Februar.

[231] 1. Früh Eckhel und andere Münzbeschäftigung. Mittags bey Hof auf dem Zimmer, Abends bey der Herzogin Mutter, Nachts Redoute.

2. Eckhel. Gerning mit seinen Münzen. Mittags zu Hause mit Münzen und Antiquitäten beschäftigt. Abends allein, war die zweyte Vorstellung der Piccolomini.

3. Gerning und dessen Münzen Mittags. G. R. Voigt und Schiller. Abends bey Wolzogen.

4. Münzen Mittags Bey Hofe auf dem Zimmer. Abends Schiller.[231]

5. Früh einiges mit Gerning Abends Schiller über die Farben und Temperamenten Lehre.

6. Vorstellung der Zauberflöte. Abends bey Hauptmann bey einem Extraclubb.

7. Früh nach 11 Uhr von Weimar nach Jena mit Schiller im Schlitten. Abends noch verschiedne Arbeiten an der Temperamentenrose.

1

8. Früh Farbenlehre. Allgemeine Einleitung und Wirkung der Farben auf den Menschen. Nachmittag das Schema zur Geschichte der Farbenlehre aufs neue durchgearbeitet und geordnet. Abends bey Schiller die Lehre von der Refraction vorgenommen. Zum Nachtessen bey Loder mit der Familie allein.

9. Das Schema zur Geschichte der Farbenlehre weiter bearbeitet und geheftet. Sodann den Character einzelner Naturforscher aus dem Gedächtniß summarisch aufgezeichnet, über die Refraction gedacht. Abends bey Schiller, wo Niethammer und Schelling waren. Große Kälte, das Barometer stand 28" 4'''.

10. Früh neues Schema der Refraction vorgenommen.[232] Kam Herr Rath Schlegel, Sprach über die altern deutschen Dichter, seine Übersetzung Shakespears pp. Nach Tische Hr. Prof. Lenz mit einigen neuen Mineralien.

11. Noch einiges zur Farbenlehre. Nach Tische bey Schiller dieselbe Materie besprochen. Abends bey Frommann. War gegenwärtig: Hr. und Fr. von Stachelberg. Hr. und Fr. Hofrath Loder und Demoiselle. Hr. und Frau Dr. Paulus. Herr Gries und Herr Magister Steffens.

12. Früh die Beurtheilung der Dessauer Arbeiten redigirt. 10 Uhr. Hr. Gildemeister. Fortsetzung des Examens wegen der besondern Art die Farben zu sehen. Gegen Mittag Schlitten gefahren mit Götze gegen Wenigenjena und Löbstädt. Nach Tische Expedition nach Weimar. Hr. Geh. R. Voigt, wegen der neusten politischen Ereignisse. Prof. Meyer wegen der Farbe zu der propyläendecke. Dem. Vulpius mit einem Rehbraten. August.

13. Die Dessauer Recension weiter abgeschrieben. Noch verschiednes zum dritten Stück der Propyläen. Fortsetzung der Versuche mit Hrn. Gildemeister. Mittags aß Hr. Hofr. Schiller mit mir. Verschiednes über die Farbenlehre bezüglich auf Gildemeister. Kam die Thouretische Sendung an. Abends mit Schiller verschiednes über theatral.[233] Unternehmungen, den Gastfreyen Schmarutzer und den zweyten Theil der Zauberflöte.

14. Am zweyten Capitel Diderots corrigirt. Abschrift der Dessauer Recensionen. Hr. Gildemeister wegen der Farben. Herr Prof. Mereau wegen der Bibliothekangelegenheit. Gegen Mittag Schlitten gefahren bis nach Burgau. Zu Tische kam Hr. Hofr. Schiller. Versuche mit den farbigen Liquoren, das Schema zur Geschichte der Farbenlehre durchgelesen.

15. Früh Expedition nach Weimar. Prof. Meyer Thouretische Zeichnungen zum Zimmerwerke des Saales, Fußboden zum runden Zimmer. Thouretisches pro memoria. Meine Bemerkungen dazu. An Regist. Vulpius. A. Wegen der von den jenaisch. Buchdruckern zu liefernden Bücher. B. Wegen der in die Auction aufzunehmenden fremden Bücher. C. Wegen der in Leipzig erstandnen Bücher. Hr. Geh. R. Voigt. Protokoll wegen des Leinwebers. Verzeichniß der Lehnbr. Wegen Oberroßla. Vicepräsid. Herder, Kemble über Sprachorgane zugesendet. An August mit einer Schachtel Zuckerwerk und der Großmutter Brief. Alles in einem Paquet an Dem. Vulpius. Fuhr gegen Mittag auf dem Schlitten. Speiste Herr Hofrath Schiller bey mir. War ich Abends bey ihm. Fernere Ausbildung der Farbenlehre.[234]

16. Schema zur Anzeige der Propyläen. Einleitung in die Anzeige der Piccolomini und der Dessauer Chalkographie. Mittags Hofr. Schiller. Gespräch über Maria Stuart und andere tragische Gegenstände. Abends eine Stunde bey Loders wo Gesellschaft war.

17. Anzeige der Piccolomini. Mittags Hofrath Schiller, Abends Achilleis besprochen.

18. Anzeige der Piccolomini geendigt. Idee der glücklichen Bettler. Mittag allein. Anzeige der drey ersten Stücke der Propyläen für die allgemeine Zeitung. Abends Schiller, besonders über Shakespears Timon. Brief an Prof. Thouret. Zurückbehaltnes Concept.

19. Anzeige der Propyläen ausführlicher. Expedition nach Weimar. Herrn Geh.Rath Voigt. Hrn. Hofkammerrath Kirms. Zurücksendung des Fremden. Hrn. Prof. Meyer. Anfang der Propyläen III. Stück. Demois. Vulpius. Spatziergang, das Aufthauen des Wassers zu bemerken. Schlegel um 11 Uhr über griechische Elegie. Abends bey Schiller, über die letzten Acte von Wallenstein.

20. Einleitung zu dem Dessauer Institut. An Durchl. den Herzog wegen des Eises. Hrn. Geh. R. Voigt wegen des Jenaischen Theaters. An Dem. Vulpius wegen ihrer Hierherkunft.

21. Erwartung der Eisfahrt.[235]

22. Früh 5 Uhr ein Gewitter, das Eis fing an zu brechen und zu ziehen.

23. War die Nacht das Wasser am größten gewesen und hatte am Schloß vier Stufen erreicht. Ich ritt mit Götzen bis gegen den Ammerbach, aß mit Hofr. Schiller zu Mittag, ging mit ihm nach Tische spatzieren.

24. Kamen die Meinigen.

25. Mittags in Winzerla gegessen.

26. Mittags bey Schiller, wo Herr von Wolzogen hinkam.

27. Vorbereitung zur Abreise.

28. Abreise von Jena. Abends Probe von Palmira.


1 Agenda in Jena vom 7. Febr. an.

Hiller. Merseburg. Farbenlehre. Propylaeen. 2. B. 1 Stück. Faust. Mahomet. Uber Piccolomini. Sammler. Bibliotheck. Tyger.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 2.
Lizenz:
Kategorien: