Mai.

[212] 1. Manches Bedachte durchgeführt. Die Italiänische Reise mit Schuchardt. Das gestern angekommene The Bijou abermals betrachtet. Im Foreign Review No. 1, gestern angekommen, die Rezension über Werner gelesen. Den Bogen 21 und 22 nochmals revidirt. Hegels Rezension über Solgers Nachlaß. Speculum romanae magnificentiae 1594,[212] auf Meyers Anregung von der Bibliothek genommen. Alfred Nicolovius war bey Hof gewesen. Herr Geheime Hofrath Helbig, wegen verschiedener Geschäfte und Angelegenheiten. Mit Hofrath Meyer in den untern Garten gefahren. Darauf ums Webicht. Verabredung wegen der nächsten Arbeiten. Mittag speiste derselbe mit uns. Die pompejanischen Umrisse. Sendung von Artaria beschaut. Canzler von Müller. Ward von Herrn Iken und dessen Unterhaltungen gesprochen. Spazierfahrt mit Meyer auf der Erfurter Straße. Rectificirte ich nachher das Nächste zu Kunst und Alterthum. – Verordnung an Baurevisor Klein wegen der Küche im Pavillon vor dem Frauenthor.

2. Einiges zur Italiänischen Reise mit Schuchardt. Nordwestliche Übersicht von Rom vom Thurme des Capitols. Hegels Rezension von Solgers Nachlaß. Weitere Betrachtung der englischen, eigentlich Edinburghischen Zeitschriften. Mittags Nicolovius zum letztenmale. Ich beschäftigte mich mit Anordnung im Hause. Betrachtungen des alten Roms. Abends Herr Professor Riemer. Auf Kunst und Alterthum Bezügliches. La Cour de la Ville, Paris et Coblenz. Alfred nahm Abschied. – Herrn Professor Zelter, enthaltend englische Nova, Demoiselle Sonntag und den Tunnel betreffend.[213]

3. An genanntem französischen Werk fortgefahren. Sendung von Bran. Einiges ajustirt für Kunst und Alterthum und sonstiges. Bey Herzog die Kürbisse bestellt. Um 12 Uhr mit Professor Riemer spazieren gefahren. Mittags derselbe, Vogel, Eckermann und Soret. Nach Tische Herr Hofrath Meyer. Abends ins Theater. Die Belagerung von Corinth. Nachher Oberbaudirector Coudray, welcher mich nach Haus begleitete. – Herrn Frommanns Druckerey Manuscript zum 23. Bogen. Herrn Oberbaudirector von Klenze nach München. Herrn Professor Zelter englische Neuigkeiten. Packet an Zelter mit den Briefen von 1827 und dem Steinchen des Facius, Berlin. Packet an Ferdinand Nicolovius nach Schleusingen.

4. Zeichenlehrer Lieber. Gräfin Julie Egloffstein, ein Porträt des Prinzen Bernhard bringend. Geheime Rath Schweitzer. Hauptmann von Ekendahl. Nach Tiefurt gefahren. Traf daselbst Ottilien, Fräulein von Pappenheim und die Kinder. Wir speisten zusammen, auch Herr Hofrath Meyer. Nach Tische Oberbaudirector Coudray. Brachte die Risse zum Entbindungshaus in Jena, und zu dem Lusthause für die Erholung. Wir besprachen die Vorschläge und Bedürfnisse.

5. Einiges zu Kunst und Alterthum an Schuchardt diktirt. Den Inhalt der letzten Bogen arrangirt.[214] Kamen die Florentiner Marmore von Leipzig. Ich besuchte meinen Sohn in dem Cabinet der Fossilien. Florentiner Marmore wurden aufgehangen und eine Sendung an Herrn von Schlotheim besprochen. Mittag mit der Familie. Nach Tisch Anregung zu einer Medaille für G. Rüppel. Deshalb mit Kaufmann conferirt. Abends Landesdirections-Rath Töpfer. Cromwell, Tragödie von Victor Hugo.

6. Die Tragödie fortgesetzt. Einiges für Kunst und Alterthum mit Schuchardt und John. Nebenstehendes: Herrn Johann August Gottlob Weigel Leipzig. Herrn Banquier Elkan dahier. An Herrn Professor Zelter, Packet mit Briefen, Berlin. – Der kleine Prinz und Herr Soret. Mittag für uns. Nachher Herr Canzler von Müller und ein junger Jacobi von Düsseldorf. Ich hatte die Vasen und Kandelaber von Piranesi vorgenommen. Sodann Rath Töpfer. Abends Professor Riemer. Die Aufsätze über das französische Theater durchgegangen.

7. Nebenstehendes: An Frau von Eißl nach Dresden. Herrn Heinrich Müller nach Carlsruhe. Packet an Lenz, von der Societät von Lille. – Die Betrachtungen über das französische Theater fortgesetzt. Kam ein Packet von Jügel aus Frankfurt. Mittheilungen und Anfrage von Frau von Pogwisch. Kaufmann mit dem Modell zur Frankfurter[215] Medaille. Dr. Thon von Jena, seine entomologischen Bemühungen vorlegend. Mittag mit Dr. Eckermann allein gegessen. Die Angelegenheit der Redaction von Kunst und Alterthum durchgesprochen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Anderes verhandelt, bezüglich auf Nächstes, auch unsern gemeinschaftlichen Aufenthalt in Rom. Ich las in der encyclopädischen Mineralogie von Desnos.

8. Gedachte Mineralogie fortgelesen. Die kurzen Aufsätze über das französische Theater berichtigt. Einiges am römischen Aufenthalt. Das Modell zur Frankfurter Medaille revidirt. Mittags Herr Geheime Rath Schweitzer und General-Superintendent Röhr. Einige Gipse aufgehängt. Kam das Albrecht Dürerische Denkmal zur Sprache. Coudray das neue Gebäude in dem Erholungsgarten besprechend. Les soirées de Neuilly, 2. Band.

9. Vorgemeldetes Werk geendigt. Schreiben an den Prinzen von Sigmaringen diktirt an Schuchardt. Die Acten ajustirt wegen Albrecht Dürers Denkmal. Mit Hofrath Meyer ums Webicht. Speisten mit der Familie. Nach Tische kam Hofrath Meyer. Gegen Abend Professor Riemer. Ihro Königliche Hoheiten Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preußen, mit zwey Söhnen und einer Tochter. Nachher mit Hofrath Meyer über Delacroix.[216] Mit Riemer einiges zu Kunst und Alterthum. Nachts die französische Mineralogie fortgesetzt.

10. Kunst und Alterthum Bogen 23. Über das neuste Verhältniß der deutschen Literatur zur französischen. Besonders in Bezug auf Übersetzung der Vorreden der Ausländer bey dieser Gelegenheit. Herr Geheime Hofrath Helbig wegen der Medaille nach Paris. Unterbrechung durch Wölfchen und seine artige Zudringlichkeit. Mittags die Herrn Lawrence, Vogel, Riemer und Eckermann. Vorher mit Professor Riemer einiges durchgearbeitet. Sodann aber mit demselben spazieren gefahren. Abends im Schauspiel, Oper: die Weiße Dame. – An Frommanns Druckerey nach Jena Kunst und Altertum Band 23.

11. Einiges geordnet. Alsdann in den untern Garten. Herr Soret begleitete mich eine Strecke. Das Mayländische Tagesblatt L'Eco, die ersten 47 Nummern, welche gestern angekommen waren. John mundirte Briefe. Wölfchen war herunter ge kommen, beschäftigte sich spielend nach seiner Art. Professor Goebel von Jena, seinen Ruf nach Dorpat meldend. Speiste mit dem Kinde. Betrachtete weiter oben genannte Zeitschrift. Besuchte mich Rath Töpfer. Gegen 7 Uhr ging ich in die Stadt. Die Tischer hatten die Lager gelegt zum Dielen des Saales.

12. Einiges zu Kunst und Alterthum mit Schuchardt.[217] Kaufmann arbeitete weiter an dem runden Basrelief. Hofrath Vogel, über die Goebelische Angelegenheit sprechend. Mittag Dr. Eckermann. Über unsere Angelegenheiten gesprochen. Ich betrachtete das Mayländische Echo näher. – Herrn Erbprinzen von Hohenzollern Sigmaringen.

