36.

[325] Ein gut Gedicht ist wie ein schöner Traum,

Es zieht dich in sich, und du merkst es kaum;

Es trägt dich mühlos fort durch Raum und Zeit,

Du schaust und trinkst im Schaun Vergessenheit,

Und, gleich als hättest du im Schlaf geruht,

Steigst du erfrischt aus seiner klaren Flut.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien 1918, S. 325-326.
Lizenz:
Kategorien: