März

[99] 1. Gegenüberstehende Briefe. An Hrn. Geheimen Etatsrath von Humboldt nach Berlin. An Hrn. Stadtgerichtsrath Dr. Schlosser nach Frankfurt a/M. Tobias Mayer. Mittags allein. Abends Gesang. Probe von Johanna Sebus.

2. Leseprobe von Macbeth. Mittags Mad. Lortzing. Reise der Herrn Günther und Ortmann zu Thaer und in jene Gegenden. Überlegung der nächsten Epoche der chromatischen Geschichte.

3. Verschiedene Vota in Bibliotheks- und Museumssachen. Genast wegen Macbeth. Herr von Stryck, wegen seiner Übersetzung des Cajus Gracchus von Monti. Ich las das Original vor Tische. Bey Tische Berliner Zeitung, mit einem Artikel über Ritter. Briefe von Zelter und Frau von Eybenberg. Abends Hofrath Meyer. Im Theater: der Wasserträger.

[99] 4. Zu Durchlaucht dem Herzog, daselbst angetroffen Hofmarschall von Egloffstein, von Fritsch, von Müffling, von Voigt. Gesang. Große Gesellschaft. Mittag Dem. Genast. Nach Tische verschiedentlich beschäftigt. Abends Vorarbeiten auf die nächste Woche.

5. Briefe. Brief an Hrn. von Crailsheim nach Heidelberg. Verschiedene Personen in Geschäften. Eberwein, Genast, wegen des...... Reichardtischen Chorgesangs. Im Garten, milder Tag. Mittagsallein. Nach Tische Mad. Lortzing. Rolle aus der Laune des Verliebten. Genast. Abends im Theater: der verjagte Amor.

6. Verschiedenes zur Reise vorbereitet. Bücher eingepackt. Spatzieren. Bey Herrn Hofrath Meyer, die Sposalizio der heiligen Elisabeth von Lucas Cranach. Mittags Frau von Heygendorf zu Tische. Abends zu Durchlaucht der Herzogin. Die Brücke von Mantible 1.Act. An Hrn. Dirksen nach Heidelberg mit einem Dukaten in Gold, Brief von August.

7. Briefe. An Hrn. Hof. Zelter nach Berlin. Promemoria an Hrn. von Fritsch wegen der unruhigen Nachbarschaft. Nachher spatzieren. Bey Frau von Wolzogen bey Frau von Ziegesar, von Egloffstein und von Wangenheim. Ingleichen bey Herrn von Ende. Mittags Professor Passow, seine Frau und Fräulein von Soden zu Tische.[100] Abends im Theater: die Laune des Verliebten und des Esels Schatten.

8. Expeditionen. Spatzieren im Park. viel Gesellschaft begegnet. Mittags Deny zu Tische, wegen der Rolle Macduff. Nachmittags allein. Beschäftigt mit mancherley Besorgungen und Betrachtungen. Abends die Sänger.

9. Verschiedene Expeditionen. Eingepackt. Mittags allein. Nach Tische Geheimer Regierungsrath von Müller. Abends Probe von Macbeth.

10. Einiges expedirt. Verschiedene Besuche bey Frau von Egloff Stein, Mad. Schopenhauer und sonst. Mittags Dem. Genast. Rolle aus dem Porträt der Mutter. Nach Tische kam August. Abends im Theater: Macbeth. In der Loge Frau von Lengefeld, von Wolzogen; kam Pauline Götter dazu.

11. Früh Musik. Johanna Sebus von Zelter. Große Gesellschaft von Damen. Mittags Pauline Gotter zu Tische. Abends bey Frau von Heygendorf.

12. Um 9 Uhr von Weimar abgereist. Oberst von Hendrich. Mittags August. Nach Tische Ordnung und Einrichtung. Abends mit August Hirts Baukunst.

