Juli.

[71] 1. In der Nacht und am Morgen Regen. Berichtigung und Munda der abzusendenden Briefe. Herr Wesselhöft wegen Fortsetzung des Drucks. Der Himmel hellte sich auf. Um 11 Uhr meine Kinder von Weimar. Im Garten mit ihnen. Mittag zu vier. Um 4 Uhr Nachmittag fuhren dieselben Visiten zu machen. Setzte ich die Revision der Sicilianischen Reise fort. Allerley Süßigkeiten für meine Tochter und Frau Secretär Kräuter eingepackt. Für erstere eine vom Hofgärtner Wagner gelieferte schöne und seltene Doppelrose eingepackt. Um 7 Uhr Abfahrt meiner Kinder. Noch kurze Zeit bey Frommann, wo Gesang und Abendessen war, alsdann bey Knebel. Um 11 Uhr zu Bette. – Herrn Director von Schreibers nach Wien. Des Herrn Oberbergrath Cramer nach Dillenburg. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Heidelberg. Friseur Kirchner zu Weimar (inliegend 4 Thlr. 16 Gr. Sächsisch). Vorstehendes dem rückkehrenden Herrn Cammerrath und Gemahlin mitgegeben.

2. Den 5. Bogen der Italiänischen Reise revidirt. Anfang des Sicilianischen Aufenthalts in die Druckerey. Eines angeordnet Dr. Weller. Erlaß an Färber wegen dem Wasserbehälter. 1000 Stück Abdrücke der Platte zum naturhistorischen Heft. Mittag bey den Prinzessinnen. Frau[71] von Fritsch und Fräulein Waldner. Mit Dlle Seidler gesprochen. Einiges concipirt. Mit Professor Renner im Garten. Ananasbeere gekauft, einen Teller derselben an die Prinzessinnen, einen an Knebel, einen an Frommanns. Zu Knebels: Geheime Regierungsräthin A. Voigt, geb. Ludecus. Um 12 Uhr zu Bette. Brief von Hofrath Meyer und Überlegung des Schadowschen.

3. Manuscript an Wesselhöft. Lücken im Aufenthalt zu Palermo ausgefüllt. Nebenstehende Briefe: Brief an Hofrath Meyer, 1. wegen der Zeichen Anstalt, 2. Jubiläums-Medaille, 3. Blücherische Monumente, 4. Schadows Brief. Durch Dlle Seidler:

1. an Präsident von Jacobi

2. an Director Langer } in München.

Brief an Graf Edling. – Hofmechanicus Körner brachte den schwarzen Spiegel. Mittag zu zwey. Expedition und Vollendung der Sendung nach Weimar durch die Fuhre, welche Fourage zu holen abgeht. Oberbaudirector Coudray über den anzulegenden neuen Weg zur Vermeidung der Schnecke gesprochen. Prof. Renner. Mit demselben nach Dornburg; angenehme Fahrt. Mit selbigem bey mir zu Abend gegessen. Mancherley Unterhaltung. Um 11 Uhr zu Bette.

4. 6. Correcturbogen revidirt. Manuscript in die Druckerey gesendet. Lücken in der Italiänischen[72] Reise ausgefüllt. Mittag zu zwey. Brief von Boisserée mit Hegelschen Druckblättern. Schottische Balladen, übersetzt von Henriette Schubert. Ein todter Affe von Naumburg gesendet. Prof. Renner. Italiänische Reise. Ein starkes Gewitter nach 5 Uhr. Um 6 Uhr zu Geh. Hofrath Voigt, die jüngeren Voigts daselbst. Mancherley Geschichten, zuletzt Physicalia und Generalia. Um 8 Uhr zu Hause. Die Schottischen Balladen von Schubert. – Hesperis matronalis nebst dem Edlingschen Brief nach Weimar gesendet.

5. Den 7. und 8. Correcturbogen revidirt. Fortsetzung des zweyten Aufenthalts zu Neapel. Hofrath Voigt. Die Nachbildungen der entoptischen Farben von Roux. Überlegung und Versuche, was ferner zu thun wäre, dabey noch neue Bemerkungen gemacht. Mittag für uns. Den Kupferstichcatalog durchgegangen. Versuche mit Glimmerblättchen, verschiedene Wirkung derselben. Zu Knebel. Mit demselben spazieren gefahren. Abends bey demselben. Sendung von Weimar.

