Juli.

[64] 1. Früh Botanisches mit Färbern. Fortgesetzt mit Dr. Weller. Timmler wegen des Löberthors und Bibliotheksgebäudes. Diese Angelegenheit durchgedacht. Promemoria an Stichling. Manuscript zum 9. Bogen der Morphologie in die Druckerey. Die gestern angekommenen Briefe nochmalen durchgesehen. Gedichte von Timotheus a Lyra. Seidlerischer Blumenstrauß unter Rahmen. Mittag allein. Herzog Paul von Mecklenburg mit Herrn von Schmidt und Monsieur Monod. Einige Ordnung in den Schubeladen. Gegen Winzerla mit Major von Knebel und Bernhard gefahren. Abends Herr von Ziegesar. Nachts 31. Revisionsbogen. Brief von Sartorius.

2. Den Bibliotheksbericht bedacht und schematisirt.[64] Entoptische Farbenlehre bedacht und schematisirt. 33. Revisionsbogen in die Druckerey zurück. Stallmeister Seidler, seiner Tochter Aufenthalt in Italien erwähnt. Die dorther gesendeten zum Strauß ausgetrockneten Blumen an Frommanns zurückgesendet. Ankunft von John. Schreiben von Herrn von Weiden, Antwort durchgedacht. Besuch von Herrn von Knebel und Weller; über entoptische Farben dictirt. Absendung nach Weimar. Brief von Cassel wegen des römischen Carnevals. Überlegung der nächsten Arbeiten. – An die regierende Großherzogin. Meinem Sohn den Schlüssel. Herrn Geheime Cammerrath Stichling, wegen Sistirung des Baues.

3. Entoptisches Farbenkapitel weiter ausgeführt. Promemoria wegen des Baus im academischen Gebäude. Mittags für mich. Verschiedene Briefe ausgefertigt. Gegen Zwätzen gefahren. Entschluß zur morgenden Abreise. Manches darauf vorbereitet. Bedeutende Sendung von Weimar.

4. Früh nach Weimar gefahren. Notiz von einem gestern Abend erschienenen Cometen noch Nordwesten. Den Tag mit den Kindern zugebracht; an Erzählungen von der Reise; mancherley Geschenke und Documente daher. Mancherley eingepackt. Um 7 Uhr abgefahren, auf der Höhe von Kötschau des Nachts den Cometen gesehen. – An [65] Madame Weppen, Wickershausen bey Northeim. An Regisseur Wolff nach Berlin, mit Ergänzungen zu Faust. Geheime Legationsrath Conta Promemoria und Acten wegen des Deputats für die Litteraturzeitung.

5. Ausgepackt. Entoptische Acten gesondert. Hofrath Fuchs wegen der Prosector-Stelle. Schröter wegen eben derselben Angelegenheit. 32. Revisionsbogen. Dr. Werneburg neue Darstellung der krummen Linien. Mittag für mich. Billet von Frau von Schmidt wegen der Schreibematerialien. Zu Major von Knebel, wo die Prinzessinnen waren. Nachts bey den Prinzessinnen, um den Kometen zu sehen.

6. Sendung von gestern Abend durchgesehen. 32. Bogen in die Druckerey. Absendung für heut' Abend vorbereitet. Herr Prof. Renner wegen der Prosector-Stelle. Herr Geheime Cammerrath Stichling wegen des zu sistirenden Baues im Academiegebäude. Das Eckzimmer geräumt. Mittag für mich. Abschriften der Stichlingischen Acten zu den meinigen. Expedition nach Weimar: An Cammerrath und Cammerjunker von Goethe. Acten Güldenapfel zur Litteraturzeitung, Deputat. An Kräuter Aufträge. An Stadelmann deßgleichen. – Überlegung der nächsten Erklärung und Mittheilung nach Bonn. Besuch von Prof. Kosegarten, dessen Übersetzung[66] der neusten persischen Gedichte. Mit demselben ausgefahren zu Betrachtung des Kometen, sodann für mich allein in dem Garten.

7. Das Eckzimmer bezogen. Den Aufsatz Übersetzungen durchgesehen. An Herrn Stichling die mitgetheilten Bibliothekspapiere zurück. Herr Obrist von Lynker nach Carlsbad gehend, Johann aus der Druckerey mit dem 9. Bogen der Morphologie. Mittag für mich. Abends mit Major von Knebel spazieren gefahren, bey ihm zu Tische geblieben.

8. Den 9. Bogen Morphologie an Johann; so auch Manuscript. Den 33. Bogen von dem Divan. Hofrath Meyer, mit ihm die Kupfer der Lusiaden und das römische Porträt besehen. Nebenstehende Expeditionen: An Kriegsrath Gottsched das römische Carneval nach Cassel. An Staatrath Langermann nach Berlin. An Geheimerath von Willemer nach Frankfurt a. M. Bibliotheks-Bauacten an Geheime Cammerrath Stichling. Alles an Kräuter eingeschlossen und Hofrath Meyer mitgegeben. – Gegen 1 Uhr zu den Prinzessinnen. Große Hitze, frischer Nordwind. Hofrath Meyer speiste mit; derselbe kam 5 Uhr, da ich um 3 Uhr schon zurück gekehrt gewesen. Um 6 Uhr nach dessen Abreife mit Weller in die Bibliothek; zu Knebel. Wetterleuchten nach 9 Uhr; um 10 Uhr sehr stark, fuhr[67] ich vor's Neuthor; die ganze westliche und südliche Gegend leuchtete unausgesetzt. Erst spät hörte man in der Ferne donnern. Ich fuhr vor das Erfurter Thor, wo man das fortwährende Phänomen beobachten konnte. Der Donner wurde lauter, die heranziehenden Wolken behielten aber immer eine leichte vorstrebende Gestalt. Endlich brach Sturm, Gewitter und Regen los. Erst gegen Eins ward alles ruhig.

9. Endlichen Abschluß des Divans überdacht. Professor Renner wegen dem osteologischen Aufsatz. Hofrath Voigt wegen den Maulbeerblättern. Professor Kosegarten, Überlegung wegen Abdruck der persischen Gedichte. Tagebuch meines Sohns durchgelesen. Mittag für mich. Nach Tische die "früheren Arbeiten betrachtet und fortgesetzt. Divan zwey Exemplare geheftet bis zum 29. Bogen an Secretär Kräuter, die gewünscht werden. Altere osteologische Zeichnungen durchgesehen. Sendung von Weimar. Brief Nees von Esenbeck. Ausgefahren gegen Burgau; auf dem Rückweg Herrn von Ziegesar aufgenommen, abermals bis Burgau gefahren. Knebels begegnet. Unterwegs den Verräther sein selbst durchgedacht, auch abzulassende Briefe. Zu Haus Neesens Brief überlegt und was darauf folgt.

10. Abschrift des Divans durchdacht. An verschiedenen Expeditionen fortgefahren und mundirt. Mittag[68] für mich. Die morgenden Geschäfte fortgesetzt. Augusts Tagebuch revidirt. Abends zu Herrn von Schmidt, Prinz Paul, Prinzessinnen und Gefolge. Merkwürdige Kupferstiche. Nachts Sendung von Weimar.

11. Revision Morphologie 9. Bogen; Divan drey und dreyßigster. Verhandlung mit Kosegarten und Johann wegen Abdeckung der persischen Gedichte. Bemerkungen dazu entworfen. Gedichte an Gneisenau und Brief entworfen und mundirt. Mittag für mich. Abends zu Frommanns, später im Buche des Kabus gelesen.

12. Nebenstehende Expeditionen. Brachte Johann die Columnen der persischen Gedichte; setzte ich fort, was zum Abschlusse des Divan nöthig. Mittags für mich. War Stadelmann von Weimar angekommen. Abends zu Knebel, Lucrez gelesen, Original und Übersetzung gegen einander.

13. Den Abschluß des Divans mit den Persischen Gedichten in die Druckerey gegeben. Das nöthigste Vorliegende durchgedacht. Wilbrands in Gießen Handbuch der Botanik. Lenzens Handbuch wegen des Scarpolits. Repositorien ausgeschlagen. Zedlers Lexicon hergeschafft. Bey den Prinzessinnen gespeist. Herr von Ziegesar gegenwärtig. Geschichten von 1806 und 13, 14. Kupferstichcatalog von Weigel in Leipzig. Augusts Tagebuch.

14. Entoptische Farbenversuche. Manuscript wieder[69] aufgenommen. Den Kutscher nach Weimar gesendet, daß er den bedeckten Wagen hole. Prof. Kosegarten schickte den revidirten Divan. Revision des 34. Bogens. Anderes auf dieses Geschäft Bezügliches bedacht. Mittag für mich. Gegen Abend kam der Kutscher mit allerley Sendung zurück. Dr. Weller fuhr mich gegen Löbstädt. Abends für mich; das Nächste bedacht.

15. Register zum Divan eingerichtet. Der 34. Bogen Revision, Professor Kosegarten, wegen einigen Stellen der Übersetzung. Herr von Bülow, zum Prinzen Paul auf morgen mich einladend. Mittag bey Major von Knebel. Demoiselle Krakow und die beyden Seebeckischen Söhne. Madame Seebeck mit ihren Töchtern nach Tische. Um halb 5 Uhr nach Hause. Halb 7 Uhr mit Major von Knebel nach Winzerle gefahren, bedeutender Höherauch. Der Himmel leicht gewölkt, theils Schäfchen, theils besenartig. Das Register zum Divan in die Druckerey.

