Wer einn pfenning nit so lieb hat als einn gulden / der wirt selten reich / oder gulden wechseln.

[37] Es solt ein mensch auß Gottes befelh seine zeitliche güter zusammen halten / vnnd nicht zu mildt sein /auff das jn die armůt nicht vber eile / vnnd müsse einem andern in die hend sehen. Das saget Dauid Psalm. xxxvij. Dein hand sol dich neren. Vnd in sprüchen sagt Salomon: Grosse güter werdē gemindert durch vbrig zeren / aber durch sparen werden sie gemehret. Mann saget auch also / Wer keinen pfenning achtet / der wirt auch nimmer eines gulden herre. Renner sagt:


Iß vnd trinck / vnd hab für gůt /

Denn zeitlich verderben wehe thůt.

Du magst einn pfenning gspen als schir /

Als gwinnen / soltu glauben mir.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 37.
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