3.

[165] O sprich, was willst du dich schämen,

Daß ich dich, Weinende, sah?

Es wohnen Lieben und Grämen

Im jungen Herzen so nah.[165]


Nimm hier im blühenden Moose

Dein lieblich Gleichnis in acht:

Am Tage lächelt die Rose

Und steht in Tränen bei Nacht.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 2, Leipzig und Wien 1918, S. 165-166.
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