16. 34. Revisionsbogen und letztes Manuscript in die Druckerey. Briefe arrangirt. Professor Renner wegen des osteologischen Manuscripts, einige Thierschädel bringend. Hofrath Stark. Bey Prinz Paul von Mecklenburg zur Tafel. Gäste waren von Ziegesar, von Knebel und die zum Hause Gehörigen. Döbereiner, der auch zugegen war, nach Hause gefahren. Gegen Abend mit Kosegarten[70] nach Winzerle; derselbe blieb bey mir zu Tische. Wir besprachen Orientalia, später kam Hofrath Voigt.

17. Nebenstehende Expeditionen: An Ritter von Gisecke mit Diplom der Mineralogischen Gesellschaft. Eingeschlossen an Ritter von Schreibers nach Wien. – Um 10 Uhr in die Bibliothek wegen dem von Voigtischen Bilde. Mit Weller das Nöthige verabredet. Nach Hause, an den entoptischen Farben dictirt. Zu Major von Knebel, Madame Seebeck und Familie zu Tische. Nach Hause. Zu Frommanns; fand Herrn Frommann allein, ward über Druck und Verlag gesprochen. Vorher bey Lenz auf den Museen. Die Graf Steinheilischen Mineralien von Apo betrachtet. Abends zu Knebel. Den Anfang des vierten Gesangs des Lucrez gelesen.

18. Bogen 35. Erste Revision. Verschiedene Expeditionen. Weller und Bernhard. Entoptisches. Mittag zu Knebel. Mit ihm zu Lenz. Nordische Mineralien. Nach Hause. Naturgedicht. Daher und dahin fließendes. Nach Winzerle. Reiner Himmel. Nachts auf Morgen Vorbereitung. Comet.

19. John noch Weimar. Entoptisches Schema. Madame Seebeck und ihre beyden Söhne. Mittag für mich. Nach Tische Dr. Werneburg. Nachricht von August wegen der Hinterhäuser. Fortgesetzte[71] Gedanken über das Verhältniß der Mathematik zur Physik. Mittags für mich. Dr. Weller, einige Expeditionen mit demselben. Abends zu Knebel, kamen die Seebeckischen Söhne. Über deutsche Baukunst des Mittelalters gesprochen.

20. Brief an Herrn von Ziegesar wegen der Wagnerischen Angelegenheit. Entoptische Farben, Schema und darauf bezügliche numerirte Blätter; den Apparat gesondert. Mittag zu Frommanns. Abends mit Weller verschiedene Expeditionen. Des Professors Kestner, welcher mich früher besucht hatte, neues Werk die Agape mit Aufmerksamkeit gelesen. Abends Sendung nach Weimar mit einem Aal. NB. Frommanns Mittagsessen ward zu Ehren der Seebeckischen Familie angestellt.

21. Schema und Bezifferung der entoptischen Farbenlehre. Kestner Agape. Bey Knebels zu Mittag, Seebecksche Familie; Unterhaltung von Berlinschen und Nürnbergschen Zuständen. Mit Weller einige Geschäftssachen. Spazieren gefahren allein, gegen Wöllnitz. Abends zu Hause, Entoptisches fortgesetzt. Sendung von Weimar. Allgemeine Zeitung.

22. Kestners Agape. Nähere Nachricht von der Berliner Verschwörung. Fortgesetzte entoptische Arbeiten; ingleichen Lesung der Agape von Kestner. Auf dem osteologischen Museum. Bey des Herzogs[72] von Meiningen Durchlaucht. Bey Voigts. Mittag für mich. Das merkwürdige Weimarische Fossil unter Glas. Einige Museums- und Bibliotheksgeschäfte besorgt. Abends bey Major von Knebel, fand Herrn von Schmidt und Gattin. Über die neusten Ereignisse, auch Kestners Agape.

23. Von Ziegesars Erklärung wegen Wagner an Hofrath Voigt. An Ziegesar das Thümmelsche Werk zurück nebst Dank und Bitte. An Kosegarten die Aushängebogen bis 23 incl. Nachricht von dem Tode des Oberberghauptmann von Trebra. Rentamtmann Müller und Lange. Bergrath Lenz. Färber packte die fortzusendenden Bücher und Acten. Des Großherzogs Jugendbild von Oehme zurück. Auf der Bibliothek verschiedene Anstalten besprochen. Kestners Agape und Schlüssel dazu. Ankündigung der Brüsseler Annalen. Fiedler zu Freyberg über die Blitzröhren. Zeichnung des alten Thurms und Umgebung.

