1112. Das Wandelkreuz zu Hildesheim.

[900] (S. Seifart Bd. II. S. 182.)


Im Dome zu Hildesheim befindet sich ein uraltes hölzernes Crucifix, welches aus den Wurzeln des wunderbaren Rosenstocks, von dem oben (S. 889) die Rede gewesen ist, geschnitzt sein soll. Seit uralten Zeiten mußten die Kapitularen jeden Morgen während der Charwoche dies Kreuz vom Altare nehmen und in das in der Vorhalle des Doms, dem sogenannten Paradiese, aufgebaute heilige Grab legen. Als man nun einstmals vergessen hatte, das Kreuz an die geweihte Stätte zu tragen, erhob es sich von selbst und wanderte dorthin. Seit jener Zeit heißt es »das Wandelkreuz.«

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 900.
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