13. Einrichtung des Zimmers. Durchsicht der Papiere und Bücher. Briefe nach Weimar. Zu Tische August. Baukunst, jonische Schnecke. Nach[101] Tische für mich. Abends mit August. Jenensia und Heidelbergensia.

14. Geschichte der Farbenlehre, Tobias Mayer, Scherffer etc. Bey Herrn von Hendrich und von Knebel. Zu Tische August. Nach Tische Studenten- Comment. Verschiedenes vorgearbeitet. Abends Sendung von Weimar.

15. Schema zu der Geschichte der Achromasie. Die Tafeln zu beschreiben angefangen. Herr von Knebel. Mit demselben in den botanischen Garten; wohin auch August kam. Zusammen zu Tische. August ging nach Kunitz. Abends Oberst von Hendrich, Herr Frommann. Zusammen zu Tische. Zeitig zu Bette.

16. Fernere Beschreibung der Tafeln. Anderes zu dieser Materie Gehörige. Briefe. Vor Tische Professor Sturm. Nach Tische Dr. Seebeck. Kam meine Frau und Dem. Ulrich. Brief von Werner aus Rom.

17. Schema zum Überrest des Geschichtlichen. Beschreibung der Tafeln fortgesetzt. Studien bezüglich aufs Geschichtliche. Bogen 35 des zweiten Theils zur Correctur. Mittags die Frauenzimmer. Nach Tische einiges nachgeholt und geordnet. Abends vor dem Ball die Frauenzimmer.

18. Geschichte der Achromasie. Beschreibung der Tafeln fortgesetzt. Spatzieren mit den Frauenzimmern und dem Oberst. Mittags zusammen gegessen.[102] Gegen Abend zu Knebel. Bey demselben bis 9 Uhr.

19. Erklärung der Tafeln 10 und 11. Spatzieren mit den Frauenzimmern. In Knebels neues Quartier. Vor dem Neuthor mit Seebeck und Knebel. Zu Tische zu dreyen. Nach Tische Werners Brief von Rom. Mit August auf die Höhe von Lichtenhain. Abends bey Fommann. Witte, ehemals Hofmeister bey Vieweg in Braunschweig.

20. Westfeld und Gülich. Nachher im botanischen Garten. Die Abhandlung Marats durchgegangen. Mittags bey Herrn Obrist von Hendrich mit Herrn von Müffling, Münchow, Buchwald, Knebel. Dann einige Zeit nach Hause. Verschiedene Munda an Herrn Hofkammerrath Kirms. Abends mit August spatzieren gegen Lichtenhain. Zu Hause die korinthische Ordnung in Hirts Baukunst.

21. Marat. Brief nach Berlin. An den Hofrath Berends nach Berlin. Spatzieren im botanischen Garten und weiter. Sodann bis zur Rasenmühle. Flößer, die aus dem Wehre hängen blieben. Gespräch darüber mit dem Müller. Mittags unter uns zu Hause. Nach Tische mit August nach Ziegenhain. Der alte Richter im Hinaufgehen, der Botanikus im Heruntergehen. Abends Sendung von Weimar.

22. H. F. T über die farbigen Schatten. Vorbereitung[103] auf das Folgende. Mittag unter uns. Nach Tische Obrist von Hendrich. Abends Gülich. Sodann Major von Knebel. Später mit August allein.

23. Diego di Carwalho-Campayo. Briefe. Hrn. Runge nach Hamburg, Dank für seine Schrift über die Farben. Hrn. Oberbergrath Reil nach Halle, ablehnend einen Antrag wegen Absendung der Schauspieler nach Halle. Hrn. Hofrath Sartorius nach Göttingen, wegen der nordischen Verhältnisse; Übersendung der Gedichte unserer Redoute. Hrn. Professor Passow nach Weimar, Rücksendung des Aussatzes über den 24. Februar. Im botanischen Garten mit Obrist von Hendrich; nachher Major von Knebel, Delaval. Mad. Seebeck begegnet. Mittags zusammen. Delaval. Abends spatzieren nach dem Landgrafen zu. Nachts Fortsetzung der heutigen Studien und Vorbereitungen.