6. Briefe. Brief an Dr. Vulpius. Entschluß das Abenteuer mit der Familie Cagliostro in den Palermitanischen Aufenthalt einzuschalten. Dr. Roux wegen der entoptischen Farben. Hofrath Stark, General- Superintendent Voigt. Vorräthiges zur Morphologie und Naturwissenschaft durchgegangen. Zu Tafel bey den Prinzessinnen.[73] Zu Hause. Volney's Reisen. Abends zu Frommanns, wo Köthes waren. Abends für mich. Volney's Reisen fortgesetzt. Das Caaliostro'sche Abenteuer aus dem 12. Band meiner Werke copirt.

7. Manuscript bis fol. 100 in die Druckerey geschafft, deßgleichen Cagliostro's Abenteuer. An Dr. Roux den entoptischen Apparat gesendet. Philippus Neri. Mittag für uns. Vorbereitung der Weimarischen Sendung. Mit Knebel auf die Höhe von Göschwitz. Drohte Regen. Abends für mich. Volney's Reise nach Syrien.

8. Spät aufgestanden. Manches vorbereitet. Den 9. Correcturbogen in die Druckerey. Schauspieler Wolff von Berlin. Mittag für uns. Coudray brachte die Corneliusischen Bilder von Faust. Mit demselben in's Isserstedter Thal. Allein zurück. Zu Knebel. Die Kupferstiche vorgewiesen. Abends halb 10 Uhr zu Bette. – Hofrath Meyer: 1.) Leipziger Kupferstich-Catalog, 2.) die ersten 8 Bogen von der Italiänischen Reise, 3.) Preismedaillen im Zeichen-Institut. Staatsminister von Voigt, Jubiläums-Medaille p. Prof. Hegel in Heidelberg, 2. Hälfte des naturwissenschaftlichen Heftes. Dr. Seebeck in Nürnberg, 2. Hälfte des naturwissenschaftlichen 1. Heftes. Dr. Cotta in Tübingen, wegen der Anfrage Rameaus Neffe betreffend. Die Türkenbund-Lilien an den Cammerrath nebst einem Brief gesendet.[74]

9. Den 10. Bogen in die Druckerey. Einen jungen Herrnhuter: Pratz, am Gymnasio zu Nitschky, über ihr vergangenes und gegenwärtiges Verhältniß umständlich gesprochen. Blume des Cactus grandiflorus. Hofrath Voigt, Linné's Metamorphose der Pflanzen bringend. Obigen Cactus an Voigt gesendet. Briefe dictirt. Zu Tische bey Geheime Hofrath Stark. Mit Knebel spazieren gefahren. Abends daselbst. Bald nach Hause. Sendung von Weimar. Mémoires de d'Angeau. Von Frommanns Casti redende Thiere; von Weimar Reinbecks deutsche Grammatik.

10. Spät aufgestanden. Rentamtmann Lange aus Zwätzen. Ein zurückgetretener Schnupfen verursachte mir Kopfschmerzen, Mattigkeit und Fieberhitze. Geh. Hofrath Stark verschrieb ein Recept und Verbot mir den Sonnabend nach Weimar zu reisen. Ich enthielt mich, wegen der Medicin, alles Essens zu Mittag. Auf dem Kanapee bequem ruhend las ich in den Mémoires de d'Angeau und Linné's Metamorphose der Pflanzen. – Brief an meine Kinder, Absagung meiner Ankunft. 11. Abgelehnte Einladung bey Voigts zum Thee. Dr. Weller von Knebels. Geh. Hofrath Stark. Spanische Fliege verordnet und aufgelegt. Nach 11 Uhr aufgestanden. Frau Majorin von Knebel. Mittag für mich. Baron von Groß. Götze.[75] Briefe. In der gestrigen Lecture fortgefahren. Gegen 8 Uhr die spanische Fliege abgenommen und gelben Zug aufgelegt. – Paquet an Rath Vulpius (deutsche Grammatiken ret.). Brief an den Herrn Cammerrath.

12. Ich befand mich um vieles wohler. Götze. Der studirende Grieche einen Brief von Minister von Voigt gebracht. Unvermuthete Ankunft meines Sohnes. Hofrath Voigt. Geh. Hofrath Stark. Präsident Geheimerath von Einfiedel. Den 14. Correcturbogen in die Druckerey. Mittag zu drey. Mit meinem Sohne vielerley besprochen, derselbe um 6 Uhr zurück nach Weimar. In Mémoires de d'Angeau.

13. Die Lesung der Mémoires de d'Angeau beendigt. Linné's Metamorphose der Pflanzen. Zweyter Aufenthalt in Neapel. Manches andere, bezüglich auf die übrigen Unternehmungen, durchgedacht. Otteny mit denen für die Veterinärschule bestimmten Spritzen. Mittag allein. Abends eine Stunde zu Knebel. Spät l'Oracle.

14. Der Weinessig angekommen. Der 15. Correcturbogen in der Revision. Linné Metamorphose der Pflanzen. Charpentier Lagerstätte der Gebirge. Abelinus historische Chronik 1633. Zweyter Au fenthalt zu Neapel revidirt. Mittag bey den Prinzessinnen. Geheimerath von Einsiedel daselbst. Botanische Stunde nach Tafel. Nach Hause.[76] Charpentiers Lagerstätte der Erze. Abelinus Chronik. Zu Frommanns. Zu Knebel. Allein mit ihm den Abend.

15. Den 16. Correcturbogen in die Druckerey geschickt. Verfolg der schriftstellerischen Epochen fernerhin durchgedacht. Göbel mit angelaufenen eisernen Glockenspeisplatten. Abelinus Chronik. In's mineralogische Museum und spazieren gefahren. Mittag zu zwey. Campanella de seasu rerum. Der kühlen Witterung wegen einheitzen lassen. Abends zu Hause; mich mit allerley, so auch mit vorstehender Lecture beschäftigt.

16. Den 17. Correcturbogen, darin bedeutende Abänderungen vorgenommen. Geh. Hofrath Stark. Adanson Histoire naturelle du Senegal. Mittag zu zwey. Hofrath Voigt. Briefe und Expeditionen: 12 Exemplare der Carlsbader Mineralien an Joseph Müller. Brief an Mdme Heiligkötter. – Zu Major von Knebel. Einige Gesänge aus Casti's Redenden Thieren. Nach Hause. Sendung von Weimar. Briefe. Breidensteins Grundzüge der deutschen und französischen Wortfolge. Brief von Boisserée, Überlegung jener Verhältnisse. Adansons Reise nach Senegal und dessen Rückkehr.

17. Den 18. Revisionsbogen. Zweyter Aufenthalt in Neapel Manuscript in die Druckerey. Canzler von Müller, Privata et Publica, blieb lange.[77] Kamen die Exemplare der Morphologie. Frommann Abschied nehmend. Mittag für uns. Briefe und Expeditionen. Brants Narrenschiff. Hofrath Voigt, seine Naturgeschichte bringend. Coudray. Voigt abermals. Über die Gegenstände seines neuen Werkes. Blieb Abends zu Tische und ward mannigfaltige wissenschaftliche Unterhaltung gepflogen.

18. Den 19. Revisionsbogen. Engelhards und Raumers geognostische Umrisse. Schriftstellerische Epochen. Um 11 Uhr zu Knebel. Ober-Medicinalrath Froriep, Abschied zu nehmen, Professor Herrmann und Sohn aus Lübeck. Mittag bey den Prinzessinnen. Sendung und Kiste nach Weimar. Legationsrath Bertuch. Abends zu Knebel, dessen Familie wieder gekommen war. – Durch die Boten nach Weimar Briefe an Sartorius, an Willemer. Rolle an Büsching in Breslau (im Kasten liegend, worin auch die Specification der übrigen Sachen).

19. Den 20. und 21. Revisionsbogen. Manuscrit de St. Hélène. Um 11 Uhr spazieren gefahren. Die verschiedenen Paquete mit meinen Heften gepackt. Verschiedene Briefe vorbereitet, abgeschrieben. Mittag für uns. Umsicht über die nächsten Geschäfte. Zu Knebel. Prof. von Münchow daselbst. Buch Kabus. Peter Rindars Porträt. Nach Hause. Fortsetzung heutiger Betrachtungen.

[78] 20. Den 22. Revisionsbogen. Fortsetzung des Manuscripts in die Druckerey. Sendung von Weimar. Geh. Hofrath Stark. Abzusendende Briefe revidirt. Um 11 Uhr spazieren gefahren. Bey ziemlich angenehmer Witterung im botanischen Garten. Mittag für uns. Dr. Roux entoptische Farben. Manuscrit de St. Hélène. Alles zunächst Vorliegende durchgedacht. Brief von Meyer. Catalog von Leipzig. Überlegung desselben. Einiges Manuscript corrigirt. Abschrift von Briefen. Mit Knebel und dem Kinde spazieren gefahren. Abends Buch Kabus. Solgers philosophische Gespräche.

21. Annäherung an die Fortsendung der Paquete, Brief an Fürsten Metternich. Hofrath Voigt. Professor Renner wegen der Froriepschen Aufträge. Mit beyden über Naturwissenschaft und ihre gegenwärtige Lage, besonders Trennung der Geschlechter in der Botanik. Verhältniß Cuviers. Mit Renner besonders über die Mannigfaltigkeit der Herz- und Lungenbildung von unten herauf in verschiedenen Thieren. Malcolmi. Hofmechanicus Körner nach Weimar gehend. Noch nicht ganz geglückter Versuch die Streifen im Spectrum zu finden. Peruquier Kirchner. Schreiber wegen seines Dienstes bey Frau von Heygendorf. Paquete nächstens an Herrn von Schreibers zu senden. Mittag für uns. Das Nächste durchgegangen. Im botanischen[79] Garten. Götze. Mit Herrn von Knebel gegen Winzerle. Sodann zu Harras. Nachts zu Hause. Versuch das Manuscrit de St. Hélène zu übersetzen. Ankunft des 23. Revisionsbogens. – An meinen Sohn durch Kirchner Varia, ferner Malcolmi's Angelegenheit. Brief an Hofrath Meyer. Paquet an Hofrath Sartorius zu Göttingen, mit Kunst und Alterthum Heft 1. 2 und zur Morphologie Heft 1.

22. Schema des Nächstbevorstehenden. Vorschläge zu einem Kunstverein der Bildhauer. Prof. Renner; über unsere Gestüte. Die Expedition wegen Pferden nach der Ukraine. Bergrath Lenz, über neuangekommene englische Stufen. Geilnauer Wasser getrunken. Nach mehrern Wochen trüben kalten Wetters der erste schöne Tag. Staatsminister von Dohm und Schwiegersohn. Expresser von Weimar mit der Treuterschen Angelegenheit, dieselbe expedirt. Varia auf die neusten Zustände bezüglich. Der halbe Eymer Weinessig hinüber. Brief von Staatsrath Schultz, Anmeldung. Den 24. Revisionsbogen. Mit Major von Knebel bis in's Angesicht von Rothenstein. Abends für mich den 24. Bogen durchgesehen. Farbenlehre, besonders die physiologe Farben. – Staatsrath Schultz nach Berlin (in Leipzig posto rest.). Durch rückehrenden Expressen an meinen Sohn. Kaufcontract des[80] Treuterischen Hauses. Brief an Frege in Leipzig. Drey Assignationen für Hofadvocat Büttner, 1.) zu 1500 Thlr. Sächs. 2.) zu 1100 Thlr. Sächs. 3.) zu 413 Thlr. 8 Gr. Sächs.: 3013 Thlr. 8 Gr. Sächs. Paquet an Trebra mit den 3 Heften, durch die Botenfrau.

