294. Die Entstehung von Halsbrücke bei Freiberg.

[268] In der Nähe der Dörfer Rothenfurth und Halsbrücke bei Freiberg führt eine Brücke über die Mulde, welche man die Halsbrücke nennt. Die Sage erzählt, sie habe daher ihren Namen erhalten, daß der Bote, welcher Kunz'ens von Kauffungen Begnadigung vom Churfürsten überbringen sollte, hier, weil die Brücke von den Fluthen der sehr angeschwollenen Mulde weggerissen worden war, aufgehalten ward, also nicht zu rechter Zeit eintreffen konnte und so Kunz seinen Hals hergeben mußte. Dagegen spricht jedoch der Umstand, daß das Vorwerk Hals, von dem das Dorf den Namen hat, früher da war, als jenes Ereigniß fällt, und ein Bote, der von Altenburg kam, schwerlich diesen Weg genommen haben würde.

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1, Dresden 21874, S. CCLXVIII268.
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