März.

[31] 1. Das Promemoria wegen Kirchner redigirt. Einige Capitel in der Soretschen Übersetzung der Metamorphose durchgesehen. Nebenstehende Briefe abgeschlossen: Herrn Ritter von Cornelius in München. Herrn Staatsminister von Humboldt in Berlin. – Die preußischen Herren nahmen Abschied. Herr von Froriep übersendete den Abdruck des Schreibens Dr. Pöpping aus Chili. Mittag Dr. Eckermann. Wir besprachen die Redaction einiger Aufsätze die Mathematik betreffend. Ich besah die neuangekommenen Continuationen, von Artaria gesendet. Abends die Fragmente des Merkurs, im zweyten Theil herkulanischen Manuscripte. Abends Wölfchen, räumte einige Schubladen rein und spielte sonst ganz artig.

2. Mein Sohn referirte, was er gestern bey Herrn Staatsminister von Fritsch ausgerichtet. Ich redigirte ein Concept zu diesem Zweck. Dictirte noch andere Concepte. Durchsah ein Capitel in Sorets Übersetzung. Die Fracht der angekommenen Bücher wurde bezahlt. Mittags Dr. Eckermann. Wir deliberirten über einen zu besorgenden Nachtrag. Ich blieb für mich und setzte mancherley Vorseyendes fort. Durchsuchte mehrere Papiere und fand manches zu unsern Zwecken geeignet. Wölfchen spielte und las.[31]

3. Ferneres Durchsuchen der Papiere. Sonstige Munda. Frau Großherzogin. Zeigte die Turniere des Königs René vor. Die diesmaligen geselligen Lustbarkeiten wurden durchgesprochen. Vorher war Geh. Hofrath Helbig bey mir gewesen und hatte sich wegen der beyden italiänischen Landschaftsmaler und deren Verhältnisse zu Mylius erklärt. Von einem entstandenen Blumenverein Nachricht gegeben. Sich über den auskeimenden Samen des Anthericum comosum erfreut. Eine deutsche Übersetzung der Graf Sternbergschen Beschreibung mitgetheilt. Auch wie es künftig mit dem Orden gehalten werden solle referirt. Das Promemoria wegen Kirchners Reise abgeschlossen. Mittag Dr. Eckermann. Wir vereinigten uns über das nächste Geschäft. Las die angekommenen Fortsetzungen durch und überlegte dabey das Weitere. Las in Edinburgh Review Jan. 1828. Abends Professor Riemer. Einiges revidirt. Betrachtung der neuangekommenen Fragmente von Thon. Setzte nachher das begonnene Lesen fort. – Verordnungen an Hoffmann wegen der 1000 Gulden an Artaria & Comp., deßgleichen an Hofrath Döbereiner 100 Thaler.

4. Nebenstehendes: Herrn Staatsminister von Fritsch, Erwiderung des Etats der academischen Bibliothekskasse betreffend. Herrn Professor[32] Zelter in Berlin. Herrn Geh. Rath von Stägemann, Dank für seine Gedichte, dahin. Herrn Factor Reichel, Notiz wegen einigen Nachtrags zum 21. Bande. Herrn Dr. Weller, Jena, coburgischer Stempel. Herrn Hofrath Döbereiner, daselbst. – Das Promemoria wegen Kirchner abgeschlossen. Die Mannheimer Fortsetzungen weiter angesehen. Mittag Dr. Eckermann. Wir fuhren in unsern Geschäften fort. Besahen sodann die bildliche Reise in den französischen Pyrenäen. Ich beschäftigte mich noch fernerhin mit den eingegangenen Fortsetzungen und Überlegung was weiter zu thun sey. Zelters Wappen. Coburgische Chiffre. Sonstige Betrachtungen.

5. Aphorismen dictirt an Schuchardt und John. Oberaufsichtliche Geschäfte besorgt. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin mit Demoiselle Mazelet. Dazu der Großherzog Königliche Hoheit. Spazieren gefahren mit Walthern. Mittags Dr. Eckermann. Nachher Fräulein Ulrike. Angekommen war die Sendung des Herrn von Quandt, enthaltend die Umrisse der angekauften Vereinsbilder, ingleichen die Quittungen für die diesjährigen Beyträge. Ferner von Berlin ein Heft von Zahn. Abends Wölfchen.

