November.

[120] 1. Expeditionen vorbereitet: An Grafen Brühl mit zwey Bronze Medaillen. An Prof Zelter gleichfalls, beydes Berlin, durch HofBh. Kaufm. – Dicktirte kleine Aufsätze an Schuchart für K. und A. Zeichnungen der Mad. Bräcebridge. Besuch derselben und ihres Gatten. Mittag für uns. Portefeuille Venetianische Schule. Mit meinem Sohne die Hausarbeiten. Nicolovius Erzählungen von Königsb. Dresden. Häußliche Verhältnisse.[120]

2. Expeditionen nebenstehend: An Frommann. Quittung Lobes. Jena. An Hofg. Sckell. Wassernüsse, Zizania palustr. Ein Paar Medaillen. Belvedere. An Banquier Zeis mit zwey Medaillen. Dresden. – Einiges für K. u. A. dicktirt. Mittag für uns. Frl. Adele. Anliegen wegen Aufbewahrung eines Bildes. OBdir. Coudrai wegen des Jenaischen Gärtner Hauses. H. Meyer. Nächstes von K und A. Conversations Blat vom ......

3. Dicktirt Concepte. Näher geordnet die gesonderten Papiere zu K. und A. Die jungen Herrschaften. Sternes und Byrons Büsten. Manches in hohem Geist und Sinn besprochen. An Probleme gerührt. Mittag unter uns. Ulrickens Händel mit dem Neffen. Mein Sohn eröffnete das Vorhaben der Freunde zum 7. Nov. Entschlüsse deshalb. Für mich. Geschäfte fortgesetzt. – Serenissimo. Die graphischen Darstellungen und Notiz von obgemeldeten Pflanzen.

4. Dicktirt, geordnet, redigirt an den Materialien zu K. u. A. mit Schuchart. Die Wanderjahre gefördert, durch mundiren, zurechtrücken, heften und sonst. Alles mehr gesondert und die Desiderata in's Klare gestellt. Mittag für uns. Der Schlesischen Gesellsch. für vaterländische Cultur Übersicht von 1824.

5. Fortgesetzte Arbeiten von gestern. Brief an Nees[121] v. E. Walter begann das Zeichnen bey S. Mittag Hofr. Rehbein. Breslauer Übersicht. Medizinische Secktion. John, Abschrift Zelterischer Briefe. Beschäftigung mit den Wanderjahren. Mein Sohn wegen bevorstehender Feyer. – An Hofr. Starcke. Das Heft von Koreff.

6. Mit Schuchart wie gestern. Vorarbeiten vielfache. GHR. Kirms und Genast. Förster, Mahler, eine Zeichnung vorweisend, in Bonn ausgeführt. Zencker. Dessen Batrachomyologia. Schreiben von Dalton, Schlosser, v. Leonhardi, letzteres mit dem Franckfurter Privilegium. Daltons zahnlose Thiere. Mittag für uns. Sodann Fortsetzung alles Begonnenen, Überlegung des Bevorstehenden.

7. Feyerlichster Tag. – Serenissimo.

8. Nachklang und Erhohlung.

9. Fortgesetzte Glückwünsche, persönlich und schriftlich. Große Gesellschaft zu Mittage.

10. Recapitulation des Nächstvergangnen. Musterung der Geschencke. Verzeichniß der Documente, Festgedichte und Sendschreiben. Geh. Justizr. Ackermann, Präsident von Motz. Schreiben von Herrn v. Münch Bellinghausen. Anmeldung des Herrn Velten, durch Herrn v. Müller. Gemberg, reisender Theolog von Berlin. Zurückkehrend von einer weiten Reise zu religiosen Zwecken. Prof. Riemer, einiges mit ihm beredet; er blieb zu Tische. Hofr. Meyer, C. v. Müller wegen der neuen Behandlung[122] der Medaille. Reg. Schmidt war angekom. von Berlin. Briefe von Zelter und sonst. Das Versäumte nachgeholt und geordnet. Hofr. Rehbein, unvermuthete Begegnung mit Portales, einem alten Universitäts Freunde.

11. Fortgesetzte Überlegung der nöthigen Erwiderungen. Vorbereitungen und Ausfertigungen deßhalb. Auch aufs Privilegium bezüglich. Re-gierungsrath Schmidt kommend von Berlin, daher Nachricht gebend. Mittag für uns. Das dritte Heft der Oppenheimer Kirche war angekommen. Abends Professor Riemer, mit demselben verschiedene Concepte durchgegangen, auch das Jahr 1809. Blieb derselbe zu Tische. Etymologisch-grammatisch-ästhetische Gespräche.