24. Vorbereitungen zur Abfahrt. Die nöthigen Expeditionen. Den Grafen Einsiedel in der Tanne besucht. Zu Hause gegessen. Nach Tische auf die academische Bibliothek. Um 3 Uhr abgefahren. Starker Streifregen bey Kötschau. Abends in Weimar. Ausgepackt, geordnet und das Nöthigste besprochen.

25. Mit Auspacken, Anordnen und Expedition des Nächsten fortgefahren. Mancherley reponirt. Biographisches[73] vorgenommen. Expeditionen berichtigt, mundirt: Nees von Esenbeck nach Bonn, wegen der Pickschen Sammlung. Billet an Stichling allhier (laut Concept). An das Staatsministerium wegen der Renitenz der Buchhändler zu Jena. Herrn Staatsrath Nicolovius zu Berlin, die Hamannschen Schriften. – Sämmtliche Acten geheftet. Mittag Hofrath Meyer. Vorfallenheiten, Zeitungen und dergleichen. Leben des Vasco de Gama, Camoens und anderes dergleichen. Brief von Willemer. Hofrath Meyer kam Abends zurück und blieb einige Stunden.

26. Hofrath Meyers kleine Recensionen mundirt. Das Jahr 1810 der summarischen Biographie durchgesehen, auch sonstige hiehergehörige Papiere. Schreibmaterialien ausgezeichnet. Rohe Schriften bey'm Buchbinder besorgt. Derselbe brachte die Fortsetzung meiner Werke für die Großherzogin in Franzband. Dieselben in Pappe für Rehbein. Oels mit Dlle Krickeberg, Hofrath Westermayr aus Hanau. Prof. Weber aus Wetzlar. Mittag zu vieren. Hofrath Meyer gegen Abend. Später Staatsminister von Humboldt auf der Durchreise. Blieb zu Tische.

27. Kleine Expedition wegen Müllers jun. Copirung einiger Carstens auf Stein für Serenissimum. Herzog von Cumberland. Zur Herzogin in den[74] Erbprinzen, wohin auch die Kinder kamen. Bey Stengern in's Palais, die Vögel zu besehen. Halb ein Uhr in das Bibliotheks-Archiv, wegen Aufstellung der Heiligenbilder. Mittag zu vieren. Nach Tische die Mionnetischen Münzen. Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray, über seinen illuminirten Domriß. Staatsminister von Fritsch, welcher nach Wilhelmsthal ging. Abends für uns.

28. Das Jahr 1812 der summarischen Übersicht meiner Biographie dictirt. Einige Briefe concipirt. Mittags zu vieren. Nach Tische die griechischen Münzen. Neue Abschrift des Divans angefangen. Abends spazieren gefahren mit Ottilien. Hofrath Meyer, Canzler von Müller. Blieben beyde zu Tische. Letzterer erzählte von seinen Reisen, von Hannover, Söder, Göttingen, Wilhelmsthal u.s.w.

29. Nebenstehende und andere dergleichen Expeditionen. Brief an Joseph Georg Cogswell aux soins de Messieurs Hy. G. Bassenge & Comp. à Dresde (laut Concept). Concepte von Briefen. Redaction der Lebensgeschichte. Bey Coudray die Aufstellung des ausgemalten Cölner Doms besehen. Mittag zu dreyen. Nach Tische griechische Münzen. Mit den Frauenzimmern spazieren gefahren in den untern Garten. Fräulein Clementine, dieselbe Abends zum Thee und Abendessen. Canzler von Müller gleichfalls.[75]

30. Fräulein Ulrike nach Denstedt. Redaction meiner Biographie. Graf Leizer? Nebenstehende Briefe: Des Churfürsten von Hessen Königliche Hoheit nach Cassel. Frau von Bechtolsheim nach Eisenach. – Geheime Hofrath Kirms. Kupferstecher Steinla. Mittag zu zwey. Griechische Münzen. Gegen Abend Prof. Riemer, Hofrath Meyer und Coudray. Aufsatz in der Beylage der Allgemeinen Zeitung über die deutsche Kunstausstellung im Palast Caffarelli zu Rom. Blieben sämmtlich zum Abendessen. Fräulein Ulrike kam von Denstedt zurück.

31. Allerley kleine Expeditionen. 10. Correcturbogen von der Morphologie nach Jena. Kräuter rangirte einiges in der Bibliothek ein. Correcturbogen 10 von der Morphologie. Graf und Gräfin St. Julien, Geschwister, bey meiner Schwiegertochter, wo ich sie sahe. Mittag zu dreyen. Prolog zum Faust von Herzog Carl von Mecklenburg. 1/2 5 Uhr zum Großherzog. Mit demselbigen nach Belvedere, die neuangekommenen Pflanzen betrachtet. Mein Sohn von der Bauexpedition zurück. Bey Tisch Geschichte derselben.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 7, S. 64-76.
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