13. Über die Berlinische Kunst und Technik diktirt. Frau Großherzogin. Kam eine zweyte Revision und Aushängebogen von Jena. Fuhr mit Ulriken spazieren. Der Prinz hatte seine Frau Großmutter begleitet. Mittag Dr. Eckermann. Verhandlung wegen ausgesuchter und rangirter Papiere. Herr Genast überlieferte die in Leipzig angeschafften Majolikas. Graf Beust, Berg- und Hüttendirector zu Bonn. Dr. Necher, Seiner Königlichen Hoheit Infant von Spanien, Herzog von Lucca Leibarzt und Hofrath, ein entschiedener Hahnemannianer, welcher mir das bekannte Credo umständlich mit vollkommenster Überzeugung vortrug. Abends Professor Riemer. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum.

14. Nebenstehendes: A Madame la Marquise de Castries, née de Maille Paris. – Legationsrath Gerhard von Leipzig. Im untern Garten. Die Tischer arbeiteten im Saal. Ich las den fünften Akt Wallensteins in der englischen Übersetzung und recapitulirte den Vorbericht. Mittag[218] Herr Genast und Dr. Eckermann. Ersterer erzähle umständlich die letzten Schicksale des Leipziger Theaters. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. In den Grimmischen Garten, welchen Herzog gepachtet hat. Erkundigung nach den Umständen und Verhältnissen. Zu Hause, Betrachtung der neuangekommenen Majolika. Verhandlung über einiges auf Kunst bezüglich. Abends Oberbaudirector Coudray. Zwey neue Hefte von Menzel bringend. Auch referirend wie es mit der Beleuchtungsanstalt, von Elberfeld her angeboten, sich befunden habe.

15. Zu Kunst und Alterthum Gehöriges Schuchardten diktirt. Briefe für morgen vorbereitet. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren, welcher mit uns speiste, auch das Heft der zweyten Italiänischen Reise mit Bemerkungen wieder brachte. Director Müllers Oppenheimer Dom. Besonders das bunte Fenster. Abends mit Walther nach dem untern Garten gefahren. Zu Fuß herauf. Manches durchgedacht und vorbereitet. – An Serenissimum, das Porträt vom Herzog Mecklenburg-Strelitz, ingleichen über Berliner Granitarbeiten.

16. Nebenstehendes: Herrn Graf Beust nach Bonn. Herrn Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn Reichel nach Augsburg. – Zu Kunst und Alterthum, Concepte und Munda. Hofrath Vogel, die Krankheit des Gräflich Rappischen Sohnes[219] referirend. 40 rh. 18 gr. Jul. Elkan, theils für mich, theils für Oberaufsichtliche Rechnung durch John. Mittag Dr. Eckermann. Abermals einiges Ausgesonderte von Manuscripten bringend und vorzeigend. Hofrath Soret. Wir holten Professor Riemer ab und fuhren ums Webicht spazieren. Heitere Erinnerung ehmaliger poetischer Scherze. Nachher mit Professor Riemer die gewöhnlichen Beschäftigungen.

17. Schöner Brief vom Grafen Reinhard an Canzler von Müller. Einiges zu Kunst und Alterthum. Karte von Deutschland, wegen der Association intermédiaire. Man verzweifelt an dem Aufkommen des Gräflich Rappischen Kindes. Ich wendete meine Aufmerksamkeit auf den Oppenheimer Dom. Umrisse von Wendelstadt waren gestern angekommen. Zu Mittage von Conta, Riemer, Soret, Töpfer und Eckermann. Nachher Hofrath Meyer. Mit demselben spazieren gefahren. Auch demselben ein altes Verzeichniß der römischen Künstler in den achtziger Jahren übergeben. – An Fräulein Adele Schopenhauer Brief, Busennadel und Medaillen nach Godesberg.

18. Um 9 Uhr mit Dr. Eckermann und den Enkeln nach Berka gefahren. Den Tag über daselbst zugebracht. Mit Bade-Inspector Schütz gespeist. Einige Stunden in dem neuen Lusthause. Gegen 7 Uhr waren wir wieder zurück. Auf morgen verschiedenes vorbereitet.[220]

19. Zu Kunst und Alterthum kleinere Aufsätze diktirt. Zeitschrift für Mineralogie neue Folge, April und May. Zu Mittag mit der Familie. Nachher mit Herrn Hofrath Meyer spazieren gefahren, welcher noch einige Zeit blieb.

20. Einige Briefconcepte. Eine starke englische Sendung kam an. Ich ging zu Fuß in den Garten. Las Foreign Review No. 1. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Herrn Hofrath Meyer. Mit demselben daselbst gespeist. Um 5 Uhr die Enkel und Ottilie. Spät zusammen nach Hause. Herr Professor Riemer. Ging mit demselben Manuscript und Briefe durch.

21. Kam der Revisionsbogen 24 an, auch der Antinous von Berlin. Mein Sohn beschäftigte sich mit Aufstellen und Anordnen. Nebenstehende Briefe ausgefertigt: An Frau Therese von Eißl nach Dresden. Herrn Professor Zelter Berlin. – Mittag der junge Frommann und Schützens von Berka. Herr Canzler von Müller. Abends im Theater. Aufführung Oberons. Viel Aufwand um Nichts.

22. Einiges zu Kunst und Alterthum. Geheime Hofrath Helbig wegen der englischen Vasen. Fernere Betrachtung des vom Salinen-Director Glenck zu Buffleben erbohrten Steinsalzes. In diesem Sinne die Tabelle wieder vorgenommen. Der Antinous ward aufgestellt nach vorhergängigem[221] nöthigen Umsetzen der übrigen Büsten und Statuen. Im Gartenhaus, die neue Anordnung der Fossilien und des Angehörigen zu sehen. Mittag Hofrath Meyer. Die Frankfurter Umrisse alter Gemälde besprochen. Rath Töpfer fragte an. Beyde speisten mit uns. Ward noch manches geordnet. Gipse aufgehängt, und sonstiges. Blieb mit Wölfchen, welcher sich die Büsten benennen ließ und sich auch sonst nach seiner Art vielthätig beschäftigte. – Herrn Staatsminister von Fritsch auf die Jenaische Bibliothek bezügliche Aktenstücke zurückgesendet.

23. Kaufmann setzte die Augen in den Antinous. Ich verzeichnete vorläufig den Inhalt des hinteren Schrankes. Die Schubladen numerirend. Reponirte den Oppenheimer Dom in den Pappekasten über der Kupferstichsammlung. Schlesinger aus Berlin kündigt ein Exemplar des Conversations- und Kunstblattes an. Die letzten Briefe aus England wurden nochmals durchgesehen und was darauf zu verfügen bedacht. Salinendirector Glencks Brief nochmals vorgenommen. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren gegen Erfurt. Derselbe und Dr. Eckermann speisten mit uns. Herr Canzler von Müller brachte einen merkwürdigen naturphilosophischen Aufsatz aus der brieflichen Verlassenschaft der Frau Herzogin Amalie. Frage: ob er von mir verfaßt sey? In den Kupferstichen[222] und Zeichnungen fortgesetzte Ordnung. Mein Sohn beschäftigte sich mit den antiken Münzen des Großherzoglichen Cabinets. Abends Professor Riemer. Auf Kunst und Alterthum Bezügliches mit ihm durchgegangen.

24. Fortgesetzte Sonderung der Kupfer, Steindrücke und Handzeichnungen. Mein Sohn fuhr gleichfalls fort. Ich diktirte Bemerkungen über den gestrigen Aufsatz und dachte manches durch in Bezug auf das Folgende. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Denselben mit nach Hause genommen. Er speiste mit. Sodann Herr von Froriep, Coudray und Eckermann. Abends mit Ottilien und Wolf in den untern Garten. – Herrn Frommann den 24. Bogen, Jena. An Färber 2 Quittungen.

25. Mit Schuchardt einiges zu Kunst und Alterthum. An von Froriep die englische Übersetzung von Wallenstein. Schlegels Vertheidigung gegen von Eckstein. Hofmaler Stieler von München kommt an. Bringt Briefe von Ihro Majestät dem Könige, von Boisserée und Schorn. Verabredung wegen des zu unternehmenden Bildnisses. Präsident von Schwendler, wegen der Empfehlung seines Sohnes an Zelter vorläufig dankend. Sodann Räumung des Deckenzimmers; erste Überlegung des Künstlers und sonstiges. Mittag derselbe. Rath Töpfer, Eckermann. Nach Tische Herr Canzler.[223] Abends zum Thee Stieler, Meyer, Coudray und Rath Töpfer. – Herrn Frommann d. J. Manuscript zu Kunst und Alterthum nach Jena, zum Abschluß des Bogens 25 pp.

26. Concepte der nächsten Briefe. Herr Hofmaler Stieler fing seine Betrachtungen an über die Art und Weise, wie das Porträt zu stellen sey; verfuhr dabey sehr sorgfältig und zeichnete Kopf und Gestalt in verschiedenen Situationen. Herr Frommann. Sodann Madame Frommann und Fräulein Alwine. Serenissimus kamen und sprachen von Ihrer vorhabenden Berliner Reise, auch sonstigem. Zu Mittag Herr Canzler von Müller, Stieler, Frommann und Eckermann. Nach Tische Madame Stieler. Abends ging alles ins Schauspiel. Mein Sohn blieb zurück und sprach von seiner vorhabenden Reise.

27. Schuchardt brachte die alten aufgezogenen Zeichnungen zurück. Nebenstehendes: Herrn Lorenz Goldbeck in Nürnberg wegen des ausbleibenden Ballens Bücher. – Herr Stieler richtete sich ein und mischte seine Farben. Ich beseitigte verschiedenes. Um 10 Uhr fing Herr Stieler an zu malen, es dauerte bis Eins, wo er nach Hause ging. Mittag Oberbaudirector Coudray und Eckermann. Nach Tische Herr Canzler von Müller und Stieler. Blieben Ihro Königliche Hoheit den Großherzog erwartend bis Abends nach 7 Uhr. Zeitig zu Bette.[224]

28. Einiges zu Kunst und Alterthum. Abschrift des Königlichen Gedichtes an die Künstler. Knebels Bild von der Bibliothek. Herr Stieler, mit demselbigen einige Zeichnungen durchgegangen. Kamen Serenissimus und besprachen sich über manches. Nahmen Abschied nach Berlin gehend. Professor Riemer ging einige Concepte durch. Er und Dr. Eckermann speisten mit uns. Das Stielerische Porträt wurde mit Aufmerksamkeit betrachtet. Fing an den Tausend und einen Tag zu lesen. Kam ein gehaltreiches Schreiben von Nees von Esenbeck. Abends focht die Mayländerin im Theater.

29. Einiges zu Kunst und Alterthum diktirt an Schuchardt. Hofmaler Stieler, Zeichnungen durchgesehen. Entoptische Farben vorgezeigt. Schmeller unterhielt sich mit demselben; es wurde verabredet, daß dieser einen Gipskopf malen solle. Die Frauenzimmer besahen das Porträt. Herr Canzler kam um Stielern abzuholen. Mittag für uns. Mein Sohn war nicht ganz wohl. Ich hatte bey ihm das neue Arrangement der antiken Medaillen gesehen. Kam Herr Stieler. Wir besprachen einiges. Ich ließ ihn Zeichnungen sehn, auch das einfache entoptische Experiment. Ich las in Tausend und einem Tag, und revidirte was zunächst zu thun sey. NB. Staatsminister von Fritsch war bey mir gewesen. Seiner nächsten Reise nach Seerhausen gedenkend. Das Gedicht eines sächsischen[225] Prinzen mittheilend. – Herrn Professor Zelter Berlin.

30. Einiges mit Schuchardt concipirt und mundirt. Tausend und ein Tag. Herr Stieler wegen der Stellung des Porträts sich berathend. Besonders auch die richtige Zeichnung des Gesichtes beurtheilend. Herr von Kunth und Tochter von Berlin kommend, über jene Verhältnisse und Unternehmungen viel besprechend. Hofrath Meyer und die Kinder Mittags. Mein Sohn hielt sich noch im Stillen. Nach Tische Herr Stieler. Hofrath Meyer besah das Frauenzimmer-Porträt mit demselben. Stieler ging in die Erholung. Wir blieben zusammen und überlegten manches.

31. Kam von Jena die Revision des 25. Bogens. Theilte solche Professor Riemer mit. Zog das zunächst nöthige Manuscript zu Rathe. Blieb bis halb Eins bey Herrn Stieler, welcher zu malen fortfuhr. Blieb derselbe zu Tische. Speiste mit Oberbaudirector Coudray Hofrath Voigt von Jena, Vogel, Riemer und Eckermann. War vor Tische Artaria aus Mannheim dagewesen. Einiges zu Kunst und Alterthum. La vie de Molière. Das Nothwendigste beseitigt. – An die Redaction des Echo in Mayland. Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck Bonn.[226]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 11, S. 212-227.
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