RAT FÜR SCHAFFENDE

[84] Qui si parrà la tua nobilitate.

Dante


Warum die schönheitwidrigen gebräuchlichen formeln: ›Ja sagte X‹ ›Nein versezte Y› ›es war an ...‹ usw. anwenden um dein inneres auszugiessen? denn das ist es ja nur was du willst? kannst du nicht all dein leises sehnen in das lispeln der blumen legen oder in einen feinen mairegen? nicht all deine unbezähmbaren wünsche in eine stürmende nacht ein brandendes seerauschen ein gellendes heulen aus ungelichteten wäldern? das ringen nach unmöglichem auf schwindel-verursachende berggipfel tragen die von den wolken immer noch weit genug sind? das vergebliche des seins und zeugens in jene ziellose graue nebelstrasse und die stolzen unvermeidlichen verzweiflungen in blut und purpur eines sonnenniederganges?

Quelle:
Stefan George: Tage und Taten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 17, Berlin 1933, S. 84.
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