9. Es äfft dich nur dies Rennen, Traben

[26] Es äfft dich nur dies Rennen, Traben

Nach golden mußevoller Zeit,

Wenn du die Ruhe glaubst zu haben,

Dann eben ist sie doppelt weit.


Auf weichem Pfühl, auf samtnen Kissen,

Wenn du sie hältst, wenn du sie hast,

Wirst du die Holde mehr vermissen

Als in des Tages Druck und Last.


All Labsal, was uns hier beschieden,

Fällt nur in Kampf und Streit uns zu,

Nur in der Arbeit wohnt der Frieden,

Und in der Mühe wohnt die Ruh.


Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 26.
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