October.

[66] 1. Briefe. An Frau von Humboldt nach Rom, eingeschlossen an Hin. Dufour Feronce nach Leipzig. An Hrn. Werner und Frau von Flies, eingeschlossen an Hrn. Cotta nach Tübingen. An Hrn. Gesandten von Reinhard[66] nach Cassel. An Frau Baronesse von Eydenberg, durch die Herrn Weigel und Söhne in Breslau. Den 18. Revisionsbogen. Spatzieren. Lange im botanischen Garten. Über Fortpflanzung verschiedener Gewächse durch Absenken, und über die Mannichfaltigkeit wie diese Fortpflanzung zu bewirken ist. Mittag Arnkiels Schriften über deutsche, besonders cimbrische Alterthümer. Verschiedenes nach Weimar einzupacken besorgt. Nach Tische zu Hanburys; sodann zu Knebel. Später die Arnkielschen Schriften.

2. Den 19. Revisionsbogen. Um 11 Uhr spatzieren nach dem Apoldaischen Steiger zu. Deutsche Alterthümer. Auf dem Museum. Nach Tische Ordnung verschiedener Dinge. Gegen Abend Major von Knebel. Dr. Seebeck.

3. Den 20. Revisionsbogen. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Geheimen Rath von Voigt, an meine Frau, an Commissionsecretär Witzel nach Weimar. Bey schönem Wetter spatzieren. Das Barometer stand Mittags 28 Zoll 5 Linien. Bey Herrn von Knebel gegessen. Nach Tische bey ihm geblieben. Mit Sonnenuntergang nach Hause. Oberstlieutenant von Hendrich. Verschiedenes auf deutsche und nordische Alterthümer Bezügliches gelesen und durchgedacht. Sächsischer Heldensaal.

4. Briefe und verschiedene Expeditionen. An Hrn.[67] Gesandten von Reinhard zu Cassel. An Hrn. Hofrath Rochlitz, Leipzig. Schema die deutschen Alterthümer betreffend. Verschiedenes auf die Abreise bezüglich. Früh spatzieren mit Herrn von Knebel, auf dem rechten Saalufer. Nach Tische aufs Museum, mit Lenz die Lehre von den Versteinerungen. Revision des letzten Bogens vom Roman. Abends bey Herrn von Knebel. Dr. Seebeck. Nachts Sendung von Weimar.

5. Verschiedene Briefe und Expeditionen. Abschiedsbesuche. Bey Herrn von Knebel, mit ihm bis zur Rasenmühle. Sehr schöner Morgen. Vorher auf dem Museum. Versteinerungen angesehen. Nach Tische Protonotarius Kayser. Major von Knebel und Dr. Seebeck. Letzter producirte einen Brief von Ritter. Abends zu Mad. Hanbury. Vorher Spatziergang auf den Höhen gegen Lichtenhain.

6. Briefe. An Hrn. von Humboldt nach Paris. An Hrn. Le Lorgne d'Ideville nach Paris. Einige Visiten. Gegen Mittag bey Knebel. Zu Hause zu Tische. Nach Tische Herr von Knebel. Mit demselben zu Dr. Seebeck. Dann allein zu Bohns, wo Mad. Hanbury. Nachher zu Frommanns. Dort geblieben bis gegen 10 Uhr.

7. Eingepackt. Oberstlieutenant von Hendrich. Gegen 8 Uhr von Jena weggefahren und gegen 11 Uhr hier angekommen. Erste Einrichtung. Mittags[68] Dem. Ulrich zu Tische. Abends im Theater: der Botaniker und das Milchmädchen. Unterhaltung mit August über sein bisheriges Leben und Wesen.

8. Verschiedenes eingeleitet. Bey Serenissimo, Erbprinzen, der Herzogin, Gräfin Henkel und Frau von Stein. Mittags zu Hause. Nach Tische Ordnung in den Alterthümern gemacht. Abends zu Hause mit August über seinen Heidelberger Aufenthalt, Studien und Lebensweise.

