Not sůcht brot.

[211] Wann die katz jungen hat / wirt sie wol lernen mausen. Wann eim das wasser ins maul geht / so lernet er schwimmen.

Wems glück wol wil / dem wil niemand übel. Wers glück hat / dem kelbert ein ochs. Wann das glück wol wil dem man / so gilt es gleich was er kan. Wir sagen: Wer das glück hat / der fürt die braut heym. Es ist offt einem ein ding vermeynet / dem andern bescheret.

Es ligt alles am glück / das ist / an Gottes bescheren / Beschaffen glück ist vnuersaumpt.

Beschert ist vnerwert. Einer schlafft / vnd sein netz fahet / Wie mann Dionysium den Tyrannen schlaffend malet / daß land vnd leut in sein garn fielen. Dargegen laufft / rennt / arbeyt / vnn wendet ein ander tag vnnd nacht allen fleiß für / vnd kan nicht erobern / all sein anfang hat den krebsgang / sein arbeyt verderbt jn /vnnd ist eitel vergebne schädliche müh. Wes ist die schuldt? Das glück wil nit / Gott ligt jm im weg / für dem kan er nit fürüber. Dargegen wems Gott gönnet /dem gibt ers schlaffend / vnd ist alles frü auffstehn vergebens.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 211.
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