24. Delaval und Mengs. Spatzieren, bey Rath Wedel. Mit demselben spatzieren über die Hügel gegen die Baraschkenmühle, zum Leutra-Brückenthor herein. August war nach Weimar gegangen. Bey Tische griechische Stammwörter und abgeleitete, sodann Darwins Zoonomie. Artikel von den Augengespenstern. Abends mit diesem und ähnlichem beschäftigt. Sendung und Briefe von Weimar. Zeitungen.

[104] 25. Waring Darwin. Ausgegangen, zu Bohns, die ich nicht antraf. An der Leutra hin, durchs Paradies nach Hause. Vorher Frau von Knebel, die von ihrer Weimarischen Expedition erzählte. Mittags zu zwey. Nach Tische zu Geheimen Hofrath Stark; zu Mad. Hanbury, woselbst ich bis gegen 9 Uhr blieb.

26. Revision der bisherigen Aufsätze. Spatzieren an der Leutra her. Gegend von Schillers Garten. Durchs Paradies zurück zu Herrn Oberst von Hendrich. Mittags zu zwey. Nach Tische gezeichnet; kam August. Unterhaltung mit demselben über Weimarische Begebenheiten. An Hrn. Prof. Zelter nach Berlin. An Hrn. Stadtgerichtsrath Dr. Schlosser nach Frankfurt, wegen des angekommenen Wechsels.

27. Hoffmanns Farbenharmonie. Um 11 Uhr Herr Abeken. Nachher spatzieren. Bey Frau Major von Knebel. Zu Mittag August. Nach Tische gezeichnet. Dr. Seebeck. Obrist von Hendrich. Expedition nach Weimar. Die Belagerung von Smolensk an Herrn Genast. Verschiedene Expeditionen an Herrn Hofkammerrath Kirms. Abends allein. Aufsatz des Dr. Blair.

28. Dr. Blair, übersetzt. Spatzieren mit August. Erst in Wedels Garten, wo eine Cantua blühte. Dann durch die Leutra. Ein weniges gezeichnet. Mittags zu drey. Nach Tische gezeichnet. Die[105] nächsten Arbeiten durchgedacht. Abends Sendung von Weimar.

29. Briefe nach Weimar. Besuche von Herrn von Ziegesar, Einsiedel, Egloffstein und Hendrich. Mit letztrem um 11 Uhr nach Drakendorf, wo wir bis Nacht blieben. Gegenwärtig waren Frau von Ziegesar aus Weimar, Dem. Götter und Hofrath Stark. Abends August.

30. Abschluß der Tafeln. Übersicht des Ganzen. Spatzieren. Erst allein, dann mit Obrist von Hendrich. Im botanischen Garten und nach dem Philosophengang zu. Mittag zu drey. Nach Tische Expedition nach Weimar. Kasten mit Nelken nach Weimar. Hrn. Geheimerath von Voigt nach Weimar mit Briefen vom Bergrath Voigt aus Ilmenau, ingleichen mit einem Wechsel von 1000 fl rheinisch. Hrn. Hofkammerath Kirms, Wolffische und Röpkische Sache. Bibliothekar Vulpius, Packet mit Geld von Frommann. Rapontika-Samen; alles in dem Kasten an meine Frau. An Stadtgerichtsrath Schlosser nach Frankfurt, Nachricht wegen des angekommenen Wechsels und der beygefügten Berechnung. (Auf die Post gegeben.)

31. Blair. Spatzieren, zuerst mit Seebeck im botonischen Garten und sonst. Dann ging ich allein um die Stadt. Mittags zu zwey. Nach Tische gezeichnet. Die nächsten Geschäfte durchgedacht.[106] Abends das Zeichnen fortgesetzt. Sendung von Weimar.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 4, S. 99-107.
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