21.

[43] Nun ist der Tag geschieden

Mit seinem Drang und Schall,

Es weht ein kühler Frieden

Durchs Dunkel überall.


Wie still die Felder liegen!

Der Wald nur ist erwacht,

Und was er dem Lichte verschwiegen,

Das singt er leise der Nacht.


Und was ich am lauten Tage

Dir nimmer sagen kann,

Nun möcht' ich dir's sagen und klagen -

O komm und hör' mich an!

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien 1918, S. 43.
Lizenz:
Kategorien: