October.

[133] 1. Fortgefahren darin. Notiz, daß gegen die Herren Guizot, Villemain, Cousin ein verfahren eingeleitet sey. Sendung von Augsburg kam an. Ich setzte die Untersuchungen wegen 1804 weiter fort. Heinrich Müller wegen seiner Cassler Angelegenheit, welche abgeschlossen wurde. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Später Herr Großherzog, welcher noch eine halbe Stunde blieb. Herr Graf Reinhard. Ich speiste für mich. Überlegte das morgende Fest. Las weiter im[133] 9. Bande von St. Simon. Wölfchen hielt sich zu mir. Neuer Scherz durch den Strohhalm zu trinken. Oberbaudirector Coudray, die Wegebau Angelegenheiten besprochen. Lectüre fortgesetzt.

2. St. Simon 9. Band geendigt. Das Geburtstagsgeschenk an den Grafen Reinhard durch die Kinder abgesendet. Einiges in Bezug auf 1804 ausgelesen und studirt. Sonstige Vorbereitungen auf den Mittag. Die Treppe wurde mit Kränzen verziert. Gegen 2 Uhr kamen die Gäste. Musik. Interessante Unterhaltung über die gegenwärtigen Gesinnungen der französischen Regierenden und Regierten. Man blieb nach Tische noch einige Weile zusammen. Um 7 Uhr kamen zum Thee: Le Comte Batowsky und A. Kozmian. Graf Reinhard und die Seinigen kamen gleichfalls. Man setzte litterarische und politische Gespräche des Mittags fort und schied nach 9 Uhr.

3. Mémoires de St. Simon 10. Band. Briefe von 1804, Notamina daraus. Nebenstehendes: Herrn Bildhauer Cauer nach Bonn.- Herr von Löw von Heidelberg. Herr Graf Reinhard; fuhr mit demselben spazieren. Mittag Herr Hofrath Vogel. Nachher Mémoires de St. Simon. Abends dasselbe fortgesetzt.

4. Nebenstehendes: An Herrn Frege und Comp. in Leipzig, wegen des Michael-Quartals für die Werke. Assignation an Elkan, hier. – Einleitung[134] zur Morphologie, zwey differente Exemplare des Abschlusses durchgesehen. Mit meinem Sohn Geschäfte besprochen. Concepte signirt. Herr Graf Reinhard, communicirte die Papiere seiner Abberufung. Schmeller zeichnete sein Porträt. Wir besprachen öffentliche und Freundesangelegenheiten. Blieb für mich, manches zu ordnen. Speiste allein. Alma und Wölfchen nach Tische. Ersterer blieb und lag. Abends Landesdirectionsrath Töpfer im Namen der Schützen- Gesellschaft für die Zelterische Sendung dankend. Ich fuhr fort den 10. Theil der Mémoires de St. Simon zu lesen.

5. Mémoires de St. Simon. Einige Auszüge daraus. Das Jahr 1804 meiner Tagebücher vorgenommen. Munda in Geschäftssachen. Herr Graf Reinhard. Schmeller zeichnete denselben. Frau von Wolzogen besuchte mich. Abschied zu nehmen. Mittag mit Wölfchen. Durchsah die Börnerische Sendung in näherer Betrachtung der Auswahl. Lernte subordinirte Talente der Bologneser Schule kennen. Gegen Abend Herr Hofrath Vogel, mit welchem ich das Manuscript seines Werkes durchzugehen anfing; mit besonderer Zufriedenheit und mit der Bemühung, seine Entdeckungen sowohl als seine Gedanken in die Reihe meiner Studien einzuführen.

6. Einiges zu den Jahrbüchern mit Schuchardt.[135] Einiges zur Einleitung in die Metamorphose durch John. Abschluß des Berichts wegen Schrön: Bericht wegen Schröns Anstellung. Herr Frommann die gefärbten Weidenstengel zu den bunten Körbchen überbringend. Mit Ottilien spazieren gefahren. Speiste für mich allein. St. Simon 10. Band abgeschlossen. Abends Professor Riemer. Einiges zu den Tagebüchern durchgegangen.

7. Nebenstehendes: Herrn Dr. Hecker nach Berlin. – An der vorliegenden Arbeit fortgefahren mit Schuchardt und John. Blasius Höfel aus Wiener Neustadt, eingeführt durch Graf Salm. Brachte aus der gräflichen Eisengießerey zu Blansko zwey kleine Musenstatuen. Legte Kupferstiche von seiner Hand vor. Ich ließ ihn bey Hofrath Meyer einführen, ingleichen bey Herrn von Froriep. Hierauf ein preussischer Angestellter von Herforden; sodann Herr Des Voeux, Übersetzer des Tasso, gegenwärtig in Berlin bey der englischen Gesandtschaft. Mittag für mich. Später Herr Hofrath Meyer. Unterhaltung über einige neu angekommene Zeichnungen. Abends großer Thee. Vielerlei Bekanntschaften. Nachher Dr. Eckermann. Mit demselbigen einiges Vergangene und Vorseyende besprochen.

8. Concepte, Munda. Der Irländer Theil, über den gegenwärtigen Zustand von Irland. Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Später[136] Herr Großherzog. Sodann Herr Hofrath Meyer, welcher mit mir speiste und die Börnerischen Kupfer und Zeichnungen durchsah. Des Herrn Grafen Reinhard Porträt von Schmeller eingepackt. Abend Physik. Neuber aus Schleswig, ein geistreicher, munterer Mann, und Professor Reinhold aus Jena. Abends für mich. Archiv der deutschen Landwirthschaft, Juli 1829. Wölfchen schloß sich an, er war sehr glücklich. Es hatte ihm Frau Generalin Zielinska ein schönes Kästchen in Erwiderung einiger Handschriften von Frankfurt an der Oder geschickt.

9. Mit Schuchardt das Jahr 1804 durchgesehen. Geldpackete und Bestimmungen. Ich fuhr in den untern Garten, einiges anzuordnen. Mittag Dr. Eckermann, welcher verschiedenes Geordnete wiederbrachte. Ich besorgte verschiedene Pakete zum mordenden Abgang. Abends Professor Riemer. Manches zu 1804 Gehörige mit demselben durchgegangen.

10. Die Theilnehmenden an dem nächtigen Balle kamen erst später zum Vorschein. Prinzeß Auguste war gestern Abend angekommen. Ich fuhr in allem Vorliegenden lebhaft fort. Mit Ottilien um's Webicht. Hofrath Vogel steifte mit mir. Landesdirectionsrath Gille's Krankheit ward besprochen. Sodann auch die Geschichte der Arzeney-Wissenschaft von Hocker in Berlin. Nachher[137] Herr von Froriep, von dem Heidelberger Wissenschaftlichen Congreß erzählend. Ich sah vor und nach Tische die Ternitische Sammlung von Durchzeichnungen durch. Abends für mich. Las im Bulletin universel. Berliner Musenalmanach. – Herrn Dr. Weller, Quittung wegen Netz, auch Buchbinderquittungen, alles autorisirt; 1. Heft Archiv der deutschen Landwirthschaft; Anmeldung von Doubletten. An Färber, wegen der Fauna.

11. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller nach Mayland. Herrn Heinrich Mylius nach Mayland. An Schmeller wegen Graf Fredro. – Einiges an den Jahrbüchern. Abschrift aus St. Simon durch Schuchardt. Allein gegessen. Nachher Hofrath Getier. Mit ihm die Durchzeichnungen Ternite's angesehen, die schon am Morgen studirt hatte. Töpfer. Späterhin für mich. Die Heckerische Geschichte der Medicin.

12. Einiges mit Schuchardt zu den Jahrbüchern. John hatte mundirt. Geh. Rath Schweitzer. Fräulein Herder, ihre kleine Mineraliensammlung vorzeigend. Herr Stumpff aus London sendet eine vorläufige Gabe, um sein Daseyn anzukündigen. Dr. Eckermann speiste mit mir. Besah nach Tische einen Theil Pompejana. Besuchte mich alsdann Herr Stumpff. Erzählte von einer Maschine Fournire zu schneiden, welche er[138] in der Ruhl durch seine Verwandten errichtet, die er zu besuchen gehe, ingleichen von einer ähnlichen Maschine Elfenbein zu schneiden für die Pianoforte-Arbeiter. Abends las ich in Heckers Geschichte der Heilkunde in den 2. Band hinein. Wölfchen baute eine Stadt zusammen, bevölkerte sie mit allerley Püppchen.

13. Heckers Geschichte der Heilkunde. Schuchardt fuhr an den Auszügen von St. Simon fort. Secretär Kräuter fing an die Masse eingekommener Bücher zu ordnen. Einiges zu Vervollständigung der Jahresbücher. Ich wendete meine Gedanken zu dem Vorkommen der Spiralgefäße in dem Bau der Pflanzen. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin- Mutter. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Ottilien. Der neue Gehülfe bey der Sternwarte präsentirte sich. Mittag speiste Herr Stumpff von London mit mir. Ich blieb Abends allein mit Wölfchen.

14. Schuchardt aus St. Simon abschreibend. Sodann ein junger Murray, Sohn des Londoner Buchhändler John Murray. Zwey Amerikaner von New York, van Rensselaer. Ingleichen Hofrath Voigt von Jena. Oberbaudirector Coudray. Herr Spiker von Berlin mit noch einem Reisenden. Mittags mit Wölfchen. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Jahrbücher durch.

15. Schuchardt fuhr an den Auszügen aus St. Simon[139] fort. John berechnete die Leipziger Kupferstiche und Zeichnungen. Ich überdachte die zunächst abzusendenden Briefe, sonstige Expeditionen und die Benutzung des Kaufmännischen Hauses. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Die Einführung der Gewerkschule besprochen und belobt. Serenissimus gegen 1 Uhr. Blieb nachher noch einige Zeit. Vorher Compositeur Nisle aus Stuttgart. Mittag für mich. Alma spielte wohl eine Stunde allein und munter dabey. Walther darauf, singend und tanzend, in seiner ganzen Possenhaftigkeit. Ich blieb für mich. Abends King Coal's Levee mit neuem Interesse und Bewunderung so geistreicher Behandlung eines schwerfälligen Stoffes. Später an Friedrich dictirt.

16. Schuchardt fuhr an den Auszügen der Mémoires de St. Simon fort. Concepte mit John. Die beyden Prinzessinnen, Marie und Auguste, Königliche Hoheiten, mit Frau Oberhofmeisterin von Jagow. Mittag für mich. Nachher die Kinder wie gewöhnlich. Dr. Eckermann. Beschaute die pompejanischen Lucidi. Fräulein Jacobi. Sodann Professor Riemer, durchgesehen einige Hefte der Chronik.

17. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller, mit einer Rolle und einem Verzeichniß, Jena. An Jungfer Kaisern in Kötschau. – Auf die zwey[140] letzten Lieferungen Bezügliches. Um 12 Uhr Frau von Groß. Ich übergab ihr das Porträt des Grafen Sternberg und ein Stehkörbchen. Mittag Hofrath Vogel. Frau von Diemar. Abends für mich. Las der Gebrüder Meyer Ersteigen der Jungfrau im Jahr 1811. Betrachtung über die heruntergeschobenen Urgebirgsblöcke.

18. Auszüge und Munda. Ordnung einzuleiten fortgefahren. Schuchardt und John mundirten indessen. Noch einige Concepte, sodann Vorarbeiten zu der achten Lieferung. Mittag Dr. Eckermann. Wurde diese Angelegenheit durchgesprochen und demselben das Nöthige mitgetheilt. Blieb für mich. Entschied mich wegen der letzten Börnerischen Sendung. Zeitig zu Bette.

19. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Maler Börner nach Leipzig. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Dr. C. Th. Tourtuals Die Sinne des Menschen. War die Büste d'Altons, gesendet von Cauer in Bonn, angekommen. War beschädigt. Meister Hüttern übergeben. Schmeller lieferte die letzten Porträts ab. Wölfchen war diesen Morgen besonders fleißig. Oben gemeldeter Dr. Tourtual. Nachher Oberbaudirector Coudray; wie es bey Eröffnung der Gewerkschule zugegangen. Er besah die pompejanischen Durchzeichnungen mit viel Vergnügen. Wir speisten zusammen. Er fuhr mit jener Durchsicht fort.[141] Blieb für mich und durchsah ältere und neuere Kupferstiche und Handzeichnungen und fand die Bolognesische Schule glücklich vermehrt.

20. Einiges geordnet und vorausgesehen. Die Einleitung zur Metamorphose endlich abgeschlossen. Unterhaltung mit Ottilien über eine Aufgabe für Des Voeux. Mit Ottilien und Wölfchen ausgefahren, nach Belvedere, durchs Kieferwäldchen, zum neuen Wartthurm. Das Kind speiste mit mir. Ich beachtete nachher die Bolognesische Schule. Abends Professor Riemer. Einige Jahre der Chronik. Hofrath Gries Gedichte. Sonstige poetische und rhetorische Angelegenheiten.

21. Concepte und Munda. Kam ein blaues Körbchen von Herrn Frommann d. J., Dank und Anfrage wegen der Zahlung. Fuhr ich mit Wölfchen um halb 11 Uhr ab; und wir waren um 1 Uhr in Tannroda, woselbst wir speisten und den Ober-Landjägermeister von Fritsch begrüßten, auch mit dem Forstmeister schnell in seine Wohnung gingen, die neue wohlgebaute Kirche beschauten, um 4 Uhr wieder wegführen und um 6 Uhr in Weimar eintrafen. – An Herrn Frommann d. J. nach Jena.

22. Tourtual, Die Sinne des Menschen. Gut unterschieden, parallelisirt und wieder zusammengepaßt. Manche Concepte. Herr Oberbaudirector Coudray. Wegen der Gewerkschule und darauf bezügliche[142] Papiere bringend. Abschrift hievon. Fortgesetztes Dictiren von Concepten, auch Durchsicht von schon vorhandenen. Flau Großherzogin. Später Herr Großherzog. Einiges in den Portefeuilles geordnet. Mittag für mich. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Der Cammerdiener der Frau Großherzogin etwas bringend, anderes holend. Recension der Gedichte des Königs von Bayern, übersetzt von Duchett. Frühere Freundesbriefe durchlesend.

23. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Philipp Jacob Weydt jun., dahin. – Die Cocosnüsse an Hofgärtner Fischer übergeben. Mit ihm die wunderbare Witterung des Jahres besprochen. Vernommen was er von dem Winter augurirt. Demselben zwey gesunde Cocosnüsse übergeben. Ich fuhr sodann in den untern Garten. Besprach einiges mit dem Gärtner sowie mit Hofrath Meyer, der mich im Wagen begleitet hatte. Speiste daselbst bey sehr schönem Wetter und ging um 4 Uhr nach Hause. Abends Professor Riemer, mit dem ich verschiedenes durchging und berichtigte.

24. Fortsetzung der gestrigen Expeditionen. Nebenstehendes. Von Trolle aus Münster. Sodann aus Naumburg ein Angestellter, vorweisend einen nach der Leipziger verlornen Schlacht in jener Gegend[143] vorgefundenen Mammelucken-Säbel von damascirter und eingelegter Arbeit. Sodann zwey ältliche Herren Prescott aus London. Fuhr mit Ottilien um's Webicht. Hofrath Vogel zu Mittag. Lieber übernahm die große Tafel zu möglicher Restauration und Benutzung.

25. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Voigt nach Jena, wegen der Insecten. Herrn Geh. Hofrath Helbig, wegen des Dresdner Vereins. Herrn Hofrath Soret, Einleitung zur Metamorphose der Pflanzen. Frau Großherzogin die Recension aus dem Universel zurück. – Concepte und Munda, zur nächsten Sendung an Herrn von Cotta. Mittag Dr. Eckermann. Manches über die letzten Sendungen verhandelt. Auch die Recension des Jean Paul'schen Briefwechsels in den Berliner Jahrbüchern zusammen gelesen. Sonstige Erinnerungen, Überzeugungen und Beruhigungen. Briefe von Reichel aus Augsburg, Ankündigungen und Sonstiges. Krause, Grundwahrheiten der Wissenschaft. Manche für mich wichtige Stellen aufgesucht, gelesen und darüber nachgedacht.

26. Schuchardt machte Auszüge aus St. Simon. Mein Sohn besorgte oberaufsichtliche Geschäfte. Ich fuhr fort an der morgenden Expedition. Herr Lawrence, der uns seit 9 Jahren nicht besucht hatte. Brachte ein Billet von Herrn Walter[144] Scott und erzählte von seinen vielfachen Reisen. Wölfchen zu Mittag mit mir und repetirte seine Rolle. Ich beschäftigte mich mit den Kupfern und Zeichnungen der Bolognesischen Schule und fügte die neuen hinzu.

27. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Keitel nach Braunschweig. Herrn Börner nach Leipzig. Herrn Geh. Rath und Cämmerer von Cotta, München, Brief, Promemoria und Dedication. Herrn Julius Elkan, hier.- War angekommen Revue Française No. 11. Septembre. Mémoires de Bourrienne 4. Lieferung. Frau Großherzogin-Mutter. Zeigte die Contemporains mit den Facsimiles vor, ingleichen die Mayländer Medaillen. Zwey Grafen Rantzau, Verwandte der Frau von Löw, von Ziegenberg kommend. Mittag allein. Bourrienne 4. Lieferung. Sonderung der bessern Kupfer und Handzeichnungen von den gleichgültigeren. Abends Professor Riemer, einige Concepte durchgegangen. Auch einen Theil der Chronik, nachher Bourrienne weiter gelesen von 1806 an.

28. Bourrienne fortgesetzt. Nebenstehendes expedirt: Herrn Maler Börner, Kupfer und Handzeichnungen zurück. Herrn Christian Heinrich Keitel nach Braunschweig, mit 3 Thlrn. 15 Conv. – Bourrienne weiter gelesen. Betrachtung der Friedensbedingungen. Mittag für[145] mich. Kupfer und Zeichnungen ausgesucht. Gegen Abend Frau von Diemar. Nachher Fräulein Jacobi. Mit derselben über den Unterschied zwischen dem Dilettantischen und dem Didaktischen viel gesprochen und denselben deutlich zu machen gesucht.

29. Bourrienne. Einiges zur Jahreschronik. Bauer nahm das Maaß von Portefeuillen. Fuhr spazieren allein um's Webicht. Speiste für mich allein. Setzte die angefangene Lectüre fort. Beschäftigte mich mit Kunstblättern. Abends Herr Großherzog.

30. Achter Band von Bourrienne. No. 4 der Revue Française. Kam das Packet von Augsburg. Ingleichen ein Brief von Herrn Mylius von Frankfurt. Mehreres concipirt und geordnet. Mittag Dr. Eckermann. Vorher die beyden Prinzessinnen, auch der kleine Sohn der Prinzeß Marie. Abends Paganini's Conzert.

31. Das angekommene Packet von de Cristofori ausgepackt. Hierauf bezüglich Nebenstehendes abgesendet: Herrn Heinrich Mylius, Frankfurt a. M. – Herr Oberbaudirector Coudray, einiges wegen der Gewerkschule vortragend. Der russische General Tolly. Der jüngere Herr Frommann. Mein Sohn übernahm die in jener Kiste angekommenen Fossilien. Ich brachte die Gebirgsarten in Ordnung. Mittag für mich. Nach[146] Tische Beschäftigung mit den angekommenen Mineralien. Nachher mehrere Blätter der wichtigen Zeitschrift Le Temps durchgegangen.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 12, S. 133-147.
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