Vierter Auftritt.



[19] MEDEA erscheint athemlos, bleich, und mit zerrissenen Haaren am Eingang. Es ist geschehen! geschehen! – ... Schlummert sanft ihr Lieben! – ... Euch ist wohl! – ... Zerbrochen ist euer Kerker! – ... Wer auch frey ware wie ihr. Sinkt auf die Schwelle nieder und spricht mit der Musik. Warum schlägt mir jede Nerve, verläßt mich jede Kraft? – O du, wenn ich diese Hände voll Bluts, noch gegen dich ausstrecken darf – erbarme dich der reinen schuldlosen Seelen, O! Juno! – ... Ich war einen Augenblick ihre Mutter! – sey du es nun ewig! – ... Ha! rauschen eure Fittige, rasseln eure Ketten noch um mich! – ... Habt Dank, daß ihr meinen Arm regiertet, daß ihr mein Ohr ihrem Angstgeschrey verschlosset. – ... Habt Dank Heiligste der Göttinnen! – ... Vollendet, was ihr begannt! – ... Vollendet das Strafamt! – ... Sich erhebend. Treibt ihn her! – ...[19] Reißt ihn her den Verbrecher! – ... Daß er sehe. ... Daß er höre. ... Daß noch Götter, Götter leben! ... Peitscht ihn her! ... Peitscht ihn her! ... Treibt ihn her! – ... Reißt ihn her den Verbrecher! – ... Daß er sehe! ... Daß er höre! ... Daß noch Götter, Götter leben! – ... Peitscht ihn her! ... Peitscht ihn her! ... Sie verschwindet.


Quelle:
Georg Anton Benda: Medea. Verfaßt vom Herrn Gotter, Innsbruck 1782, S. 19-20.
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