December.

[254] 1. Den 19. Gesang der Ilias, überhaupt Revision und Mundum fortgesetzt. Aufgeräumt, die Zimmer gekehrt. Mittag zu vieren. Sodann Plutarch. Abends Hofrath Meyer. Wegen der Cassler Claude Lorrains Betrachtungen.

2. Homers Ilias. Brief von Schubarth aus Breslau. Mittag zu vieren. Gegen Abend Dr. Weller mit verschiedenen Aufträgen von Jena.

3. Mit Wellern die sämmtlichen Gegenstände durchgesprochen, registrirt und autorisirt. Um 11 Uhr[254] die Prinzessinnen. Mittags zu dreyen. August hatte den Hofdienst. Nach Tische Vorbereitungen auf den Abend. Um halb 7 Uhr Thee-Gesellschaft. Herr und Frau von Quandt und mehrere Freunde. Früher die vom Graf Bedemar angekommenen Opale zu Serenissimo.

4. Einige Gesänge der Ilias in's Reine gebracht. Wolfs Prolegomena gelesen. Über die Lust zu trennen und zu verbinden dictirt. Wanderschaften und Schicksale von Steube. Herr von Quandt, die Rauchsche Büste zu sehen. Herr von Arnim und Mahler Ruhl aus Cassel. Mittag zu dreyen. Mein Sohn den Hofdienst. Nach Tisch Fräulein Adele. Mit meiner Schwiegertochter bis Abends conversirt. Abends allein, Plutarch: Gaius Marius.

5. Opale von Serenissimo. Einiges an der Ilias. John fuhr fort die Acten weiter zu verzeichnen. Mittag zu dreyen. Nachher mit Ulriken. Serenissimus sendeten meine Opale zurück. Mit Kräuter einige Gesänge der Ilias. Hofrath Meyer. Myrons Kuh widersprochen. Gaius Marius. – Brief an Kaufmann Gerhard in Leipzig.

6. Den Homerischen Auszug bearbeitet. Mittag zu dreyen. Gegen Abend den Homerischen Auszug mit Kräuter fortgesetzt und vorerst abgeschlossen.[255]

7. Nebenstehenden Brief. An Herrn Major von Egidy nach Leipzig. Rubriken für die sämmtlichen Hefte des nächsten Jahrs. Nach 11 Uhr Herr Geh. Staatsrath Schweitzer. Spazieren gefahren gegen Neu- Wallendorf. Mittag mit Ottilien allein. Nach Tische manches durchgesprochen. Abends Oberbaudirector Coudray, die Kupfer vom Parthenon mit dem größern und kleinern englischen Werke, auch über das Frankfurter Monument, wovon er manches zu erzählen wußte. Nachts Gaius Marius Vom Plutarch, deßgleichen Sulla.

8. Nebenstehendes: An Frommann, 7. Bogen Kunst und Alterthum revidirt und Manuscript von Wilhelm Meisters Wanderjahren von Fol. 2-47. An Dr. Sulpiz Boisserée, laut Concept. – Prolegomena von Wolf. Um Mittag mit meiner Tochter spazieren gefahren. Mittag zu dreyen. Steine einrangirt. Wolfs Prolegomena. Abends für mich, nächste Sendung Wilhelm Meisters Wanderjahre durchgegangen. Sodann aus meinem Leben dritter Band angefangen.

9. Wolfs Prolegomena fortgesetzt. Wilhelm Meisters Wanderjahre. Eigene Biographie, dritter Band. Plutarch. Spazieren gefahren mit Fräulein Pogwisch. Vorbereitung zu dem galvanischen Schwingversuche. Abends Hofrath Meyer und[256] Canzler von Müller, welcher letzterer allein blieb und bis spät.

10. Notirte Kräuter die fehlenden Exemplare von Morphologie und Kunst und Alterthum. John berichtigte und verzeichnete den Innern Actenschrank. Ich fuhr an Wilhelm Meisters Wanderjahren fort. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulrike. Mittag zu vieren. Plutarch. Abends Hofrath Meyer. Mantegna.

11. John rangirte noch einige Actenfächer. Beschäftigte mich mit den Wanderjahren. Fuhr spazieren mit Hofrath Meyer. Brandes Vorschlag zu einer meteorologischen Zeitschrift. Mittag zu vieren. Galvanischer Versuch mit den unmittelbar an einanderstoßenden Metallen, welcher nicht gerieth. Vorschlag zu einem neuen Apparat. Einige Briefe concipirt. Schema zu den Wanderjahren. Schreiben von Heß aus Zürich, mit Landolts Biographie; ein Stück davon gelesen. Abends Hofrath Meyer. Sartorius Leben Plutarchs. Brief von Kosegarten, wegen verschiedener gewünschter Bücher.

12. Brief an Posselt mundirt und eingepackt. Mit John die pädagogische Provinz zu den Wanderjahren redigirt. Hofrath Voigt von Jena. Einiges Botanische und Wissenschaftliche. Mittags zu vieren. Magnetisch-Galvanische Versuche auf dem Wasser. Hofrath Meyer. Landolts Biographie von David Heß. Über den academischen Aufsatz,[257] welcher schon weit vorgerückt ist, gesprochen. Nachts Plutarchs Pompejus.

13. Wanderjahre fortgesetzt. Pädagogische Provinz. Briefe concipirt, mundirt und abgesendet: Herrn Dr. Stieglitz nach Leipzig, Dank für deutsche Baukunst. Herrn Professor Posselt. Brandes Vorschläge zu einem meteorologischen Journal. Herrn Professor Kosegarten, Anfang des Toutinameh. – Lieber die Kyanometer vorweisend. Mittags zu vieren. Nach Tische magnetisch-galvanischer Versuch, durch das Übersehen einer Bedingung unwirksam. Mit August über Publica und biographische oder vielmehr necrologische vorarbeiten. Revision des heute früh Dictirten zu den Wanderjahren; ingleichen Überlegung des seltsamen Comments. Hofrath Meyer, Abschnitt des Landoltischen Lebens. Brief von Blumenbach mit Ankündigung einer Sendung. Unzufriedenheit über den Auszug von Nose.

14. Schema der Wanderjahre fortgesetzt und Ausbildung desselben. Um 1 Uhr mit meiner Tochter spazieren gefahren. Mittag zu vier. Nach Tisch magnetisch-galvanische Versuche; neue Spur nächstens zu verfolgen. Mit August Publica und Oeconomica. Den Brief von Blumenbach überdacht und Resultate daraus gezogen. Hofrath Meyer. Am Landoltischen Leben fortgelesen. Plutarchs Pompejus.[258]

15. Nebenstehende Expeditionen: Hofrath Voigt, Rentamtmann Müller in Jena, wegen eines außerordentlichen Postens. – Diplom von der Königl. Märkischen öconomischen Gesellschaft zu Potsdam. Wanderjahre. Seltsamer Comment. Lieber mit Kyanometer. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulriken. Mittag zu dreyen. Nach Tische Beschäftigung mit dem Kinde. Abends Fräulein Adele. Später Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Nachts Plutarch Julius Cäsar.

16. Einiges an den Wanderjahren. Nebenstehendes: An Härtel und Breitkopf, Schein wegen des Grafen Bouquoy. Briefe concipirt. Abschrift einer französischen Stelle auf's Os intermaxillare bezüglich. Mit Fräulein Ulrike und Mathilde Thon spazieren gefahren. Mittag zu drey. Mantegna's Kupferstiche nach Bartsch numerirt. Mit Kräuter einige Briefe concipirt. Abends Hofrath Meyer. Nach der Comödie mein Sohn.

17. Kräuter brachte das neugefertigte Journal-Repertorium. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn von Knebel mit den Gipsabgüssen. Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin mit dem Knebelschen Danksagungsschreiben. – Die einzelnen Blätter zum Nachtrag der Farbenlehre durchgesehen. Spazieren gefahren mit meiner Tochter. Vorher Rath Helbig, wegen des Kyanometers. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Professor[259] Riemer und Hofrath Meyer, Später Canzler von Müller.

18. Chromatica zu mundiren und zu redigiren fortgesetzt. Kam Dr. Weller, brachte verschiedene schriftliche Anfragen, Resolution erwartend. Einiges war sogleich mündlich abzuthun. Die angekündigte Sendung von Blumenbach, Promemoria deßhalb an Serenissimum. Das Nächstbevorstehende überdacht. Mittag zu dreyen. Ottilie war bey der Mutter. Gegen Abend einiges mit Kräuter. Hofrath Meyer. Landschaften von Claude Lorrain. Landolts Leben weiter gelesen. Späterhin mit meinem Sohn Maurerische Verhältnisse durchgesprochen. Brief von Rath Schlosser von Frankfurt a. M.

19. Die Blumenbachische Sendung an Serenissimum. Kleine Aufsätze zur Farbenlehre redigirt. Betrachtung der Claude Lorrain. John schrieb an Meyers academischer Schrift. Mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Claude Lorrains. Abends Hofrath Meyer. Landolt bis zu Ende. Plutarch: die Gracchen, Cäsar und Cicero.

20. Die Blumenbachische Sendung von Serenissimo zurück. Einen Theil davon an Kräutern gegen Quittung. Chromatische Nachträge. Schotts Voß und Stolberg. Nicht ausgefahren. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Bestätigung der Stolbergischen[260] Umtriebe von Voß. Hofrath Meyer. Dieselbe Lecture fortgesetzt. Späterhin Plutarch: Leben des Cicero. Der Badeinspector war über Nacht geblieben. – An Rentamtmann Müller die Museumsrechnung von 1817. An Färber autorisirte Quittungen zurück.

21. Verschiedene Concepte zu Briefen und anderes. Chromatica. Mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Mittag der Badeinspector. Fraser Himala-Gebirge. Sendung von Willemer. Untersuchung, ob jenes englische Werk Schon bestellt sey. Hofrath Meyer. Voß und Stolberg. Plutarch: Cäsar und Brutus; sodann Galba und Otho.

22. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Grafen Vargas Bedemar nach Copenhagen. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Vorbereitung für die nächsten. Rath Haage wegen Frasers Himala-Gebirge. Chromatisches für mich durchgedacht. Schachtel für Frankfurt gepackt. Betrachtung über Willemers Lage. Hofrath Meyer. Die Himala- Kupfer betrachtet. Vergleichung mit der Karte. Hofrath Meyer blieb zu Tische. Berliner Verhältnisse. Sendung von Serenissimo. Dittmars Witterungskunde. Abends Professor Riemer, Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Wurden Sonetten und andere Gedichte gelesen. Nachts an Dittmars Witterungskunde fortgefahren.[261]

23. Nebenstehende Expeditionen: An die Allgemeine Litteraturzeitung zu Jena. An das Litterarische Wochenblatt nach Leipzig die Willemersche Sendung. An Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt Kunst und Alterthum und eine Schachtel mit Christgeschenken. – November des Gesellschafters. Collectaneen und alte Entwürfe zur Farbenlehre. Mittag zu vieren. Gespräche über Weihnachtsbescherungen. Abends Hofrath Meyer. Witterungskunde von Dittmar. Später Dionysius von Halikarnaß.

24. Nebenstehende Expeditionen: Schachtel mit Weihnachtsgeschenken an Geh. Rath von Willemer. An Herrn Geh. Legationsrath Conta politische Blätter und Auszug aus dem Gesellschafter. – Übrigens aufgeräumt und geordnet. An Fräulein Adele Schopenhauer einen Divan. Spazieren gefahren. Mittags Generalsuperintendent Röhr. Christbescherung für Walther. Nacht für mich. Dionys von Halikarnaß.

25. Verschiedene Munda. Besuch von Geheime Hofrath Kirms. Gräfin Julie von Egloffstein. Mittag zu vieren. Nach Tische Familie Schopenhauer. Abends der Canzler, Hofrath Meyer und Hofmedicus Rehbein.

26. Mundum der ältern chromatischen Einleitung durch Kräuter. Mundum des Maynzischen Kunstaufsatzes durch John. An Serenissimum das Ohiothier[262] von d'Alton. Nebenstehende briefliche Expeditionen: An Posselt, Aurora 3. Heft, Winterwitterung 1820, Anfragen auf Serenissimi Veranlassung. An Weiler, Resolutionen auf verschiedene Anfragen, die Gedichte an Comptern. – Spazieren gefahren mit Fräulein Ulriken. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Der nächste Leipziger Auctions-Catalog. Dionys von Halikarnaß.

27. Briefliche und nebenstehende Expeditionen. Hofgärtner Baumann von Jena, wegen Holz und dergleichen. Chromatica theils mundirt, theils aus alten Heften geordnet. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fräulein Adele, wegen des verzierten Kästchens. Betrachtungen über das Ohiothier. Hofrath Meyer. Dionys von Halikarnaß.

28. Nebenstehende Expeditionen: An Helbig, Schema über die Wind-Terminologie. An Vulpius, dessen Aufsatz über die ehernen Thüren. An Professor d' Alton nach Bonn, laut Concept. An Frommann, laut Concept. – Einiges Chromatisches. Purkinje Beyträge zur Kenntniß des Sehens in subjectiver Hinsicht. Schluß des Kunstaufsatzes für Berlin an Hofrath Meyer gesendet. Mittag zu dreyen. Fräulein Ulrike war krank. Nach Tische bald im hintern Zimmer das Morgentliche fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer; jenen Aufsatz abermals besprochen.[263]

29. Chromatica, besonders Purkinje subjectives Sehen, anderes mundirt. Brief an Staatsrath Schultz concipirt pp. Schrön, Gehülfe bey der Sternwarte zu Jena. Die Widersacher der Farbenlehre nach den Jahren geordnet und in's Mundum gebracht. Einiges andere hieher Gehöriges. Mittag zu drey. Nach Tische mit den Kindern. Abends Oberbaudirector Coudray, späterhin Rehbein.

30. Nebenstehende Expeditionen: Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin. Ingleichen die beyden Donnerstag eingezeichneten: an d' Alton und Frommann. – Hofmechanicus Körner von Jena. Die Cominissionen zur nächsten Leipziger Kupferstich- Auction verzeichnet. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit August. Brief von Werner an Serenissimum. Abends Canzler von Müller. Europa und Amerika von v. Schmidt-Phiseldeck.

31. Auszug aus Purkinje. Schmidt-Phiseldeck Europa und Amerika. Rath Vulpius. An Hofrath Meyer Mundum des Berlinischen Aufsatzes. Purkinje Auszug fortgesetzt. Commentar angefangen. Einleitung zu dessen und Schultzens Arbeiten. Mittag zu dreyen. Nach Tische an der chromatischen Arbeit fortgefahren. Einige Versuche deßhalb. Abends Dionys von Halikarnaß, bis zur Vertreibung der Könige.[264]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 8.
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