Wird bürd.

Honores onera.

[97] Die gelerten die verkerten. Kunst bläst auff. Bleib in deiner haut. Es ist gůt in seiner haut schlaffen. Far nicht auß deiner haut. Sich selbs kennen die gröst kunst.

Dise Sprichwörter preisen einzogen / vnbekannt /einsam / einfeltig wesen vnnd leben der menschen /daß die allerbest růh inn winckeln steck verborgen /vnd nit in hohen ständen obschweb / vnd sich ehrgeitig vor der zeit ann tag vnd laden lasse. Verborgner schatz ligt sicher / wo mann aber sein innen wirt /sticht / gräbt / vnd scharret iederman darnach / den zustelen. Hohen ständen setzt mann zů / Grosse künst hasset mann. Künstler haben weder gunst noch gelt /findt mann einn der sie lobet / so findet mann zehen die sie neiden vnnd schelten / Vnd die sie loben /geben in weiter nicht. Gifft findet mann nit in armer leut küchen. Dargegen ist des glücks gefert / neid. Vnder der banck neidet mann niemand. Neidthart hasset nur die taguögel. Das glück ist jm selbs gram /vnd neidet ie ein glück das ander.

Salomon spricht: Gott hat den menschen schlecht vnnd gerecht erschaffen / Er aber hat sich selbs in vil vnnütze künst vnd fragen eingemenget. Item er hab auch das eitel wesen gesehen vnd erfaren / daß wer vil weyß / můß vil leiden.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 97.
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