vnsern nöten / vnnd helffen vns wo wir jhr bedörffen. Darumb sol mann die nachbaurn zu freunde halten /vnnd nit erzürnen / auff das sie vnsern zaun nit ligen lassen / vnd verlassen vns. Sůch das wort: Ein nachbur můß mit dem andern ein brandt fewr für lieb nemen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 241.
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