6. Nebenstehendes: Herrn Reichel nach Augsburg, Anzeige der Heinrich Müllerischen Lithographie.[33] Concept an Herrn von Quandt. Einiges über Sterne, wozu gestern Abend mich vorbereitete. Die Dresdner Umrisse betrachtet. Erster sehr schöner Tag. Mit Ottilien spazieren gefahren. Speiste mit Eckermann. Händigte demselben noch einiges Manuscript ein. Beredete das Nothwendigste. Demoiselle Seidler besprach ihr vorseyendes Altarblatt, nahm Kenntniß von den Dresdner Umrissen. Ich förderte manches. Abends Professor Riemer. Auftrag wegen der Antwort nach Dorpat. Er zeigte vorzügliche Arbeiten seiner Gattin vor und las von seinen neueren sehr artigen Gedichten.

7. An Schuchardt und John dictirt. An Elkan die Nürnbergische Post an 22 Thlr. 14 Gr. abgezahlt. Dr. Weller in bibliothekarischen Angelegenheiten. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mit Eckermann gespeist. Mit demselben das Nächste arrangirt. Gegen Abend Dr. Weller. Einiges über Geschäftsverhältnisse und Sonstiges. Ich nahm die Papiere der italiänischen Reise vor.

8. Die Papiere zur italiänischen Reise schnell zu den nächsten Bedürfnissen geordnet und übersichtlich gemacht. Eine erfreuliche Arbeit. Mein Sohn sprach und verlangte einiges zu ihrem morgenden Redouten-Aufzug, welcher sich sehr hübsch arrangirte. Die Dresdner Bilderhefte wurden an die Theilnehmer abgegeben. Nebenstehendes[34] abgesendet: Herrn Factor Reichel nach Augsburg 15. Band revidirt. Mittag Dr. Eckermann, die nothwendigste Unterhaltung fortgesetzt. Nahm ich die Hülfsmittel zur italiänischen Reise wieder vor und brachte manches in Ordnung. Las die Vorlesungen der französischen Professoren mit großem Antheil.

9. Fortsetzung dieser Lectüre. Zweyter römischer Aufenthalt fortgesetzt. Demoiselle Caroline Perthaler, sehr geschickte Pianistin, ließ sich bey mir hören. Kam eine Sendung von Börner. Mittag Dr. Eckermann. Fortgesetzte Verhandlung über das Vorliegende. Herr Geh. Rath von Müller, übergab einen sehr liebenswürdigen Brief von Rochlitz; ganz in frühstjährigem Sinn und Ausdruck. Es ist gar erfreulich zu sehen, wie sich die Ganzheit eines so schönen Individuums durchaus frisch und lebendig erhält. Herr Oberbaudirector Coudray, Nachricht gebend von seiner Reise in Bezug auf die neusten Straßenbauten. Verabredung wegen Kirchners Angelegenheiten. Herr Soret auf kurze Zeit. Mein Sohn und die Frauenzimmer präsentirten sich in ihren Masken. Er als Falstaff nahm sich besonders gut aus; Ottilie als Phantasie, Ulrike als englische Dame, hatten nicht verfehlt sich zierlich zu schmücken. Die Kinder als Pulcinelle liefen mit drein.[35]

10. Tischbeinische Briefe zum Abdruck dictirt. Einiges andere hierher Gehörige schematisirt. Die Klarheit und Mannigfaltigkeit des Neapolitanischen Lebens trat im größten Glanz vor die Einbildungskraft. Mittags Dr. Eckermann. Wir verhandelten die Angelegenheit der gesammelten kurzen Maximen noch fernerhin. Ich beschäftigte mich nach Tische mit den angekommenen Leipziger Kupferstichen und Zeichnungen. Abends Oberbaudirector Coudray, brachte das Promemoria wegen Kirchner beyfällig zurück. Wir besprachen die Angelegenheit weiter, nicht weniger was sich auf den Straßenbau bezog, wovon er die einzelnen ohngefähren Anschläge vorlegte.

11. Zweiter Aufenthalt zu Rom. Dr. Weller, einen revidirten Theil der ersten italiänischen Reise von Göttling bringend. Hofgärtner Baumann, eine Sendung amerikanischer Bäume und Sträucher von Karlsruhe ankündigend. Um 11 Uhr Herr Hofrath Soret. Ging mit ihm ein Capitel der übersetzten Morphologie durch. Um 12 Uhr das fürstliche junge Brautpaar; man zeigte mir den Schmuck vor, theils an Steinen, theils an Arbeit höchst merkwürdig. Halsband und Ohrringe des einen, Niello und farbige Steine mit Geschmack und Sorgfalt wie aus dem 16. Jahrhundert. Mittags Dr. Eckermann. Unterhaltung über Rochlitzens allerliebsten Brief.[36] John hatte Meyers Gutachten über die Rembrandtische Zeichnung eingeholt. Entscheidung wegen der Kupfer- und Zeichnungen-Rechnung durch Schuchardt abgeschrieben.

12. Einige Capitel in der übersetzten Morphologie durchgegangen. John hatte das Promemoria wegen Kirchner abgeschrieben. Inspector Weise wegen neu eingegangener Karten. Andere einzelne Concepte dictirt. Unsre gnädigsten Herrschaften. Die Frau Großherzogin ließ mich ihr Tagebuch lesen, welches sich besonders auf die neuen Anstalten und nützlichen und wohlthätigen Einrichtungen bezog. Mittag Dr. Eckermann. Die Redaction der Einzelnheiten näherte sich dem Abschluß. Manches wurde deßhalb verhandelt. Ich las nachher in Edinburgh Review, Jan. 1828, den Aufsatz über Dryden. Das schottische Liedchen war in's Englische umgeschrieben worden, siehe Seite 202 desselben Stücks. Mein Sohn kam zu einiger Unterhaltung.

13. Vieles geordnet und beseitigt. Nebenstehendes: Herrn Börner in Leipzig. Herrn Banquier Julius Elkan, wegen Zahlung an obigen. Serenissimo, Bericht wegen Kirchner. – Beschäftigung mit den Fortsetzungen der Werke von Artaria gesandt; Sonderung an die verschiedenen Localitäten hinzugeben. Mittag Doctor Eckermann, nochmalige Berathung über[37] die Aphorismen. Später Hofrath Soret. Ging mit ihm die neuen Kupfer und Zeichnungen durch. Abends das Edinburgh Review, Recension über Jean Paul.

14. Überlegung wegen des Jenaischen Knaben Alexander Netz. Nebenstehendes deßhalb an Herrn Dr. Weller nach Jena. – Angefangene Austheilung der Artaria'schen Continuationen. Abschrift der Aphorismen geendet und dieselben eingepackt. Einen Theil der Continuationen abermals angesehen und beurtheilt. Mittag Hofrath Vogel. Ältere und neuere öffentliche und Privatverhältnisse. Auch wies ich ihm das neue große statistische Werk von Preußen vor. Ging sodann für mich manches Vorliegende durch. Las einige Hefte von Norvins.

15. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Factor Reichel nach Augsburg, Abschluß der Wanderjahre, zum 21. Band gehörig. Noch einiges aus Norvins. Betrachtete die für die Militär-Bibliothek angeschaffte geognostische Karte. John mundirte Briefe. Ich ging mit Hofrath Soret einige Capitel seiner Übersetzung der Metamorphose durch. Autorisirte die Abgabe von Gipsbasreliefen an Steiner. Herr von Boyneburg, von München manches ausrichtend und erzählend. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Eine Comödie nach spanischem Zuschnitt war gestern[38] Abend schlecht aufgenommen worden. Wir besprachen die Ursachen, das Scenario des Stücks keineswegs verwerflich gewesen. Dergleichen muß aber mit Leidenschaft, Manier, Technik, mit einer gewissen Übertreibung und durchgehendem geistigen Leben vorgetragen werden. Ich theilte ihm die Schillerische Correspondenz mit. Ich las nachher Professor Ranke Serbische Revolution, ein verdienstliches Büchlein, das ich so eben von Perthes erhalten hatte.

