1100. Teufelshorn.

[895] (S. Seifart Th. II. [Cassel u. Göttingen 1860] S. 12.)


Am Dome in Hildesheim sieht man in einem Mauerstein ein eingebranntes Horn, das soll vom horchenden Teufel herrühren. Einst predigte nämlich ein frommer Dominikaner im Dome von der Tücke und Bosheit des Teufels, und der Teufel, der davon Kunde bekam, wollte sich selbst davon überzeugen; er lehnte also den Kopf um zu horchen an die Mauer und hörte so seine eigene Schande. Da fuhr er mißmuthig ab, ließ aber den Abdruck seines glühenden Hornes in dem Steine zurück.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 895-896.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band