Drittes Kapitel.

[147] Schreiben Sie nur Ihr Billet englisch! sagte Mr. Thomson: ich will es Ihnen übersetzen, Sie kopiren es, und dann lassen Sie mich machen.

Hartley schrieb, wie er dachte; der Brief war zum Entzücken. Mr. Thomson übersetzte ihn vortrefflich, ließ ihn vom Capitain copiren, und nahm seine Maßregeln.

Der andere Tag war Festtag. Sie giengen[147] wieder in die Kirche. Donna Manuela erschien; sie war verschleiert, aber sie gab ein Zeichen mit dem Fächer. – Verstehen Sie das? fragte Thomson: Sie küßte ihn, das gilt Ihnen! – Hartley schlug entzückt in die Hände. – Aber das Billet, lieber Thomson? – Lassen Sie mich machen, Sie werden schon sehen!

Sie giengen hinein, und stellten sich ihr gegenüber. Ihr Schleier war zurückgeschlagen; sie lächelte ihren Liebling an, und ihre Augen unterredeten sich. Die Orgel tönt, die feierliche Missa mayor beginnt, die Chorknaben nehmen ihre Rauchfässer, einer von ihnen kniet bei Manuela nieder, wirft sich mit dem Gesicht auf die Erde und betet ein Ave.

Bravo! rief Thomson: jetzt hat sie es.

Was? fragte der Capitain erstaunt.

Ihr Billet! Der Chorknabe hat es ihr zugesteckt.

H. Aber liebster Thomson!

Th. Sein Sie unbesorgt, es ist mein gewöhnlicher Postillon d'amour. Bisweilen eine halbe Guinee und ein Stück Mousselin. – Hier in Cadix weiß man alles zu machen.

Hartley drückte ihm die Hand, und ein feuriger Blick von Manuela kündigte ihm den Empfang an. Sie faltete ihre Handschuhe, und zeigte[148] vier Finger. – Verstehen Sie das? sagte Thomson: um vier Uhr kommt sie in die Vesper.

Sie wollten sich bei dem Weihkessel stellen, um sie zu erwarten, aber sie schüttelte sanft mit dem Kopfe, und Hartley verstand sie.

Quelle:
Christian Althing: Dosenstücke, Rom; Paris; London [o.J.], S. 147-149.
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