16. Endigte gedachtes Werk. Dictirte weniges an Schuchardt. Besuchte mich Salinendirector Glenck. Gab mir Nachricht von seinen Fortschritten in Buffleben und Stotternheim, ingleichen von dem Vorhaben bey Kreuzburg. Bey dieser Gelegenheit wurde einiges an der Tabelle rectificirt. Mittag Dr. Eckermann. Er hatte mir ein Heft der Conversationen gebracht. Auch sprachen wir über die Schillerische Correspondenz. Ich las in Norvins Napoleon. Oberbaudirector Coudray. Mit demselben die neuacquirirten Kupfer und Zeichnungen zu dessen besonderer Theilnahme.

17. Die Einladung auf heute Abend näher betrachtet. Norvins. Cours d'Histoire par Guizot. Ihro Königl. Hoheit die Frau Großherzogin Mutter. Legte derselben die Voyage pyrénéen par Melling vor. Mittag Dr. Eckermann. Gespräch[39] über die Schillerische Correspondenz von 1796. Norvins Geschichte Napoleons. Abends Professor Riemer; eine Absicht Ihro Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin mittheilend, welche zusammen überlegt wurde. Abends großer Thee, Unterhaltung mit vielen Personen so wie neue Bekanntschaften.

18. Norvins fortgesetzt. Concept Briefes an Herrn Geh. Rath Streckfuß. Bericht von Dr. Schrön. Verschiedene Concepte und Resolutionen Signirt und autorisirt. Professor Göttling sendete den zweyten Theil der Italiänischen Reise und eine Übersetzung Werthers, Neapel 1812. Spazieren gefahren mit Ottilien. Einiges über die gegenwärtig versammelte Gesellschaft besprochen. Mittag Dr. Eckermann. Über die kleine Abänderung wegen des Nachtrags zu den Wanderjahren. Über den dritten Band der Schillerschen Correspondenz. Blieb für mich. Las im Norvins weiter. Hatte das Meteorologische Jahrbuch für 1827 von Schrön erhalten.

19. Schreiben an Streckfuß revidirt. Präsentirte sich Schrön. Überreichte einiges Meteorologische. Ward auf morgen wieder beschieden. Frau Großherzogin mit Demoiselle Mazelet. Sodann der Großherzog, welcher etwas länger blieb. Fuhr mit Fräulein Ulriken spazieren, welche mir von der französischen Comödie erzählte, die[40] sie zu spielen im Begriff sind. Mittag Dr. Eckermann. Herr Canzler späterhin. Auch Landesdirections-Rath Töpfer. Ersterer erzählte den Vortrag der neuen Ständeordnung und der Ständischen Versammlung. – Herrn Reichel nach Augsburg, wegen Abschluß der Wanderjahre.

20. Manches geordnet. Dr. Schrön; besprach mich mit ihm über Meteorologie und Astronomie, bezüglich auf seinen Aufenthalt in Gotha. Bey leidlichem Wetter im Garten. Frau von Wolzogen war von Jena angekommen. Mittag Dr. Eckermann, zeigte ihm das Stück von Mantegna's Triumphzug mit den Elephanten, Original-Kupferstich, Copie desselben und den Andreani'schen Holzschnitt. Unterhaltung darüber. Im Garten bey leidlichem Wetter. Abends Professor Riemer. Wurden verschiedene Concepte durchgegangen. Er las einige Scherzgedichte.

21. Mannigfaltiges beseitigt. Mineralienhändler aus dem Zillerthal schöne Stücke vorzeigend. Erhielt ein Schreiben von Herrn Hofrath Soret und antwortete: Herrn Hofrath Soret, hier. Im Garten. Die Leipziger Zahlung an Börner durch John berichtigt. Manches andere vorläufig besorgt. Mittag Hofrath Vogel. Bey Anlaß der Tyroler Mineralien über Mineralogie und Geologie überhaupt, auch über den Salzgewinn[41] durch Glenck. Beschäftigte mich mit der Lesung der neusten Zeitschrift L'Eco. Ferner mit der zugleich angekommenen Übersetzung der Schillerischen Braut von Messina.