12. Einiges expedirt: Herrn von Nagler nach Berlin, mit Medaillen. Dictirt das Gutachten über die Hofdame, Lustspiel in 5 Acten. Ingleichen Briefe dictirt und anderes vorbereitet. Ihro Hoheiten die jungen Herrschaften um 12 Uhr. John beschäftigt mit den Jahren 1808 und 1809. Hofrath Rehbein brachte seine praktischen Bemerkungen über die neu angerühmte emetische Wurzel. Kam derselbe zu Tisch. Fortgesetzte Vorarbeiten. Abends Hofrath Meyer. Canzler von Müller. Ihre Behandlung der letzten Medaille. Ingleichen ihre letzte Expedition nach Berlin abgeschlossen. Kurzes Erwiderungsgedicht[123] auf die Sendung des Kranzes. Umständlichere Nachricht von den neusten Veränderungen in Bayern.

13. Nebenstehendes, wobey an Nees von Esenbeck ein früheres Briefconcept mundirt übersendet worden: Herrn Professor Zelter, Berlin, Iphigenie neuer Abdruck. Herrn Präsident Nees von Esenbeck, die beyden fürstlichen Medaillen, mehrere Gedichte auf jene Feste. – Andere Geschäftsbriefe durch John abgeschrieben. Einiges über das Luststiel: Die Hofdame. Kräuter Antrag zu einiger Gefälligkeit nach außen. Welche zugesagt wurde. Zu Mittag Oberbaudirector Coudray und Maler Förster. Letzterer wies die kleine Zeichnung des Bonnischen Bildes, die Theologie darstellend, vor. Auch einige Porträte.

14. Beschäftigt mit nebenstehenden Expeditionen: Herrn von Grolmann nach Darmstadt. An's Badensche Ministerium nach Carlsruhe. Herrn Geh. Rath von Willemer, das so Wechselgedicht, nach Frankfurt. – Münchner Briefe durch Herrn Canzler von Müller. Schreiben an des Königs von Bayern Majestät dictirt. Concertmeister Möser angemeldet, nicht gesehen. Zu Mittag Maler Förster seine Zeichnungen abermals vorweisend. Er hatte die Kinder abgebildet. Gegen Abend Fräulein Schopenhauer. Kam die Sendung des Privilegiums von Mecklenburg-Schwerin.[124] Abends für mich. Nova politica durchgegangen und durchgedacht.

15. Mit meinem Sohne einiges über die Verhandlungen wegen der neuen Ausgabe. Um halb 11 Uhr Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Ritter Gomm und Gemahlin, auf einer Reise durch Deutschland begriffen. Mittag für uns. Oberbaudirector Coudray. Canzler von Müller, verschiedenes aus die letzten Tage bezüglich. Professor Riemer. Briefe und die Jahre 1810 und 1811 durchgegangen.

16. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Director Peucer den Pariser Brief zurück. An den Verfasser des Lustspiels der Hofdame. – Schwerdgeburth brachte die Abdrücke und übernahm das Facsimile. Concepte präparirt. Schmellers Porträt des Engländers Heavyside. Gedicht auf den Denkstein von Gustav Adolph durch Ritter Gomm. Mittag für uns. Abends Hofrath Meyer, Verhandlungen über Kunst. Etwas über Förster und Corneliusens Schule.

17. Mit meinem Sohn über das gestern bearbeitete Geschäft zu Jena. An Schuchardt Concepte dictirt. Helbig brachte ältere vorgefundene Briefe. Die jungen Herrschaften. Die Festgeschenke weggeräumt. Mittag für uns. Verschiedene Sendungen und Briefe kamen an. Wanderungen durch[125] Pompeji von Goro 1825. Canzler von Müller die nächsten Geschäfte, auch das Verlagsgeschäft besprechend. Nicolovius. Sodann Goro fortgesetzt.

18. Mit meinem Sohn das Verlagsgeschäft besprochen. Annäherung zum endlichen Entschluß. Abschriften der Privilegien durch Schuchardt fortgesetzt. Mit Krauter die Medaillen-Angelegenheit abgeschlossen. Concepte. Vorsatz das Gedicht auf den Stein Gustav Adolphs drucken zu lassen. Mittag für uns. Vorher mit Ottitien spazieren gefahren. Abends Professor Riemer, mit demselben die Jahre 1812 und 1813. Blieb derselbe zu Tische. War einiges Litterarische und Chromatische durchgesprochen.

19. Revision von Briefen und anderem. Herr Eckstein, Litterator, von Breslau gebürtig. Herr Oberbaudirector Coudray den Riß für das Jenaische Gärtnerhaus bringend. Herr und Frau Staatsminister von Fritsch. von den Annalen 1801-6 incl. Concept und Mundum reponirt. Mittag Hofrath Rehbein. Goro, Pompeji. Abends Hofrath Meyer. Die Arbeit der Facius besprochen. Ingleichen das Schema für Kunst und Alterthum und der darin zu erwähnenden bildenden Kunst. Später für mich. Goro fortgesetzt. Erinnerung früherer Zeiten aufgeregt. Überlegung was für das Lustspiel: Die Hofdame zu thun seyn möchte.

[126] 20. Verschiedenes expedirt und vorbereitet: Schreiben an Herrn von Cotta nach Stuttgart. Besonders Jenaische Gärtnerwohnung. Einiges mit Ottilien verhandelt. Das Lustspiel: Die Hofdame weiter bedacht. Kam das Privilegium von Hannover. Mittag für uns.

21. Serenissimus verschiedenes besprechend. Sodann Professor Riemer. Erklärung mit demselben über die vorwaltenden Zustände. Blieb derselbe zu Tische. Brachte der Tischler den Schrank zur Majolica. Abends Hofrath Meyer.

22. Einiges zu Kunst und Alterthum dictirt. Mémoires de Voltaire par Longohamps et Wagnière. Mittag für uns. Herrn Röhrs Reformationspredigten. Manches Vorliegende durchgedacht und durchgearbeitet. Zelters Büste ausgepackt. Majolica geordnet. Gräfin Julie von Egloffstein.

23. An Schuchardt dictirt. Die Kinder zeichneten. Voltairens Reise nach Paris, Krankheit und Tod. Sein Verhältniß zur Marquise du Chatelet. Auf-enthalt an dem Hofe König Stanislaus u.s.w. Herr Geh. Rath Schweitzer, wegen Mitwirkung der meteorologischen Anstalt zu den Zwecken der öconomischen Gesellschaft. Herr Canzler von Müller. Mittag für uns. Voltaire fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer. Das Nächste zu Kunst und Alterthum durchgesprochen.

24. Die Antwortschreiben nach Jena an Schuchardt[127] dictirt. Cammerconsulent Schnauß, einige Poesie des Cammerraths Wehrlich von Rudolstadt überbringend. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Canzler von Müller mit Depeschen von Berlin. Dieselben besprochen. Sodann Herr Geh. Rath Schweitzer und Generalsuperintendent Röhr. Alle drey zu Tische. Abends die Privilegiensache durchgedacht. Brief von Zelter.

25. Fortgesetzte Jenaische Concepte, ingleichen Concepte des Promemorias in der Privilegiensache, Hofrath Meyer. Beredung wegen Bildern und Recensionen. Naive Erklärung der neuem Schule im Kunstblatte. Abends Riemer Briefe nach Jena durchgegangen. Dessen Öconomica durchgesprochen.

26. Fortgefahren mit Concepten und Reinschriften. Von Hoffmann zwey Kupferblätter zur Darstellung der Hausdecoration. –Herrn Canzler von Müller das Promemoria nach Berlin.

27. Einige Concepte und Munda. Herr Canzler von Müller und Prorector Succow. Prinz Carl mit Herrn Soret. Hofrath Meyer, welcher zwey Porträte mit Firniß überzog. Mittag Herr Hofrath Döbereiner und Doctor Eckermann. Chemisch – phyische Gespräche. Abends Oberbaudirector Coudray. Über Theatralia, eiserne Brücken und Sonst. Theaterbau von Hübsch vorgeschlagen.[128]

28. Concepte und Munda. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath Schweitzer, wegen Titulatur der academischen Stellen. Herrn Canzler von Müller, die Gedichte zu Knebels Geburtstag zurück. – Herr Oberbaudirector Coudray mit Herrn Lassany, rheinischem Baumeister, begleitet von einem Herrn Mendelssohn. Mittag für uns. Abends Hofrath Meyer.

29. Expeditionen fortgesetzt. Vielfache Bestellungen. Um halb 11 Uhr Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Münchner Steindrücke besehen. Auch Napoleons Krönung nach David. Mittag für uns. Nach Tische mit meinem Sohn die Angelegenheit der Ausgabe durchgesprochen. Es war Knebels Geburtstags-Vorabend. Canzler von Müller war mit einer Gesellschaft hinüber gefahren. Sendung der Stickerey von Prag. Monolog deß Swarto aus Adelchi. Überhaupt das Stück näher durchgegangen und beleuchtet. – Herrn Professor Zelter nach Berlin.

30. Revidirte Briefe umdictirt. Promemoria an Serenissimum. Einige Munda und Vorbereitungen. Sendung eines gestickten Bildnisses von Wien. Théâtre de Clara Gazul.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 10, S. 120-129.
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