9. Einige Briefe. Runge's Aufsatz über die Farbenkugel. Nachher im Garten. Verschiedene Visiten. Bey Durchlaucht der Prinzeß, Frau von Schiller und Egloffstein. Mittag Genast. Vorher mit demselben einige Theaterangelegenheiten besprochen. Nach Tische ein Portefeuille mit Kupfern durchgesehen, mit August mancherley ausgesprochen; kam Hofrath Meyer, und wurde das bisher Vorgefallene, besonders was Kunstsachen betrifft, beredet.

10. Einige Briefe. Kupferstecher Müller. Legationsrath Falk. Zu Tische Dem. Elsermann. Leben Peters des Großen von Halem. Abends Dem. Engels.

11. Briefe, Abschriften und dergl. An Hrn. Major von Knebel, an Hrn. Hofrath Fuchs, an Hofmechanikus Otteny nach Jena. Schema einer Biographie. Rath Majer von Schleiz. Mittags allein. Nach Tische Frau[69] Hofrath von Schiller. Abends im Theater: die Blinden von Toledo und die Kleinigkeiten. Nachher Leben Peters des Großen von Halem.

12. Alte Tagebücher vorgesucht. Biographische Übersichten. Theatersachen. Theatersession. Mittags allein. Gegen Abend ins Theater. Probe vom Wald von Hermannstadt. Abends biographische Erinnerungen. Durchsicht älterer Tagebücher.

13. Biographische Untersuchungen. Nachher Visiten, bey Frau von Schardt, Bertuchs und Frau von Stein. Mittags die Meinigen bey Mad. Schopenhauer und bey mir Wolff. Nachher Jördens Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten. Abends Probe vom Wald von Hermannstadt.

14. Vollmachten nach Frankfurt besorgt. Tagebücher vergangener Jahre aufgesucht. Nachher der junge Knebel und sein Hofmeister. Zu Frau Hofr. Schopenhauer und einige andere Visiten. Abends Vorstellung vom Wald von Hermannstadt. Wolff und Dem. Engels zum Abendessen.

15. Tagebücher. Biographisches Schema. Mitunter August und dessen bisheriges Leben. Bey Durchlaucht dem Herzog. August präsentirt. Über die Besetzung bei chemischen Professur in Jena. Über Beireis. Der junge Knebel ging vor Tische fort. Zwiebelmarkt. Junge Leute. Abends Fortsetzung des Schemas.[70]

16. Tagebücher durchgesehen. Abends Brief an Hrn. von Reinhard nach Cassel wegen Dr. Hand. Den Roman an Hrn. von Reinhard, an Hrn. Hofrath Sartorius. Herr von Dankelmann von Petersburg. Spatzieren. Zu Frau von Stein. Bey Tische allein. Abends im Theater: das Räthsel und die beyden Grenadiere.

17. Briefe. Das Farbenmanuscript an Runge nach Hamburg abgesendet. Spatzieren im Webicht. Meine Frau war nach Roßla gefahren. Mittags Regierungsrath Voigt und Legationsrath Falk zu Tische. Abends Tagebücher der früheren Jahre.

18. Besorgung der Vollmachten nach Frankfurt. Dr. Schlosser nach Frankfurt mit den Documenten. Hofrath Thibault Heidelberg. Ordnung in Documenten und Papieren. Spatzieren nach Belvedere, die Treibhäuser besucht. Farbenspiel der Viola tricolor. Mittags allein. Nach Tische fortgefahren mit Ordnen. Abends den verjagten Amor gelesen. Im Theater die Wiederholung des Waldes von Hermannstadt.

19. Briefe abgeschrieben. An Hrn. Dr. Johann August Otto Gehler nach Leipzig, wegen der Theatersache. Ordnung in Documenten, Papieren u.s.w. Promenade nach der Gelmerodaer Schlucht. Untersuchung des Flecks, wo der Elephantenzahn vor einigen Jahren gesunden worden.[71] Mittags Dem. Ulrich. Carl Schiller. Abends Probe vom 24. Februar.