22. Populäre Astronomie von Frankenheim. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichelden 26. Band nach Augsburg. Herrn von Quandt nach Dresden. An Großherzl. Sächs. Cammer, Communicat wegen dem Einwohner Städtler zu Frankenhaym. – Einige sonstige Concepte und Vorbereitungen. Herr Soret die Tyroler Mineralien ansehend, zugleich ein Capitel von der Übersetzung der Metamorphose mit mir durchgehend. Herr Rath Kruse schickte vorzüglich schönen Honig. Um 12 Uhr der Prinz mit Herrn Soret. Wir besahen einige Mineralien aus dem Zillerthal und kauften einiges. Mittag Dr. Eckermann; ich ließ ihn wieder einige Blätter Mantegna's sehen. Norvins Napoleon. Die Hundert Tage. Die Schlacht von Waterloo und Folgen. Abends mein Sohn, sich an den Mineralien erfreuend, einige Bau- und Einrichtungs-Projecte auf den Sommer vorschlagend. Herr Oberbaudirector Coudray. Gespräch über die diesjährige Baudisposition. Sonstige Bauangelegenheiten, Belvedere und Tiefurt.

23. Norvins St. Helena. Zweyter Aufenthalt in Rom näher schematisirt und in's Enge gebracht.[42] Einige Briefconcepte. Facius wegen des Zelterischen Wappens. Den Tyroler bezahlt. Mittag Dr. Eckermann. Die Fortsetzung von Mantegna's Triumphzug betrachtet. Blieb für mich. Nahm die Italiänische Reise vor. Las in Hormayrs Geschichte von Wien 1. Band.

24. Italiänische Reise weiter schematisirt. Férussac Bulletin. Mit Ottilien spazieren gefahren. Klarer aber sehr kalter Tag. Mittag Dr. Eckermann. Fernere Verhandlungen der vorliegenden Fragen. Weitere Blätter von Mantegna. Blieb für mich. Férussac Bulletin, itinerarische Abtheilung. Professor Riemer. Wir gingen einige Concepte durch, besprachen die nächste Aufführung von Faust nach der Redaction von Klingemann. Wölfchen kam später und nöthigte mich mit ihm Würfel zu spielen.

25. Munda berichtigter Concepte. Nebenstehendes: An ein hohes Conseil der Russischen Kaiserlichen Universität zu Dorpat. An Herrn Reichel nach Augsburg, Antwort auf eine Sendung unter Kreuzband. – Schreiben von Reichel, auch von der Cotta'schen Buchhandlung zu Stuttgart. Überlegung des ersten. Mit Ottilien spazieren gefahren. Die letzten Anerbietungen des freier Mineralienhändlers angesehen. Hofrath Soret übersendete die Übersetzung der Einleitung zur Metamorphose. Zu[43] Tische Eckermann, fortgesetzte Beschauung der folgenden Blätter des Triumphs. Früh war ich bey meinem Sohn gewesen und hatte dessen wohlgeordnete Münzen- und Medaillensammlung betrachtet. Oberbaudirector Coudray. Besprechung über Kirchners Reise und über die Weiterführung des ganzen Geschäfts. Wölfchen nach seiner Art.

26. Mehrere Munda. Nebenstehendes: Herrn Professor Rauch nach Berlin. – Sendung von Berlin, Gewerbangelegenheit betreffend. Herrn Professor Zelters Brief wegen Aufführung der Bachischen Musik. Mittag Dr. Eckermann. Mantegna absolvirt. Die Berliner Sendung angesehen. In dem französischen Bulletin zu lesen fortgefahren. Friedrich einen Brief an Zelter dictirt. Zu bemerken, daß früh morgens um 12 Uhr unsre Herrschaften so wie Demoiselle Mazelet bey mir gewesen.