23. Starke Revision des 24. Bogens. Besorgung in der Druckerey. Farbenlehre in Bezug auf Staatsrath Schultzens Ankunft. Bey dieser Gelegenheit eine verkürzte Redaction und neue Ausgabe bedacht. Frau Hofrath Schopenhauer, Dlle Herzlieb. Erzählungen von Berlin und was Adele von dorther gemeldet. Fortgesetzte frühere Betrachtungen über Farbenlehre. Mittag bey den Prinzessinnen. Über die Unterrichts-Beschäftigungen in Weimar. Zu Hause über Chromatica. Mit Herrn von Knebel nach Drackendorf; mit der Familie im Garten bis gegen Abend. Rückfuhr mit dem Präsidenten bey schon sich bedeckendem Himmel. Sendung von Weimar, besonders Biots Physique.

24. Den 25. Revisionsbogen in die Druckerey. An Knebel Melone und Blumenkohl. Biots Traité de Physique. Bestellung zur Kupferstich-Auction nach Leipzig. Hofrath Voigt, Nachricht von Freyberg. Biot fortgesetzt. Briefe concipirt. Mittag für uns. Über eine Expeditionsordnung auf der Bibliothek. Morphologie und eigene[81] naturwissenschaftliche Arbeiten. Cuviers und Okens Zoologien neben einander aufgestellt in den 144-146. der Isis. Mit Knebel nach Wenigen-Jena gefahren. Abends bey Knebels zu Tisch. Zu Hause von halb 10 Uhr an im Biot fortgefahren. – Brief und Verzeichniß der Commissionen an Weigel.

25. Den 19. und 20. Aushängebogen. Den 26. Correcturbogen. Die vier englischen Schriftsteller über Chromatica durchgedacht und ihre Sinnesarten untersucht. Den Expeditionen vorgearbeitet. Mittag für uns. Überlegung wegen der Eintheilung der Bibliotheksgeschäfte. Expedition beendigt. Schwarzes Wachstuchpaquet an Herrn von Schreibers adressirt: 1.) Meine 3 Hefte an den Director Herrn von Schreibers in Wien, 2.) 3 Hefte meiner Zeitschriften an Fürst Metternich Ochsenhausen, 3.) 3 Hefte Altgraf von Salm in Brünn. 4.) Brief an Hofrath Meyer mit Empfehlungsschreiben für Schreiber an Frau von Heygendorf. 5.) Brief an Herrn Rath Vulpius. 6.) 3 Stücke der Isis in triplo. 7.) Desiderata an meinen Sohn. 8.) An Geh. Rath Wolf durch Göttling mein 1. naturhistorisches Heft. – Die englischen chromatischen Schriftsteller. Halb 5 Uhr zu Major von Knebel, des kleinen Bernhards Geburtstag. Die Prinzessinnen. Langes Gespräch[82] mit dem Griechen Papadopulos, welcher meine Iphigenie übersetzt hat. Über das Verhältniß der Griechen, ihre Thätigkeit und Hoffnungen. Für mich spazieren gefahren gegen den Ammerbach. Abends Hofrath Voigt wegen den letzten Freyberger Ereignissen.

26. Des 26. Bogen letzte Revision in die Druckerey. Bestellungen deßhalb. Newtons Principia. Revision und Reduction die Farbenlehre betreffend. verschiedene Briefe. Vorarbeiten zum 2. morphologischen Heft ingleichen zum naturhistorischen. Schematisirung zu Kunst und Alterthum. Mittag für uns. Nach Tische Aufsatz über den Verein deutscher Bildhauer dictirt. Was bevorsteht nochmals in seinen Theilen durchgedacht. Zu Knebel, wo ich Herrn von Münchow fand. Gegen Winzerle allein spazieren gefahren. Nach Hause. Sendung von Weimar. Megha-Duhta. Auf der Rose zu Ball. Zu Hause in Megha-Duhta fortgelesen.

