[50] Veterem ferendo iniuriam, inuitas nouam.

Wer den teufel geladen hat / můß jm werck geben. Wer den Teuffel ein mal zu hauß geladen / kan sein nimmermehr abkommen. Des teuffels weren vil gern ab / so sein tyrannisch imperi etwa befinden / wie er sie nöt die augen für den kopff zusauffen / auch on durst / mit grosser marter / Die gantze nach der büberey zudienen / im schnee zu erfrieren / oder dichten wie sie dem geitz dienen / Wann sie es dann wöllen lassen / vnnd sich des sauffens massen / so verschmorren sie / haben kein růw / wil ihn lung vnd leber / so des wein schwimmens gewohnt hat / un leib verbrennen / vnnd můß gesoffen sein / biß jn die seel außgehet / vnnd in den platzregen vnnd wolckenbrüchen Bacchi ersaufft. Der Teuffel ist gůt zuladen /aber sein böß abzukommen. Heltst schon den hund beim schwantz / vnd den wolff beim ohr / daß du sie gern liessest / so ist es dir nit sicher / vnnd můst sie wider deinn willen halten. Die hůr kompt leicht ins hauß / aber langsam drauß / Also der Satan also die sünd. Der wein / sagt Salomon / schleicht leicht ein /beißt aber zuletzst wie ein schlang vnd scorpio.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 50.
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