27. Das französische Bulletin weiter geführt. Botanica bey dem zweyten Aufenthalt in Rom. Buchbinder Bauer, seine Nachahmung des beweglichen Heftens und Bindens vorzeigend. Fuhr allein spazieren. Hielt bey dem neuen Anbau der Süßenborner Schenke, mich nach den Schichten des gegrabenen Brunnens befragend. Mittag Dr. Eckermann. Er hatte meinen Aufsatz über Mantegna gelesen. Wir besprachen[44] das Ganze. Er war auf einen Gedanken, den ich früher gehegt hatte, gekommen: man solle dem Castellan von Hamptoncourt eine Übersetzung meiner Beschreibung zu Belehrung der Fremden einhändigen. Herrn Geh. Rath von Müller. Fernere Ereignisse der landständlichen Versammlung. Die alte Erfahrung wird in solchen Fällen die Zweifelsüchtigen für die Majorität erwerben, weil wenige genugsamen Charakter haben, die Vortheile des Positiven entschieden anzuerkennen. Nachher Professor Riemer. Einiges sich auf die Metamorphose der Pflanzen beziehend ward durchgegangen. Er legte hernach noch einige nothgedrungene Emendationen des Klingemannischen Faust zu heiterer Beurtheilung vor. Ich las in dem französischen Bulletin weiter.

28. Schuchardt brachte eine Abschrift eines Capitels der übersetzten Metamorphose. Nebenstehende Briefe wurden abgeschlossen und expedirt: Herrn Geh. Rath von Martius in München. Herrn Geh. Rath von Hormayr, daselbst. Herrn Hofrath Döbereiner in Jena. Herrn Professor Zelter in Berlin. – Anderes eingeleitet. Hofrath Schwabe brachte ein großes anatomisches Werk im Namen Ihro Kaiserlichen Hoheit für die Jenaische Bibliothek. Facius lieferte die bestellten Stempel und die verkleinerte[45] Zeichnung zu Zelters Wappen. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulriken. Mittag Hofrath Vogel. Physiologische und pathologische Gespräche, besonders aber therapeutische. Mr. West Jones, Freund des Herrn Duncan.

29. Einleitung zur Pflanzen-Metamorphose abgeschlossen und mundirt. Brief an Ernst Meyer wieder vorgenommen. Major von Mauderode für den Antheil an seiner Verwundung und Cur derselben dankend. Buchhändler Voigt von Ilmenau, die Geschichte seines Lebensganges und Verlags erzählend. Mittag Herr Geh. Rath von Müller. Publica und Privata durchgesprochen. Ich wies ihm die Zeichnungen von München und des Herrn von Reutern vor. Blieb für mich. Hatte etwas im Bayle aufgeschlagen und ward angezogen weiter zu lesen. – Herrn Reichel nach Augsburg eine Rolle mit einer Lithographie.

30. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Dr. Ernst Meyer nach Königsberg. Unterthänigster Vortrag an die regierende Frau Großherzogin. – Sendung von der Frau Großherzogin. Überlegung der Erfordernisse. Blumengärtner von Grunstedt eine Calla bringend. Oberförster Sckell von Waldeck, ein alter Kriegskamerad. Capellmeister Hummel in Auftrag des Herrn Castelli. Dr. Weller, meine Anfragen[46] wegen des Knaben Alexander Netz aus Jena vorläufig beantwortend. Derselbe und Eckermann speisten mit mir. Ersterer blieb noch eine Zeitlang. Geschäfte und persönliche Verhältnisse besprechend. Las einiges im Bayle. Unzufrieden über den gräßlichen Klatsch, der freylich zu seiner Zeit mannigfaltig wirksam gewesen seyn mag. Zeitig zu Bette. – Billet an Capellmeister Hummel, mit einem Auszug aus Zelters neustem Briefe.

31. Concepte und Munda. Die Papiere der von der Frau Großherzogin ausgetragenen Geschäfte in Tecturen gesondert. Ein Schreiben von Herrn von Quandt. Frau Großherzogin Mutter; zeigte die weitere Fortsetzung der Reise in die Pyrenäen. Fuhr spazieren mit Walther, stieg in dem Sommergebäude der Erholung ab und fand den neuen Saal sehr lobenswerth; auch in akustischer Hinsicht vorzüglich. Mittag Doctor Eckermann. Es war ein Brief eines Irländers Seymour angekommen, welcher sich in Weimar aufzuhalten wünscht. Mit Eckermann deßhalb Abrede genommen. Eine Zeitlang im Garten. Abends Hormayrs Geschichte von Wien.[47]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 12, S. 31-48.
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