27. Den 27. Bogen nochmals revidirt. Denselben in die Druckerey. Herr Canzlar von Müller auf seiner Durchreise nach Carlsbad. Der Grieche mit seiner Übersetzung der Iphigenie. Brief von Perthes und Spix Cephalogenesis. Hofrath Stark. Professor Renner, Betrachtung und Beurtheilung obigen Werkes. Ankunft einer Kiste von Weimar. Mit der Rolle worauf Spix ...... Hundert Thaler an Geld und ein Pfund Chocolade. Döbereiner und[83] andre Spixens Werk angesehen. Entoptische Zeichnungen von Roux. Blecherne Formchen zum entoptischen Gummi. Rechnungen zu ajustiren angefangen. Mittag zu den Prinzessinnen. Münchows Heft, ingleichen Lenzens Mineralsystem. Zu Hause. Newtons Principia. Mit Knebel spazieren gefahren. Abends bey demselben. Über das Verhältniß der gegenwärtigen Griechen, Russen und Engländer. Über Lucrez und die Wakefieldischen Noten dazu. Den Text von Spix zu lesen angefangen.

28. Den 28. Revisionsbogen. Aufsatz über die Bibliothek und Brief an Herrn Staatsminister von Voigt. Geh. Hofrath Voigt. Mittag zu zwey. Die Bibliotheks-Angelegenheiten besprochen. Leibnizische Correspondenz. Um 4 Uhr mit Major von Knebel nach Lichtenhayn zur Jacobisstärke, um 7 Uhr wieder zu Hause. Leibnizische Correspondenz.

29. Den 28. Correcturbogen remittirt. Der maître en page brachte die 8 Interims-Aushängebogen. Bibliotheks-Expeditionen. Sendung von Bremen: Zeichnungen von Menken, dem Sohn, Ikens Velleitäten zu Gunsten der Neu-Griechen. Mittag für uns. Umpferstädter Ausgrabung. Nebenstehende Expeditionen: Staatsminister von Voigt, Promemoria, neue Bibliotheks-Einleitung, Kräuters Quartier betreffend. An Rath [84] Vulpius, dasselbe Promemoria, Anregung zur neuen Bibliotheks-Einrichtung, Lob des Ausgegrabenen. An Papadopulos die Bremer Mittheilung. Ritter von Schreibers in Wien, Ankündigung des Paquets. An S. Boisserée zu Heidelberg wegen des Colorit-Phänomens, das Gethane und nächste Vorsätze. An Director Schadow nach Berlin, nach dem Concept. Hofrath Meyer, Anfrage wegen eines historischen Zweifels und Ankunst von Spix Cephaleologie. Prof. Renner. Um 5 Uhr zu den Prinzessinnen. Um 7 zum Geh. Justizrath Martin. Expresser von Weimar wegen des Schutzgeistes.

30. Den Expressen expedirt. Um sieben Uhr fuhr Kräuter Weg. Entoptische Farben beobachtet. Im Garten diese Materie ferner durchgedacht. Briefe und Billete für morgen vorbereitet. Rubriken zu Interims-Acten. Herr von Münchow, einige Bücher zurückbringend und die von beobachteten Querstreifen im Spectrum vorzeigend. Mittag bey den Prinzessinnen. Nach Tafel zu Professor Köthe, dessen Geburtstag war. Fand Präsident von Ziegesar und Minchen Herzlieb. Kam Frau und Fräulein Bose und Fräulein von Münchow. Wurde die Jüdenmühle gerichtet. Nach dem Paradiese zu, in Hofagent Webers Garten. Einen Augenblick zu Knebel, fiel Regen ein. Nachts Leibniziana.[85]

31. Ordnung der sämmtlichen Papiere auf die Museen bezüglich. Sonstige Ordnung in Büchern, Apparaten und Rechnungen eigenen Haushalts. Den Zustand der Farbenlehre in Deutschland, Frankreich und England überdacht. Gegen Mittag mein Sohn von Weimar. Mit ihm Publica und Privata durchgesprochen. Mit ihm zu Major von Knebel Mittags. Nach Tische kam Frau Oberhofmeisterin, ich fuhr mit meinem Sohn nach Hause. Fortsetzung der Gespräche. Professor Renner. Ritt mein Sohn ab. Fragmente aus Imhofs Reise nach Madras. Verschiedenes vorbereitet auf morgen. Zeitig zu Bette.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 6, S. 71-86.
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