20. Biographisches Schema. Spatziergang nach der Ostseite der Gegend. Mittags allein. Abends Hofrath Meyer: Kunstgeschichte, alte Münzen und Gemmen.

21. Briefe. An Major von Knebel. Violettes Glas an Dr. Seebeck. Spatzieren mit August nach Belvedere. Mit Herrn von Hinzenstern das Schloß besehen. Auf dem Rückweg der Erbprinz, nachher die Hoheit. Spät nach Hause. Abends im Theater: Blaubart.

22. Zu Durchlaucht dem Herzog. Mit demselben und Herrn von Müssling spatzieren. Mittag allein. Abends Gesellschaft, der Verheiratung von Dem. Elsermann mit Herrn Lortzing wegen. Thee, Abendessen. Briefe des Cicero von Wieland, 3. Theil.

23. Zeitig ausgegangen. Visiten gemacht. Spatzieren. Das Concept der Geschichte der Farbenlehre vom 18. Jahrhundert an durchgesehen. Mittag Dem. Ulrich. war meine Frau bey Frau von Heygendorf. Nach Tische Genast. Kotzebueischer dramatischer Almanach. Abends die Mitschuldigen und der Schiffbruch.

24. Anfang der Geschichte der Farbenlehre im 18. Jahrhundert. Spatzieren. Visiten gemacht. Mittag Eberwein. Mit demselben über die neue Einrichtung[72] der Singstunden. Abends Loge. Sodann zur Hoheit, wo Graf Golowkin war, welcher die verunglückte Reise nach China mitgemacht hatte.

25. Fortsetzung der Geschichte der Farbenlehre des 18. Jahrhunderts. Bey Durchlaucht der Prinzeß. Absenker vom Polypodium aureum. Mittags Dem. Ulrich. Abends Vorstellung von Egmont.

26. Geschichte der Farbenlehre des 18. Jahrhunderts. Theatersession. Mittags Haide und Unzelmann zu Tische. Nach Tische und Abends mit August allerley Vergangenheiten durchgesprochen.

27. Litt an einem dicken Backen. Dictirte am 18. Jahrhundert. Ging August fort nach Jena. Mittags allein. Mangelsdorfs Europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts. Abends Vorlesung von Musarion.

28. Mangelsdorf. Newtons erste Gegner nochmals durchgedacht. Biographisches Schema nachgetragen. Mittags allein. Jugendreminiscenzen. Abends Hofrath Meyer: Augusteum, römische Münzen.

29. An der chromatischen Geschichte gedacht und einiges entworfen. Nebenstehender Brief. An Hrn Geheimen Rath Willemer in Frankfurt durch Stromeyer. Mangelsdorfs 18. Jahrhundert. Biographisches Schema. Mittags allein.[73] Belagerung von Smolensk. Musikalien zusammengesucht. Abends Hofrath Meyer: alte Kupfer mit ihm durchgesehen.

30. Am 18. Jahrhundert bis Artic. XV. der in den Transactionen publicirten kleinen Aufsätze. Mittags allein. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Professor Zelter (mit einem Exemplar des Romans) durch Lortzing. An Hrn. Stadtgerichtsrath Dr. Schlosser (mit einem Exemplar des Romans) durch Stromeyer. An den Hofbildhauer Ruhl nach Gassel (wegen des Auftrags für die Tischbeinische Auction). Siebenjähriger Krieg von Archenholz.

31. Betrachtung der kleinen polemischen Aufsätze und seiner Gegner. Mittags allein. Alsdann einige in alte Kupfer durchgesehen. Siebenjähriger Krieg. Schriften auf alte Medaillen, besonders päpstliche, bezüglich.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 4, S. 66-74.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Lewald, Fanny

Jenny

Jenny

1843 gelingt Fanny Lewald mit einem der ersten Frauenromane in deutscher Sprache der literarische Durchbruch. Die autobiografisch inspirierte Titelfigur Jenny Meier entscheidet sich im Spannungsfeld zwischen Liebe und religiöser Orthodoxie zunächst gegen die Liebe, um später tragisch eines besseren belehrt zu werden.

220 Seiten, 11.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon