3. Scene.


[11] Vorige. Resl.


RESL tritt ein. Bin schon da, Wirt! Wo brennt's denn? Da möcht' man glaub'n, d' Stub'n wär' voller Leut'.

WIRT. Wo hast denn g'stekt?

RESL. Der Loni hab' i koch'n helf'n. Wenn der Herr Fritz z' Haus kommt, wird er wohl spür'n, daß er an Mag'n hat.

WIRT. Dem Pauli schänk' a Maß ein!

RESL. Das hätt' doch wohl net so pressirt. Es is noch Niemand verdurst' bei uns. Geht ab.

WIRT. Sei net so g'schnappig und thu, was i dir sag'!

TRAUDL hat sich unterdessen zu Lehnl an den Ofen gesetzt. Gelt der Maler, der Herr Fritz is schon wieder da? Is mir doch g'wes'n, als ob i ihn in Ettal g'seh'n hätt'.

LEHNL. No freilich! Der is für 's Dorf die reinste Fruhjahrsschwalb'n. Kaum daß die erst'n Blatt'ln 'rausschau'n, fliegt er schon 'rein – und so seit a zwanzig Jahr!

TRAUDL. Is kennt ihn aber auch Alles und a Jedes hat ihn gern![12]

LEHNL. Das macht, weil er mit den Bauern umgeh'n kann, als ob er selber einer wär'.

TRAUDL. Und red'n thut er dir g'rad wie unsereins.


Quelle:
Ludwig Ganghofer und Hans Neuert: Der Herrgottschnitzer von Ammergau. Augsburg 21880, S. 11-13.
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